Der Vorstand der Kreissparkasse Köln (v.l.n.r.): Christian Bonnen, Jutta Weidenfeller, Andree Henkel, Alexander Wüerst (Vorsitzender), Marco Steinbach (stellv. Mitglied) und Udo Buschmann (Foto: Kreissparkasse Köln)
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Köln. Flutkatastrophe: Kreissparkasse Köln leistet aktive Hilfe vor Ort – Gesellschaftliches Engagement: 4 Mio. Euro für den guten Zweck, davon 1 Mio. Euro für Flutopfer

Besonders gefordert war die Kreissparkasse Köln im letzten Jahr infolge der anhaltenden Corona- Pandemie und der Hochwasserkatastrophe, die für Nöte und Ängste bei den Menschen in der Region sorgte. Schon in den ersten Stunden der Flut waren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreissparkasse Köln als Freiwillige vor Ort, unterstützten die Bergungs- und Aufräumarbeiten, verteilten mit der sparkasseneigenen Catering-Tochter kostenfreie Mittagessen an Betroffene und halfen, wo immer sie konnten. An zahlreichen Orten war die Infrastruktur zerstört; auch Gebäude der Kreissparkasse Köln waren ganz oder teilweise beschädigt. Um die Versorgung der Menschen mit Bargeld und Servicedienstleistungen sicherzustellen, wurden Mobile Filialen der Kreissparkasse Köln in den überfluteten Orten eingesetzt. Umgehend wurde ein Soforthilfe-Hilfe-Programm für die Flutopfer im Geschäftsgebiet bereitgestellt mit zinslosen Krediten, welche in Höhe von 32 Mio. Euro in Anspruch genommen wurden, und Spendenmitteln in Höhe von 1 Mio. Euro. Darüber hinaus wurden viele persönliche Gespräche geführt und individuelle Lösungen für die Betroffenen gefunden.

Alexander Wüerst, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Köln, zieht im 168. Geschäftsjahr eine erfreuliche Bilanz: „Trotz des schwierigen Umfelds durch Corona und Flut konnten wir dank unserer engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein starkes Vertriebsergebnis erzielen. So haben wir 3,8 Mrd. Euro an neuen Krediten vergeben und auf der Ersparnisseite 1,3 Mrd. Euro an neuen Geldern von unseren Kunden erhalten. Nicht zuletzt sehen wir das gute Kundengeschäft als Bestätigung unseres Geschäftsmodells, das weiterhin auf Nähe und qualifizierte Beratung setzt.“

Kreditgeschäft ausgeweitet – Baufinanzierung boomt Motor der Geschäftsentwicklung war wieder das gute Kundenkreditgeschäft. Mit 3,8 Mrd. Euro an neuen Krediten erreichte die Kreissparkasse Köln das drittbeste Ergebnis in ihrer Geschichte und konnte damit ihre Rolle als führender Kreditgeber in der Region weiter festigen. Wesentliche Treiber waren die Unternehmenskredite sowie private und gewerbliche Wohnungsbaufinanzierungen. Insgesamt 63 % der ausgereichten Kredite oder 2,4 Mrd. Euro entfielen auf Immobilienkredite, davon allein 1,5 Mrd. Euro für den privaten Wohnungsbau. Das Förderkreditgeschäft hat sich im Jahr 2021 mit einem gesamten Fördervolumen von rund 400 Mio. Euro nahezu auf das Niveau vor der Pandemie eingependelt. Die Nachfrage nach Coronakrediten der KfW ist im Berichtsjahr um fast 77 % auf 57 (245) Mio. Euro zurückgegangen.

Im vergangenen Jahr begleitete die Sparkasse zudem 141 Existenzgründungsvorhaben und stellte den jungen Unternehmen 13 Mio. Euro an Kreditmitteln zur Verfügung. In den gegründeten Unternehmen entstanden 465 neue Arbeitsplätze.

Der gesamte Kreditbestand der Kreissparkasse Köln wuchs, abzüglich der Tilgungen, um 383 Mio. Euro auf 22,2 (21,9) Mrd. Euro. Parallel zum Kreditbestand nahm der Einlagenbestand um 431 Mio. Euro auf 22,7 (22,2) Mrd. Euro zu. Da der Einlagenbestand seit 2020 größer ist als der Kreditbestand, können die vergebenen Kundenkredite inzwischen vollständig aus Kundeneinlagen refinanziert werden.

