Oberhausen. Die SPD-Landtagsabgeordnete Sonja Bongers hat das Zulagensystem für die Beschäftigten bei der Feuerwehr in NRW bemängelt. „Seit rund 20 Jahren sind die Zulagen nicht mehr erhöht worden. Als ich hörte, was ein Feuerwehrmann für Nacht- und Wochenendarbeit zusätzlich erhält, war ich erst einmal richtig erschrocken. Für die Nachtarbeit, also in der Zeit von 20.00 bis 06.00 Uhr erhalten die Mitarbeiter dort 1,28 Euro je Stunde. Das sind bei einer Schicht von acht Stunden 10,24 Euro. Und das für einen Job, der die Menschen voll fordert. In vielen anderen Bereichen des Arbeitslebens liegen die die Zulagen um ein Vielfaches höher. Hier sollte der Gesetzgeber nachbessern“, sagte Bongers.
Reicht noch nicht mal für Pizza
Auch die Sonderzahlungen für Samstag, Sonn- und Feiertage sind nicht üppig. Samstags in der Zeit von 13 bis 20.00 Uhr erhalten die Männer 0,77 Euro je Stunde. An Sonn- und gesetzlichen Feiertagen 3,63 Euro je Stunde. „Da kann sich jeder ausrechnen, was dabei übrig bleibt. Von einer Samstagszulage kann man noch nicht mal eine Pizza kaufen. Wir reden die ganze Zeit davon, den öffentlichen Dienst attraktiver zu machen, aber es passiert relativ wenig“, so Bongers weiter.
Eine Angleichung der Zulagen an die Beträge der Bundesbeamten würde eine Wertschätzung bedeuten und eine Attraktivitätssteigerung für den Schichtdienst im öffentlichen Dienst bringen, sagte die Abgeordnete. Die Bundesbeamten haben in den letzten Jahren mehrere Erhöhungen im Bereich der Zulagen bekommen. Diese befinden sich zum Vergleich derzeit bei 2,62, Euro pro Stunde Nachtarbeit in der Zeit von 20.00 bis 06.00 Uhr, 1.32 Euro je Stunde für Tätigkeiten am Samstag in der Zeit von 13.00 bis 20.00 Uhr und 5,57 für Sonn- und gesetzliche Feiertage.
Dienst wird immer unattraktiver
Im Hinblick auf den Kampf um Fachkräfte müsse die öffentliche Hand nachbessern, sonst werde irgendwann niemand mehr für den Staat arbeiten wollen. Die Feuerwehr sei nur ein Beispiel dafür, dass viele öffentliche Beschäftigungsbereiche den Nachwuchs nicht mehr ansprechen. Es dürfe nie dazu kommen, dass wichtige Bereiche des öffentlichen Lebens zum Erliegen kommen, weil der Staat kein vernünftiges Angebot mache. Damit sei niemandem gedient, so die SPD-Politikerin.