(Foto: Polizei Oberhausen)
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Oberhausen. “Verkehrsunfallflucht an der Thüringer Straße 85” lautete der Auftrag, den gestern Morgen (24.1.) eine Oberhausener Streifenwagenbesatzung von der Leitstelle der Duisburger Polizei übermittelt bekommen hatte. Der 51-jährige Fahrer einer Kehrmaschine der Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO) hatte den Unfall in unmittelbarer Nähe zum Duisburger Stadtgebiet per Notruf 110 gemeldet.

Gegen halb neun war er mit seinem Arbeitsgerät auf der Thüringer Straße in Richtung Duisburg unterwegs gewesen, als ein weißer MAN-Lkw ihn in Höhe der Geroldstraße mit hoher Geschwindigkeit gerammt hatte. Eine Zeugin (42) sagte den Polizisten später, dass der Lkw mit augenscheinlich “viel zu hoher Geschwindigkeit” auf die Kehrmaschine zugefahren war und dann plötzlich eine “Vollbremsung” gemacht habe. Trotz der Bremsung sei der Lkw gegen die Kehrmaschine geprallt und dann sofort, stark beschleunigend, mit hoher Geschwindigkeit weiter in Richtung Duisburg davon gefahren. Am Heck des Lkw sei kein Kennzeichen angebracht gewesen.

Sofort informierte die Leitstelle alle Streifenwagenbesatzungen über den Vorfall und leitete eine Fahndung nach dem flüchtigen Lkw ein. Einige Zeit später meldete ein Anrufer per Notruf 110, dass er in der Sterkrader Innenstadt soeben von einem weißen Lkw ohne Kennzeichen überholt worden war.

Während alle verfügbaren Streifenwagenbesatzungen fahndeten, entdeckte eine Streifenwagenbesatzung den gesuchten Lkw in der Sterkrader Fußgängerzone (Steinbrinkstraße). Sofort setzten die Polizisten ihr Einsatzfahrzeug vor den mit Schrittgeschwindigkeit fahrenden Fluchtwagen.

Der Fahrer, ein 21-jähriger Mann ohne festen Wohnsitz, wurde zusammen mit seinen beiden ebenfalls wohnsitzlosen Beifahrern (22 und 19 Jahre) vorläufig festgenommen und zur Wache transportiert.

Der 19-Jährige hatte noch erfolglos versucht zu flüchten, war aber schon nach wenigen Metern von den Polizisten gestoppt worden. Den Tatverdächtigen wurden zur Beweissicherung Blutproben entnommen, da sie augenscheinlich unter Drogen- und/oder Alkoholeinwirkung gestanden hatten. Zur Aufklärung weiterer Straftaten, die im Zusammenhang mit der Fahrt durch Oberhausen und Duisburg begangen worden sein könnten, verbrachten die Tatverdächtigen die folgenden Stunden im Polizeigewahrsam.

Die Ermittler vom Verkehrskommissariat haben zwischenzeitlich die Beweislage so erhärtet, dass die drei Männer auf Antrag der Staatsanwaltschaft Duisburg heute einem Haftrichter vorgeführt werden.

Sie werden u.a. verdächtigt, den Lkw am Sonntag (23.1.) in Duisburg entwendet zu haben. In dem Lkw fanden die Ermittler dann auch noch Kennzeichen, die ebenfalls in Duisburg gestohlen worden sind. Außerdem hatte der 21-jährige Fahrer keine gültige Fahrerlaubnis.

Zeugen und/oder Geschädigte, die den weißen MAN-Lkw in Oberhausen und Duisburg beobachtet haben und/oder durch die Fahrweise des Tatverdächtigen gefährdet oder geschädigt worden sind, werden gebeten, sich telefonisch (0208 8260) oder per E-Mail (Poststelle.Oberhausen@polizei.nrw.de) beim Verkehrskommissariat zu melden. (ots)

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