(Foto: privat)
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Neukirchen-Vluyn. „Mit uns ist kein Kies zu machen“! Mit Blick auf die potenziellen „Kiesraubbauflächen“ zwischen der Halde Norddeutschland und dem Schulzentrum in Neukirchen-Vluyn hat die Bürgerinitiative mitgestalten-nv am Sonntag ihre Kampagne gegen die Auskiesung vorgestellt.

Unterstützt wurde sie dabei von Bürgermeister Ralf Köpke und Vertretern verschiedenster Vereine, etwa den Parents for future, den Fridays for future, dem BUND, den beiden Heimat- und Verkehrsvereinen, dem AS sowie der Mittelstandsvereinigung der CDU, MIT. Mit weiteren Vereinen laufen derzeit Gespräche zur Kooperation. Sie alle wollen in den kommenden Wochen dafür sorgen, „dass viele Menschen gegen den geplanten Raubbau in unserer Stadt Widerspruch erheben“.

Bekanntlich wird ab Montag der Entwurf des Regionalplans Ruhr offengelegt. Ab dann können bis zum 29. April Einwände geäußert werden gegen das Vorhaben, drei Baggerlöcher in der Größe von 254 Fußballfeldern mitten in der schönen Donken-Landschaft auszugraben. Die Bürgerinitiative hat eine Vorlage entwickelt, mit der alle Bürgerinnen und Bürger ihre persönlichen Einwände schriftlich einreichen können. Zur Unterstützung wird in den kommenden Tagen eine Halde guter Argumente gegen den Kiesabbau auf der Webseite https://www.mitgestalten-nv.de/ veröffentlicht, verspricht Nadia Riggio für die Initiative – vom Grundwasserschutz über Naherholung bis zu alternativen Baumitteln.

Während der Einspruchsfrist sind verschiedene Aktionen in der Planung. So wird es regelmäßig Info-Stände vor den Edeka-Supermärkten in Neukirchen und Vluyn geben, die BI ist auf dem Naturmarkt in Schaephuysen zu Gast, auch eine Demo soll das Thema ins Bewusstsein der Bürger rücken.

Auf dem Hof der Familie Nolte, wo bereits seit Wochen sonntags eine Mahnwache gegen den Kiesabbau stattfindet, können ebenfalls Formulare für die Einwände abgeholt oder auch vor Ort ausgefüllt werden.

Außerdem soll die Farbe Pink als Zeichen des Widerstands an möglichst vielen Stellen in der Stadt zu finden sein: Etwa mit pinken Kreuzen, Schals an Bäumen oder einer Beleuchtung in Fenstern. Der Ortsteil Hochkamer hat es bereits vorgemacht, hier waren viele aktiv und haben gestrickt oder mit Stoffen Akzente des Protests gesetzt.

Einsichtnahme und Stellungnahmefrist

Die Einsichtnahme- und Stellungnahmefrist läuft vom 24. Januar bis 29. April. In dieser Zeit werden der Entwurf des Regionalplan Ruhr sowie Begründungen und der Umweltbericht im Internet auf der Webseite www.regionalplanung.rvr.ruhr zum Download bereitgestellt. Eine Version auf Papier soll in der Bibliothek des Regionalverbands Ruhr in Essen ausgelegt werden.

Eine Anfrage der Stadt Neukirchen-Vluyn, auch vor Ort eine gedruckte Version auslegen zu können, wurde mit Hinweis auf Ressourcenschonung und Digitalisierung von Karola Geiß-Netthöfel, der Regionaldirektorin des RVR, abgelehnt. Die Auslage sei in den beteiligten Kreisen und kreisfreien Städten laut Landesplanungsgesetz ausschließlich elektronisch vorgesehen, heißt es in einem Brief an die Stadt, der der BI vorliegt.

„Wir als Bürgerinitiative bedauern diese Entscheidung im Sinne einer generationengerechten Teilhabe sehr. Die Parts des Regionalplanentwurfs, die Neukirchen-Vluyn betreffen, werden wir als Lese-Exemplar bei den Präsenzaktionen in den kommenden Wochen dabeihaben. Sprechen Sie uns gern an“, erklären die Verantwortlichen der BI.

Parallel geht die rechtliche Auseinandersetzung zu den Kiesabbauplänen, die der Kreis Wesel, die Städte Kamp-Lintfort, Neukirchen- Vluyn und Alpen bereits seit 2019 führen, einen Schritt weiter. Die Kommunen und der Kreis stellen vor allem die Erfassungsmethode hinsichtlich des Bedarfs in Frage und hatten ein Rechtsgutachten beauftragt. Das Oberverwaltungsgericht Münster hat jetzt als Termin für die mündliche Verhandlung den Montag, 21. März um 10.30 Uhr anberaumt.

 

InfoKlick: https://www.mitgestalten-nv.de/

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