Beate Bogon und Roland Struzyna (Foto: Lebenshilfe Rhein-Kreis Neuss)
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Dormagen. Beate Bogon begleitet, berät, sorgt für Begegnung und hilft damit vor allem Menschen mit geistiger Behinderung im Stadtteil Horrem und ganz Dormagen. Diese wertvolle Arbeit hat jetzt eine ganz besondere Wertschätzung erhalten: die renommierte Aktion Mensch, die sich für Teilhabe und Inklusion einsetzt, fördert das Beratungsbüro mit einer Summe von mehr als 200.000 Euro.

„Das freut uns natürlich wahnsinnig und gibt uns Planungssicherheit für die nächsten Jahre“, sagt Roland Struzyna, der das Büro maßgeblich initiiert hat und Bereichsleiter des Betreuten Wohnens der Lebenshilfe Rhein-Kreis Neuss ist. Auch Beate Bogon, die die Beratung vor Ort anbietet, ist glücklich über die großzügige Unterstützung durch die Aktion Mensch. „Ich merke, dass die Beratung unheimlich gut bei den Menschen ankommt, ich konnte schon vielen Ratsuchenden helfen“, erzählt die Diplom-Sozialarbeiterin. Die Menschen kommen mit den unterschiedlichsten Anliegen in das Horremer Büro, Hilfe bei Wohngeldanträgen, beim Ausfüllen von Anträgen für einen Schwerbehindertenausweis sind nur ein Bruchteil der Tätigkeiten, bei denen Beate Bogon unterstützt.

Sowohl Menschen mit geistiger Behinderung, als auch deren Angehörige suchen das Beratungsbüro auf. “Kürzlich war hier ein Vater, der für seinen geistig behinderten Sohn keine Wohnung finden konnte. Durch mein Netzwerk und meine Kontakte konnte ich eine Wohnung vermitteln, der junge Mann lebt inzwischen dort und ist glücklich. Und genau darin sehe ich meine Aufgabe, den Ausbau der ambulanten Versorgungsstruktur der Lebenshilfe Rhein-Kreis Neuss für diese Personengruppe voranzutreiben, damit habe ich hier in Dormagen ein Alleinstellungsmerkmal“, so die 57-Jährige. Diese und ähnliche Erlebnisse sind es, die Beate Bogon an ihrer Arbeit so schätzt. „Es ist einfach schön, helfen zu können und ich lerne zudem Menschen mit unterschiedlichsten Geschichten kennen.“ Auch wenn sie mal nicht direkt eine Lösung präsentieren kann, weiß die Sozialarbeiterin, an wen sie die Menschen verweisen kann. „Ich sehe mich auch als Lotsin, die hier im Kreisgebiet einen guten Überblick hat, welche Organisation oder Stelle dem Menschen in seiner Situation gezielt helfen kann.“ Seinen Sitz hat das Büro für Beratung, Begegnung und Begleitung, das Teil der Lebenshilfe Rhein-Kreis Neuss ist, im ehemaligen Café Dorfanger.

Direkt angeschlossen ist eine neue Wohngemeinschaft, bestehend aus sechs jungen Erwachsenen mit geistiger Beeinträchtigung, die vom Betreuten Wohnen der Lebenshilfe unterstützt werden. „Auch zu den WG-Bewohnerinnen und Bewohnern habe ich natürlich Kontakt und konnte schon bei verschiedenen Themen helfen.“ Und manchmal, erzählt Beate Bogon, ist es auch einfach nur ein nettes Wort, dass zum Beispiel ältere Nachbarinnen mit ihr wechseln wollen. „Es ist immer total schön, wenn auch einfach mal jemand zur Tür reinkommt und erzählt, dass sie gerade einen Kuchen für die Urenkelin gebacken hat, auch das ist irgendwie Stadtteilarbeit.“

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