Klaus Caris aus Willich ist Obermeister der fusionierten Metall-Innung Niederrhein (Foto: Kreishandwerkerschaft / Büntig)
Anzeigen

Krefeld/Kreis Viersen/Rhein-Kreis Neuss. Obermeister Klaus Caris will Nachwuchs begeistern

Zum Jahreswechsel schließen sich die Innungen für das Metallhandwerk Krefeld/Viersen und Rhein-Kreis Neuss zusammen. Obermeister der neuen Metall-Innung Niederrhein ist Klaus Caris aus Willich.

Lange hatten die beiden Innungen die Fusion vorbereitet, weil sie ihre Kräfte bündeln wollten – wegen Corona kann der Zusammenschluss jedoch erst jetzt vollzogen werden. 72 Handwerksbetriebe gehören der Metall-Innung Niederrhein Krefeld-Viersen-Neuss an.

Für den bisherigen Obermeister im Bereich Krefeld/Viersen Leo Jürgens, der das Amt seit 35 Jahren innehatte, war es nicht die erste Fusion. Aber es war die letzte, die er als Obermeister begleitet hat. Der 78-jährige Lank-Latumer, der auch zehn Jahre lang stellvertretender Bürgermeister in Meerbusch sowie fünf Jahrzehnte Ratsmitglied war, gab sein Amt ab. „Ich glaube, in diesem Alter wird es Zeit aufzuhören und man darf getrost an Jüngere übergeben“, meint Leo Jürgens lächelnd.

Als er erstmals das Amt des Obermeisters übernahm, gab es noch die klassische Schmiede-Innung, die Leo Jürgens mit einer großen Familie vergleicht. Man traf sich gemeinsam in einer Kneipe, und bei einem Bierchen fielen Entscheidungen. Dann kamen die Schlosser hinzu und man bildete eine gemeinsame Innung. „1991 folgte Krefeld, das Innungsgebiet vergrößerte sich damit um einen Bezirk“, berichtet Leo Jürgens, der 1969 das väterliche Metallbauunternehmen übernahm, das nun wiederum seine Söhne weiterführen.

Mit dem neuen Zusammenschluss zieht sich der Innungsbereich von den Stadtgrenzen von Köln und Dormagen bis an die niederländische Grenze. Die Vorteile der Fusion liegen auf der Hand. Für Veranstaltungen von Referaten bis Workshops kann eine größere Gruppe angesprochen werden. Gerade im Ausbildungssektor entstehen Synergieeffekte. Gemeinsame Prüfungen sowie zusammen durchgeführte Überbetriebliche Unterweisungen (ÜBL) für die Auszubildenden sind die Zukunft.

An der Spitze der Metall-Innung Niederrhein Krefeld-Viersen-Neuss steht Klaus Caris als neuer Obermeister. „Dadurch, dass mein Sohn Jens viel Verantwortung in unserem Willicher Unternehmen übernimmt, kann ich diese neue Aufgabe nun wahrnehmen. Sie wird einiges an Zeit in Anspruch nehmen“, sagt Klaus Caris, der in Willich die gleichnamige Kunstschmiede samt Stahlbau führt und bisher stellvertretender Obermeister der Innung Krefeld/Viersen war.

Besonders am Herzen liegt ihm die Ausbildung. Nachwuchs für das Metallhandwerk zu begeistern sei eine der elementaren Aufgaben der Innung. Klaus Caris spricht von einem Wertewandel, der in der Gesellschaft stattfinde und der auch dringend nötig sei, damit das Handwerk wieder den Stellenwert erlangt, den es auch verdiene. „Die Leute merken gerade, was es bedeutet, wenn sie keinen Handwerker bekommen. Das Handwerk ist wieder auf dem Weg nach oben und die Menschen stellen fest, dass sich im Handwerk gutes Geld verdienen lässt“, sagt Klaus Caris.

Das Metallhandwerk biete eine große Bandbreite. Es gibt unter anderem den Spezialisten für Fenster und Türen, für Bauschlosserarbeiten, den Zerspanungstechniker oder den Feinwerkmechaniker. Für die dreieinhalbjährige Ausbildung können junge Menschen zwischen zwei Fachrichtungen wählen. Auf der einen Seite steht der Metallbauer Fachrichtung Konstruktionstechnik und auf der anderen Seite der Metallbauer Fachrichtung Metallgestaltung, wobei es sich hierbei um den früheren Kunstschmied handelt.

Thomas Packroff aus Dormagen – der bisherige Obermeister für den Rhein-Kreis Neuss – und Stephan Draack aus Willich sind Klaus Caris‘ Stellvertreter. Als Lehrlingswarte sind Stefan Beeser und Matthias Schmitz im Einsatz. Als Beisitzer fungieren Martin Ritters, Karlheinz Theveßen, Dr. Thomas Stelzer, Michael Palmen, Peter Alsbach, Frank Boss, Stefan Heß, Andreas Ebus, Thomas Bachmann und Simon Kronenberg.

Beitrag drucken
Anzeige