(Fotos: Bundespolizei)
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Haltern am See. Montagnachmittag (27. Dezember) überfuhr der IC 2202 in der Nähe von Haltern am See einen, auf den Gleisen abgelegten Gegenstand – glücklicherweise wurde niemand verletzt. Bundespolizisten sicherten Spuren und suchen nun nach Zeugen.

Gegen 13:45 Uhr informierte der Treibfahrzeugführer die Bundespolizei darüber, dass er mit dem Inter-City (Koblenz Hauptbahnhof nach Bremerhaven Hauptbahnhof) über einen auf den Gleisen liegenden Hemmschuh gefahren sei. Nach seinen Angaben, nahm er auf Höhe des Bahnhofs Haltern am See zunächst einen metallischen Gegenstand auf dem Schienenstrang wahr und leitete umgehend eine Notbremsung ein. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit und des langen Bremsweges kollidierte der Zug mit etwa 130 km/h mit dem Gegenstand.

Nach dem Halt im Bahnhof begutachtete der Koblenzer den Zug, um Beschädigungen festzustellen. Einige Meter von der Bahnsteigkante entfernt, stellte er einen sogenannten Hemmschuh im Gleisbereich fest und nahm ihn als vermutliches Tatmittel an sich. Bei diesem, auch Bremsschuh genannt, handelt es sich um ein Gerät, welches zum Abbremsen von Schienenfahrzeugen genutzt wird.

Nach mehreren Untersuchungen konnte der Inter-City 35 Minuten später seine Fahrt fortsetzen. Im Hauptbahnhof Münster übergab der Triebfahrzeugführer der Bundespolizei den Bremsschuh als Beweismittel.

Die Bundespolizei warnt hier eindringlich vor den entstehenden Lebensgefahren. Die mögliche Tragweite von solchen Handlungen ist den unbekannten Tätergruppen vermutlich nicht vertraut: So kann es im Ernstfall zur Entgleisung eines Zuges kommen. Neben einem immensen Sachschaden können demnach auch Personenschäden und erhebliche Verletzungen nicht ausgeschlossen werden. Der Zutritt zu den Betriebsgleisen und zum gesamten Schienenbereich ist für Unbefugte verboten! Die Bundespolizei wird die Strecke nun besonders in den polizeilichen Fokus nehmen und weist zudem eindringlich auf ihr Präventionsprogramm hin: https://www.bundespolizei.de/Web/DE/02Sicher-im-Alltag/sicher-im-alltag_node.html).

Weiterhin appelliert die Bundespolizei an die Wachsamkeit der Anwohner und bittet nun um Hinweise aus der Bevölkerung. Wer kann Angaben zu verdächtigen Personen machen, die sich vor 13:30 Uhr im Gleisbereich nahe der Bahnstrecke am Bahnhof Haltern am See aufgehalten haben.

Für sachdienliche Hinweise zum Tathergang oder den Tatverdächtigen wenden Sie sich bitte an die kostenfreie Bundespolizei-Servicenummer (Tel.: 0800 / 6 888 000) oder jede andere Polizeidienststelle.

Die Bundespolizei leitete ein Ermittlungsverfahren wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr und die damit verbundene Absicht einen Unglücksfall herbeizuführen, ein. (ots)

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