Besichtigung der Jubiläumsausstellung (v.l.n.r.): Peter Gorschlüter, Direktor Museum Folkwang, NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst mit Ehefrau Katharina Wüst, Oberbürgermeister Thomas Kufen mit Ehemann David Lüngen, und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit Ehefrau Elke Büdenbender (Foto: © Sebastian Drüen, Museum Folkwang, 2022)
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Essen. Das Museum Folkwang in Essen feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Anlässlich dieses besonderen Jubiläums begrüßte Essen Oberbürgermeister Thomas Kufen am Samstag (05.02.) den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier, NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst sowie weitere Ehrengäste zum Festakt in der Essener Philharmonie. Im Zuge der Feierlichkeiten besichtigten die Ehrengäste die Jubiläumsausstellung im Museumsgebäude, und das Staatsoberhaupt trug sich im Anschluss in das Stahlbuch der Stadt Essen ein.

Festakt-Empfang in der Philharmonie

Symbolisch für die enge und partnerschaftliche Verbindung zwischen der Stadt Essen und dem Museum Folkwang begrüßten der Oberbürgermeister Thomas Kufen und Dr. Ulrich Blank, Vorsitzender des Folkwang-Museumsverein e.V., gemeinsam die Gäste zur Eröffnung des Festaktes in der Philharmonie. „Zwischen der Stadt Essen als Träger des Museums und dem Folkwang-Museumsverein als Miteigentümer der Sammlung Folkwang besteht seit 1922 eine enge Partnerschaft“, so Thomas Kufen. In dem Jahr erfolgten die Gründung des Folkwang-Museumvereins und der Ankauf der Folkwang-Sammlungen, über die der Verein und die Stadt Essen einen bis heute gültigen Vertrag über das gemeinsame Eigentum vereinbarten. Von da an stieg das Museum sukzessive zu einer für die Stadt identitätsstiftenden Institution auf. „Das Museum Folkwang ist in vielfacher Hinsicht eines der ganz großen und berühmten Erkennungsmerkmale der Stadt Essen“, so das Stadtoberhaupt zur heutige Bedeutung des Museums für die Stadt Essen: „Es ist das Alleinstellungsmerkmal unserer Stadt, mit dem sich alle Essenerinnen und Essener identifizieren können. Das Museum Folkwang erfüllt die Trias aus einer erstaunlichen Idee, einem außergewöhnlichen Bauwerk und bemerkenswerten Veranstaltungen mit Leichtigkeit.“

Eine bewegte Historie – Dank großzügiger Förderung

Das Museum Folkwang hat in den 100 Jahren eine bewegte Historie hinter sich. Die Anfänge sind dabei in Hagen – und in der Person von Karl Ernst Osthaus (1874–1921) – zu finden. Hier beginnt Osthaus 1897 mit seinen Sammeltätigkeiten und eröffnet 1902 das Folkwang Museum (“Folkwang” = “Halle des Volkes”) in Hagen. 20 Jahre später folgt dann der erwähnte und entscheidende Meilenstein für die Beziehung zwischen dem Museum Folkwang und der Stadt Essen. „Damals wurde in weniger als 12 Monaten die enorme Summe von 15 Mio. Mark für einen Erwerb der Sammlung Folkwang und die notwendigen Immobilien zur Verfügung gestellt“, so Thomas Kufen zu den Anfängen des Museums in der Stadt Essen: „Seit 100 Jahren geschieht alles rund um die Kunstsammlung Folkwang in einvernehmlicher Mitwirkung und Förderung des 1922 gegründeten Folkwang-Museumsvereins.“

Daher richtete sich das Stadtoberhaupt mit besonderem Dank an alle Förderinnen und Förderer des Museums: „Die vergangenen 100 Jahre erfolgreicher Ausstellungsgeschichte wurden durch großzügige Gönner und Stifter ermöglicht – ohne diese Förderung ist eine Sammlung von Weltrang kaum zu unterhalten.“ Als besondere Essener Persönlichkeit hob der Oberbürgermeister den 2013 verstorbenen Berthold Beitz hervor: „Er war über Jahrzehnte der bedeutendste Förderer und Mäzen des Museum Folkwang. Unter seinem Vorsitz hat die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung großzügig Mittel für den Chipperfield Neubau des Museum Folkwang zur Verfügung gestellt. Das markierte einen Höhepunkt in der 100-jährigen Geschichte des Museums, auch in Bezug auf die Höhe der Mittelzuwendung.“

Gleichermaßen dankte Thomas Kufen auch dem Förderverein des Museum Folkwang in Person von Dr. Ulrich Blank: „Ihr Engagement und Expertentum sowie das der Mitglieder des Folkwang-Museumsvereins sind Grundlage und Zukunft des Museum Folkwang. Klug und solide, auch mutig und experimentierfreudig, immer zuverlässig und weitsichtig, kümmert sich der Museumsverein um die Kunstsammlung Folkwang – seit 100 Jahren. Dafür danke ich ganz herzlich!“

„Kunst für alle“, so Oberbürgermeister Thomas Kufen abschließend, „war die die Idee des 28-jährigen Bankierssohn Karl Ernst Osthaus und die Grundlage auf der vor 100 Jahren das Museum Folkwang in Essen gegründet wurde.“ Dieses Verständnis gelte es auch zukünftig beizubehalten und weiterzuentwickeln: „Die Folkwang-Idee soll auch zukünftig weiter in der Stadt Essen wachsen. Die Essener „Folkwang“-Erfolgsgeschichte bekommt durch das 100-jährige Jubiläum des Museum Folkwang noch mehr Schub für die kommenden Jahre. Das Jahr 2022 ist eine besonders gute Gelegenheit, die Stadt Essen zu besuchen: Das Museum Folkwang feiert sein 100-jähriges Jubiläum!“

Ausstellungsbesichtigung und Eintrag des Bundespräsidenten in das Stahlbuch der Stadt Essen

Vor der Zeremonie erhielten die Ehrengäste um Bundespräsident Steinmeier von Peter Gorschlüter, Direktor des Museum Folkwang, einen Einblick in die Jubiläumsausstellung „Renoir, Monet, Gauguin – Bilder einer fließenden Welt“, die den Auftakt zu einer facettenreicher Ausstellungsagenda im Jubiläumsjahr bildet. Unter dem Motto „100 Jahre Gegenwart“ folgen Ausstellungen und Veranstaltungen, die die zentralen Sammlungsschwerpunkte wie Impressionismus, Expressionismus, Fotografie und Plakat, sowie die Stadtgesellschaft in den Mittelpunkt stellen

Zum Anschluss der Feierlichkeiten trug sich Bundespräsident Steinmeier in das Stahlbuch der Stadt Essen ein. Das Stahlbuch ist für die Stadt Essen das in anderen Städten übliche “Goldene Buch”, in das sich verschiedene Persönlichkeiten mit Namen eintragen.

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