(Foto: privat)
Anzeige

Kamp-Lintfort. Firma bietet E-Mobil-Alltagstest für jedermann

Die Stadtverwaltung Kamp-Lintfort hat bereits mehrere Elektrofahrzeuge im Einsatz. Dazu zählen PKW und Nutzfahrzeuge wie beispielsweise die Modelle Renault ZOE, Renault Kangoo, sowie ein Spezialfahrzeug des ASK von der Firma Schmitz.

Diese wurden im Rahmen von Ersatzbeschaffungen für konventionell betriebene Fahrzeuge unter Landesförderung (progress.nrw) beschafft. Für zwei weitere vollelektrische Fahrzeuge (Kleinbus und Nutzfahrzeug) wurden sowohl Förderung, als auch die Beschaffungen eingeleitet.

Zusätzlich sollen noch zwei weitere vollelektrische Fahrzeuge mittels Förderung in diesem Jahr beschafft werden. Damit würde der Bestand in 2022 auf neun Fahrzeuge wachsen.

E-Autos im Alltagstest statt kurzer Probefahrt

Im Rahmen einer Marketing- und Informationsaktion hat jetzt die Firma Move-Autovermietung GmbH in Kooperation mit der Firma BMW Fett & Wirtz der Stadt Kamp-Lintfort leihweise drei weitere BMW i3s zur Verfügung gestellt.

Den Zweck der Aktion erläutert Geschäftsführer Boris Barac: „Die Firma Move-Autovermietung hat in Kooperation mit dem Autohaus BMW Fett & Wirtz alternative Mobilitätskonzepte entwickelt, welche unsere Region umweltfreundlich unterstützen sollen und auf Nachhaltigkeit setzen. Der Fuhrpark der Move-Autovermietung, mit einem Bestand von aktuell 100 einsatzbereiten PKW, besteht zu 60 % aus elektrifizierten Fahrzeugen. Um die Unsicherheit unserer Kunden im Bereich Elektromobilität aktiv zu beseitigen, bietet die Firma Move-Autovermietung die Möglichkeit, ein solches Fahrzeug über eine günstige Tages-Test-Miete von zur Zeit €19,00/Tag mehrere Tage oder auch Wochen zu fahren und so ein elektrifiziertes Fahrzeug genau kennenzulernen. Mit dieser Möglichkeit kann man in Ruhe prüfen, ob ein Elektro-Antrieb der richtige ist und zu einem passt. Die ‚normale‘ Probefahrt reicht hierfür nämlich oft nicht aus. Besonders, wenn eine Kaufentscheidung ansteht und man unsicher ist, ist dies ein durchaus sinnvolles Investment.“

Die Move-Autovermietung hat weiterhin im Bereich „Auto Abo“ bereits erste positive Erfahrungen gesammelt. Neben dem oben beschriebenen Mobilitätskonzept möchte sie auch das Auto-Abo zusammen mit dem Autohaus BMW Fett & Wirtz und weiteren Kooperationspartnern in naher Zukunft weiterentwickeln und in unserer Region etablieren. Genügend Nachfrage sei jedenfalls vorhanden.

Netz der Ladestationen muss massiv ausgebaut werden

„Das Nadelöhr für die schnellere Umstellung auf E-Autos ist die deutlichere Verbesserung der Ladeinfrastruktur“, ist Bürgermeister Christoph Landscheidt überzeugt.

In Kamp-Lintfort gibt es derzeit drei von den Stadtwerken installierte öffentliche sowie zwei private Ladepunkte und diverse private und gewerbliche Anschlüsse (Wallboxen). Mittelfristig ist die erforderliche Anpassung und deutliche Erweiterung der vorhandenen Ladeinfrastruktur vorgesehen. „Die Verdichtung des öffentlich zugänglichen Angebotes können Städte nicht allein stemmen. Da ist auch die Energiewirtschaft gefragt. Wir werden uns darauf konzentrieren, die Infrastrukturvoraussetzungen in den Wohngebieten mit unseren Stadtwerken zu schaffen“, so Landscheidt, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke ist.

Die Zukunft ist „zweigleisig“- Wasserstoff gehört dazu –

„Mittel- bis langfristig wird auch die Brennstoffzelle, also der Wasserstoffantrieb unverzichtbar sein,“ erläutert Bürgermeister Landscheidt. Mit der Müllverbrennungsanlage Asdonkshof haben wir optimale Voraussetzungen. Der zum Beispiel für den Betrieb von Bussen und Müllfahrzeugen im Kreis Wesel benötigte Wasserstoff könnte in einem besonders effizienten Verfahren von der KWA produziert werden. Damit wird aus Wasser durch Elektrolyse Wasserstoff gewonnen, den dafür nötigen Strom liefert die Müllverbrennung. Mit der Investition in die Produktion und Nutzung von Wasserstoff als Treibstoff könnte der Schadstoffausstoß spürbar reduziert werden.

Umstellung Schritt für Schritt – städtische Mitarbeitende machen mit

Die vollständige Umstellung des städtischen Fuhrparkes auf alternative Energien wird voraussichtlich noch etwas dauern. Hierfür ist vorgesehen, im Rahmen eines regulären, bzw. bisher üblichen Nutzungszyklus, die Bestandfahrzeuge zu ersetzen. Anderes lassen die finanziellen Ressourcen auch nicht zu.

Neben der mittelfristig ausgelegten Umstrukturierung des städtischen Fuhrparkes, gilt es zudem, die Mitarbeiter*innen für möglichst umweltfreundliche Verkehrsmittel zu begeistern. Die Nutzung von ÖPNV, Carsharingangeboten, Mitfahrgelegenheiten, E-Bikes, E-Lastenfahrrädern usw. soll weiterhin gestärkt werden, sodass die Mitarbeitenden ihre Dienstwege möglichst nachhaltig und umweltfreundlich gestalten. Bei der jährlichen Aktion Stadtradeln ist die Rathausmannschaft immer an vorderster Front dabei.

Beitrag drucken
Anzeigen