(Foto: privat)
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Grefrath. Seit dem Zusammenschluss der Gemeinden Grefrath und Oedt im Jahre 1970 zu einer Gemeinde teilt sich die Gemeindeverwaltung auf zwei Orte auf: Im Ortsteil Grefrath sind das Hauptamt, der Bürgerservice, das Ordnungsamt, das Sozialamt sowie die Kämmerei der Gemeinde Grefrath ansässig. Im drei Kilometer entfernten Rathaus in Oedt befindet sich das Bauamt. Beide Gebäude sind in einem sanierungsbedürftigen Zustand und sowohl für die Mitarbeitenden als auch für Besucherinnen und Besucher kaum noch zumutbar. Zudem sind die vorhandenen Grundrisse unzeitgemäß und genügen nicht mehr den Anforderungen zukunftsfähiger und bürgerfreundlicher Verwaltungsarbeit.

Diese Gründe und der Wunsch nach einem gemeinsamen Rathaus-Standort für die Gemeinde Grefrath sind Anlass, das alte Rathaus in Grefrath zu sanieren und mit einem Neubau zu ergänzen. Der jetzige Standort am Rande des Ortskerns weist dafür optimale Bedingungen auf – eingebettet in eine Freiraumstruktur und in unmittelbarer Nähe zur Feuerwehr und zum Jugendzentrum Dingens. Zukünftig sollen alle Verwaltungsangelegenheiten an diesem Standort gebündelt und damit sowohl die Arbeitsqualität als auch die Effizienz erhöht werden. Das neue Rathaus soll darüber hinaus den Anforderungen einer nachhaltigen und ressourcenschonenden Architektur wie auch einer modernen Arbeitsumgebung gerecht werden.

In einem Wettbewerbsverfahren sollen nun eine Entwurfslösung für diese anspruchsvolle Aufgabe und damit einhergehend eine geeignete Arbeitsgemeinschaft aus Architektur- und Landschaftsplanungsbüro als Auftragnehmerin gefunden werden. Die Auslobung eines Architektenwettbewerbs für ein öffentliches Gebäude dieser Art und Größenordnung ist gängige Praxis und das am besten geeignete Verfahren zur Ermittlung der qualitätsvollsten Lösung einer Bauaufgabe hinsichtlich Städtebau, Gestalt, Funktion, Wirtschaftlichkeit sowie Umwelt- und Sozialverträglichkeit. Mit der Betreuung und Durchführung des Wettbewerbs sowie dessen Abstimmung mit der Architektenkammer NRW und der nun erfolgten öffentlichen Bekanntmachung ist das Büro HJPplaner aus Aachen betraut.

Der Wettbewerb wird als zweiphasiger hochbaulich-freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb ausgelobt, d.h. die Lösung der Aufgabe soll in zwei Bearbeitungsphasen gefunden werden: Die 1. Phase wird mit zehn teilnehmenden Teams aus Architektur- und Landschaftsplanungsbüro durchgeführt werden, wovon vier, die bereits hoch qualitative und anspruchsvolle Projekte realisiert haben, im Vorfeld von der Gemeinde ausgewählt wurden und somit gesetzt sind. Die restlichen Teilnehmer/innen werden über ein vorgeschaltetes EU-weites Bewerbungsverfahren ausgewählt, indem sie sich durch die Erfüllung der festgelegten formalen Kriterien für das Auswahlverfahren qualifizieren. Qualifizieren sich neben den gesetzten mehr als sechs Bewerber/innen, entscheidet unter diesen ungesetzten das Los.

In dieser 1. Phase beschränkt sich der einzureichende Entwurf auf die Darstellung eines grundsätzlichen Lösungsansatzes z.B. in Form einer Ideenskizze. Für die vertiefende 2. Phase werden dann aus dem Teilnehmer/innen-Feld fünf Teams ausgewählt, die ihren Entwurf in allen notwendigen Planzeichnungen und Berechnungen inkl. Modell detailliert darstellen, wobei sich die Gemeinde vorbehält, diese Anzahl in Abhängigkeit von der Qualität der in der ersten Phase eingereichten Arbeiten zu verändern. Das Preisgericht setzt sich aus sechs stimmberechtigten Fachpreisrichter/innen (Architekt/innen und Landschaftsarchitekt/innen), fünf stimmberechtigten Sachpreisrichter/innen (je eine Ratsfrau / ein Ratsherr pro im Gemeinderat vertretener Fraktion) und weiteren Sachverständigen und Gästen aus der Verwaltung und Politik ohne Stimmrecht zusammen.

Der von HJPplaner entworfene Zeitplan sieht eine Wettbewerbsentscheidung mit anschließender öffentlicher Ausstellung der eingereichten Ergebnisse für Mitte Juni 2022 vor.

Die vollständige Bekanntmachung kann hier eingesehen werden: https://www.grefrath.de/de/inhalt/projekt-rathaus

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