(Foto: privat)
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Alpen. In der St. Ulrich-Kirche präsentierten am vergangenen Sonntag 41 Musikerinnen und Musiker des Musikvereins Menzelen ein Adventskonzert der Extraklasse. Mehr als 300 Jahre Musikgeschichte verpackte der niederländische Gastdirigent Harrie Boers in das 90minütige Programm. Von dem deutschen Komponisten des Barocks Johann Pachelbel, über Bach, Händel, Mozart, Beethoven, Ravel bis hin zur exklusiven Komposition für die Menzelener Musiker war alles dabei. Pfarrer Dietmar Heshe führte mit einer passenden Geschichte zur Adventszeit in das Konzert ein, bevor der Vorsitzende Malte Kolodzy durch den kurzweiligen Abend führte. Die ganze Kirche war an diesem Adventssonntag von Musik erfüllt. In einem 360 Grad Konzert erlebten die zahlreichen Konzertbesucher sinfonische Blasmusik, klassische Ensembles und eine gefühlvolle Solistin. Die Musiker positionierten sich im Laufe des Abends an verschiedenen Orten in der Kirche um das Publikum herum.

Mit Heinrich Rohrs vom Blasorchester intonierten „Wir sagen Euch an“ starteten die Menzelener Musiker in ein unterhaltsames und geschickt ausgewähltes und der Adventszeit angemessenes Konzert. Das generationsübergreifende Orchester, bei dem der jüngste Musiker gerade mal zwölf Jahre und der älteste bereits 66 Jahre alt ist, spannte einen zeitlichen Bogen über dreihundert Jahre und zeigte seine musikalische Vielfältigkeit. Mit Il Signore è con te und Classical Canon setzte das Orchester gleich im ersten Drittel akustische Highlights. Über einem gleichbleibenden Bass entwickeln sich beim Classical Canon mit dem Einsatz eines jeden neuen Instrumentes, die nacheinander erscheinenden Motive voller und ausgeschmückter, bis das Stück so leise endete, wie es begonnen hatte. Die beteiligten vier Ensembles boten maßgeschneiderte Literatur für Blech-Quartett, Klarinettenquintett, Trompetensextett und Saxophonquartett, wobei letzteres mit der Pavane von Gabriel Faué eine musikalische Geschichte vom Leiden in der Liebe mit der intensiven Expressivität einer schlichten Melodie und Harmonik erzählte. Die reiche Klangfarbenpalette der vier Instrumente zeichnete eine zart melancholische Atmosphäre nach.

Als erste Solistin des Abends interpretierte die erst 15jährige Julia Kolodzy am Sopransaxophon die Gymnopédie No. 1 von Erik Satie. Hervorragend begleitet vom Organisten Christian Hubert verstand sie es mit den stetige wiederkehrenden wenigen Akkorden und mit einer schlichten und ruhigen Melodie unter Verwendung des großen Dur-Septimakkords eine entspannte und meditative Atmosphäre zu erzeugen.

Maßgeschneiderte Literatur brachte der Dirigent Boers selber für die motivierten Bläser mit. Die arrangierte Simple Serenade von Bach war genauso wie das exklusiv für die Menzelener komponierte klassische Stück 4 You mit dem Solo für Sopransaxophon ein außergewöhnlicher Hörgenuss.

Matteo Baus führte im letzten Teil des Abends als Schlagwerker Ravels Bolero mit dem kennzeichnenden, sich wiederholenden Rhythmusthema im Schlagzeug souverän an.

Mit der Diversität der ausgewählten Literatur lieferte das Orchester einen guten Einblick in die respektablen Fähigkeiten des Menzelener Klangkörpers. Den Abschluss machte der Christmix von Suzanne Welters mit Fragmenten aus zahlreichen Weihnachtsklassikern und Händels Tochter Zion.

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