So könnte der geplante Surfpark am Elfrather See irgendwann aussehen (Animation: Kauth & von Buch - Architekturbüro)
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Krefeld. Die Stadt Krefeld ist im Vorfeld der Ratssitzung zum Projekt Surfpark der Behauptung entgegengetreten, das Planungsgebiet sei mit Giftstoffen belastet. Nach Quellen der Unteren Bodenschutzbehörde wurden dort lediglich Bergematerial, gesinterte Asche, Bauschuttmaterial und Bodenmassen abgekippt. Über giftige Abfälle ist nichts bekannt. Es gibt auch keine Hinweise auf eine angebliche Betonplatte im Boden. Vor dem Bau des Surfparks wird der Investor das komplette Areal in unterschiedlicher Tiefe auskoffern und auf Basis eines mit den Umweltbehörden abzustimmenden Bodenmanagementkonzeptes die Altlasten aus dem Boden entfernen, entsorgen oder gesichert wieder einbauen. Durch das Vorhaben wird die Bodenbeschaffenheit dieser Flächen am Elfrather See also deutlich verbessert.

Entstehung des Elfrather Sees

Der Elfrather See entstand durch Kiesabgrabungen, die dem Bau der Autobahn A 57 dienten. In dem Gebiet um den See sind im Zuge der Errichtung der Erholungsflächen in den 1970er- und 1980er-Jahren zuvor ausgekieste Bereiche wieder verfüllt und landschaftsgestalterisch überformt worden. Aufgrund der Auffüllungen wurden die Flächen 1985 in das Kataster der altlastverdächtigen Flächen aufgenommen.

Das ergaben die Bodenproben

Bevor der Surfpark geplant war wurden an Ort und Stelle noch keine Bodenproben genommen. Die Bodenuntersuchungen für den Surfpark hat der Gutachter nach einem in solchen Fällen üblichen und mit der Unteren Bodenschutzbehörde abgestimmten Raster im gesamten Planungsgebiet vorgenommen. Dazu wurden Bodenproben chemisch analysiert, die Bodenluft wurde untersucht. Es ergaben sich keinerlei Anhaltspunkte für giftige Stoffe. Ein Gefährdungspotenzial für die Nutzungsform Park- und Freizeitgelände besteht demnach nicht.

Lediglich in einer Probe aus einer Tiefe von 1,5 bis 2,4 Meter wurde eine deutliche Überschreitung bei der Schadstoffgruppe der Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) festgestellt. Als Ursache für diese deutlich erhöhten Werte werden teerhaltige Asphaltanteile in der Probe angenommen. Bei den Bodenluftuntersuchungen wurde an einer einzelnen Messstelle ein auffälliger Methangehalt von 4,8 Volumenprozent festgestellt. Weitere Bohrungen bis zu einer Tiefe von fünf Metern ergaben den begründeten Verdacht, dass dort neben Beton- und Ziegelbruch auch pflanzenhaltige Bodenmaterialien verkippt worden sind, die als Ursache für die positiven Methanbefunde in Betracht kommen. Bei einer erneuten Überprüfung wurden keine erhöhten Methanwerte mehr festgestellt.

In den untersuchten Proben wurden, mit Ausnahme von lokal vorkommenden teerhaltigen Asphaltbruchstücken, keine weiteren Materialien vorgefunden, von denen ein Gefährdungspotenzial für das Grundwasser ausgehen könnte. Da die vorgefundenen Auffüllungen allerdings bis ins Grundwasser reichen, wurden zur Klärung einer möglichen Belastung weitere Untersuchungen im Grundwasser (An- und Abströme) selbst durchgeführt. Die Untersuchungsergebnisse weisen insgesamt keine relevanten Belastungen des Grundwassers auf. Die Untersuchung hat keine gravierenden Schadstoffbelastungen gezeigt. Es ist vorgesehen, dass der Betreiber während und nach dem Bau ein Grundwasser-Monitoring zur Überprüfung der möglichen Grundwasserbeeinträchtigung durchführen lässt.

Am Donnerstag entscheidet der Rat über den geplanten Surfpark

In einer Sondersitzung entscheidet der Stadtrat am Donnerstag, 20. Januar, ab 17 Uhr über den geplanten Surfpark am Elfrather See. Konkret geht es um die Offenlage der Unterlagen zur Bürgerbeteiligung. Die Sitzung beginnt mit einem nichtöffentlichen Teil, in dem geschützte vertragliche Inhalte zur Sprache kommen, die den Ratsmitgliedern für die Entscheidungsfindung zugänglich gemacht werden. Der öffentliche Teil dient im Anschluss der politischen Diskussion und Entscheidung. Dieser Teil wird ab circa 17.30 Uhr wie gewohnt per Live-Stream im Internet übertragen. Der Zugang ist am Sitzungsabend über www.krefeld.de/ratsportal möglich. Dort ist auch die Tagesordnung zu finden.

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