(Foto: Nils Althoff)
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Leverkusen. Bittere Niederlage für die BAYER GIANTS Leverkusen in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA: Das Team von Headcoach Hansi Gnad unterlag bei den RÖMERSTROM Gladiators Trier mit 80:84.

Dabei starteten die „Giganten“ furios in die Partie. Vor rund 1.000 Zuschauern in der Arena Trier setzten sich die Leverkusener ab und führten nach vier Minuten verdient mit 19:9. Der Deutsche Rekordmeister spielte genauso, wie man die Farbenstädter kennt: Der Ball wurde in der Offensive gut bewegt, immer wieder nutzten Ferenc Gille, J.J. Mann & Co. die sich ihnen bietenden Freiräume und zeigten eine couragierte Vorstellung bei den Gladiators. Für den neutralen Basketballfan war das erste Viertel der BAYER-Korbjäger äußerst ansehnlich, denn dem ProA-Vizemeister von 2021 gelang im Angriff gefühlt alles. Mit 31:19 endete der erste Durchgang aus Sicht der Rheinländer.

Im zweiten Viertel pendelte sich der Vorsprung der „Riesen vom Rhein“ bei sieben bis neun Zählern ein. Einen erfolgreich vorgetragenen Angriff der Trierer konterten die GIANTS umgehend und so ließen die Gäste zunächst keinen Zweifel an ihrer Dominanz aufkommen. Doch die Hausherren wurden mit zunehmender Spieldauer stärker und fanden Zugriff auf die Partie. Die zunächst eher bescheidene Wurfquote der Gladiators wurde besser und so verkürzten die Mannen von Trainer Pascal Heinrichs den Rückstand auf BAYER. Mit einer knappen Führung von 37:41 für die Farbenstädter ging es in die Halbzeitpause.

Das Spielgeschehen nach der Pause ähnelte dem der zweiten zehn Minuten an diesem späten Sonntagnachmittag. Es gelang keiner Mannschaft, einen nennenswerten Vorteil zu erspielen. So verliefen die ersten fünf Minuten der zweiten Hälfte eher unspektakulär – doch dann zündete BAYER den Turbo! Mit einem 18:4-„Run“, welcher nach einem Dreier von Luca Finn Kahl seinen Höhepunkt fand, setzte sich der 14-malige Deutsche Meister ab (50:67 – 28. Spielminute). Für die „Giganten“ verlief alles genauso wie gewünscht. Die Offensive war hocheffizient und in der Verteidigung setzte man genau zur richtigen Zeit wichtige „Stops“, welche die Trierer Angriffsbemühungen zunichtemachte. Mit einem Punktepolster von 19 Zählern Vorsprung (50:69) ging es für die „Gnadisten“ in das Schlussviertel.

Für die Zuschauer in der Halle aber auch vor den Bildschirmen schien es so, als sei die Begegnung bereits entschieden. In der 32. Spielminute sorgte Spencer Reaves per Wurf von „Downtown“ für die deutlichste Leverkusener Führung an diesem Spieltag (52:72). Doch was vorher überhaupt nicht bei den Gladiators funktionierte, nämlich von der Dreierlinie erfolgreich zu scoren, lief auf einmal wie am Schnürchen. Brody Clarke, Parker Van Dyke und Garai Zeeb trafen drei Distanzwürfe in Serie und so schrumpfte der Vorsprung von BAYER auf zehn Zähler zusammen (62:72 – 34. Spielminute). Coach Gnad versuchte mit einer Auszeit den Trierer Lauf zu unterbrechen, doch die Rheinland-Pfälzer ließen sich nicht aus dem Rhythmus bringen. Während bei dem früheren Bundesligisten alles zu funktionieren schien, brachen die Gäste komplett ein. Es war wie verhext: Es wollte einfach kein Wurf mehr durch die Reuse der Heimmannschaft fallen. Austin Wiley sorgte mit einem Korbleger für die erste Trierer Führung nach mehr als 35 Minuten (76:75 – 38. Spielminute). In der Folge fand Leverkusen keine Mittel mehr, um das Spiel zu drehen. Ein kompletter Einbruch kostete schlussendlich den „Riesen vom Rhein“ ein sicher geglaubtes Erfolgserlebnis an der Mosel. Die RÖMERSTROM Gladiators Trier gewannen nach einer aufopferungsvollen Vorstellung mit 84:80.

Quentin Goodin erzielte 17 Punkte und war Topscorer der GIANTS gegen Trier. Effektivster BAYER-Akteur war Dennis Heinzmann, der 13 Zähler markierte und neun Rebounds abgriff. Dies bedeutete eine Gesamteffektivität von 18. Zweistellig punkteten zudem J.J. Mann (14), Spencer Reaves (13) und Luis Figge (10).

Trainer Hansi Gnad fand nach der Niederlage seiner Schützlinge deutliche Worte: „Es kann sich sicherlich jeder vorstellen, dass ich nach diesem verlorenen Spiel nicht zufrieden mit unserer Vorstellung bin. Ich kann nicht verstehen, dass wir, wie bereits in Rostock, eine so, so deutliche Führung aus der Hand gegeben haben. Dieses Mal mit dem Unterschied, dass wir nun kein Glück hatten, die Partie noch zu drehen. Wenn du drei Viertel lang ein gutes Spiel machst, solide verteidigst und in der Offensive gut scorst, aber im letzten Durchgang so einbrichst, ist das eine herbe Enttäuschung für mich als Coach. Alles in allem muss deutlich gesagt werden, dass du einen Vorsprung von 20 Zählern acht Minuten vor Spielende nicht mehr hergeben darfst. Ich möchte den Gladiators an dieser Stelle gratulieren. Der Sieg geht nach diesem tollen Schlussabschnitt mehr als in Ordnung!“

Die GIANTS haben nun eine Woche Zeit, den Schock in Trier zu verdauen und sich auf die kommende Aufgabe in eigener Halle vorzubereiten. Am Sonntag, 20.02.2022, um 16 Uhr ist RASTA Vechta zu Gast in der Ostermann-Arena.

Scoring BAYER GIANTS Leverkusen: Quentin Goodin (17 Punkte), J.J. Mann (14), Dennis Heinzmann (13), Spencer Reaves (12), Luis Figge (10), Luca Finn Kahl (7), Ferenc Gille (5), Marko Bacak (2), Melvin Jostmann, Robert Merz, Nino Vrencken und Joel Moketo Lungelu.

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