Wertpapiersparen zieht deutlich an

1,3 Mrd. Euro neues Geld legten die Kunden 2021 bei der Kreissparkasse Köln in Einlagen und Wertpapieren an. Bemerkenswert ist hierbei, dass die Kunden ihr Geld im vergangenen Jahr zum größten Teil in Wertpapieren, und zwar in Höhe von 896 (679) Mio. Euro, anlegten – konkret in einem Verhältnis zu den Einlagen von 70:30. Damit hat sich die Relation, die 2020 noch bei 30:70 lag, komplett umgekehrt. Von dem in Wertpapieren angelegten neuen Geld flossen mit 729 Mio. Euro rund 82 % in Investmentfonds. Daneben wurden ebenfalls rund 47.000 (36.000) neue Wertpapiersparpläne zum Vermögensaufbau der Kunden abgeschlossen.

Auch die Expertise der hauseigenen Vermögensverwaltung erfährt weiterhin große Beliebtheit: Hier werden inzwischen 4.140 (3.781) Kundenmandate mit einem Anlagevolumen von 2,1 Mrd. Euro betreut.

„Das anziehende Wertpapiergeschäft unserer Kunden ist auch ein Erfolg unserer qualifizierten Beratung. Dass unsere Kunden ihr Vermögen zum großen Teil weiterhin risikoavers anlegen, belegt die hohe Nachfrage nach in der Breite investierenden Investmentfonds“, so Wüerst.

Der gesamte Wertpapierumsatz der Kunden betrug im Berichtsjahr 6,6 (6,3) Mrd. Euro, in der Folge erhöhte sich der Wertpapierbestand, den die Sparkasse für ihre Kunden verwahrt, um 28,6 % auf 25,2 (19,6) Mrd. Euro.

Klimaschutz im Fokus

Nachhaltigkeit ist für die Kreissparkasse Köln bereits seit langem ein Thema. Es ist verankert in ihrer Geschäftsstrategie und umfasst Ziele und Maßnahmen sowohl für das Kundengeschäft als auch für den Geschäftsbetrieb der Sparkasse. So wurden im vergangenen Jahr beispielsweise wieder zahlreiche Geschäftsgründungen und Projektfinanzierungen mit nachhaltigem Hintergrund unterstützt und Unternehmen partnerschaftlich auf dem Weg der Transformation hin zu einem nachhaltigen Betrieb begleitet. Zudem wurde das Beratungsangebot an nachhaltigen Anlagemöglichkeiten deutlich ausgeweitet. In den letzten zwei Jahren flossen allein 500 Mio. Euro an Kundengeldern in nachhaltige Anlageformen.

Im eigenen Geschäftsbetrieb konnte die Kreissparkasse Köln im Jahr 2021 neben vielen einzelnen Maßnahmen für ein klimafreundliches und nachhaltiges Wirtschaften ihren CO2-Fußabdruck um 5,8 % weiter reduzieren. Zur Kompensation des verbleibenden CO2-Fußabdruckes wurden sowohl ein internationales Projekt zum Schutz des Regenwaldes als auch eine regionale Aufforstung im Geschäftsgebiet gefördert. Damit gilt die Kreissparkasse Köln weiterhin als klimaneutral.

4 Mio. Euro für über 2.000 gute Taten

Die Kreissparkasse Köln ist ein zuverlässiger Förderer gemeinnütziger Initiativen. Das galt auch wieder in dem für Vereine und Ehrenamtliche besonders herausfordernden vergangenen Jahr. So unterstützte die Sparkasse allein 2021 mit 4 Mio. Euro aus Spenden, Fördermitteln aus dem „PS-Sparen und Gewinnen“ sowie Ausschüttungen der sparkasseneigenen 14 Stiftungen über 2.000 gute Taten aus den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen. In einigen Teilen der Region waren Vereine und Institutionen neben den Einschränkungen durch die anhaltende Corona-Pandemie zudem von der verheerenden Flutkatastrophe im Sommer betroffen. Die Kreissparkasse Köln stellte hier kurzfristig und unbürokratisch eine Million Euro als finanzielle Hilfe zur Verfügung.

Digitales Angebot weiter ausgebaut

Das Bedürfnis der Kunden nach digitalen Banking-Lösungen hat im zweiten Pandemiejahr nochmals spürbar zugenommen. Insbesondere die Zahl der kontaktlosen Zahlungen ist sprunghaft gewachsen. Wurde 2020 noch jede zweite Kartenzahlung (48 %) kontaktlos vorgenommen, waren es 2021 bereits zwei von drei Zahlungen (66 %). Insgesamt setzten die Kunden der Kreissparkasse Köln im Jahr 2021 ihre Girocard bei 49 (45) Mio. Transaktionen ein.

Weiter steigender Beliebtheit erfreute sich auch die Sparkassen-App, welche die Stiftung Warentest kürzlich wieder als die beste unter den Banking-Apps bewertete. Die Zahl der Nutzer der Sparkassen- App bei der Kreissparkasse Köln ist im Jahr 2021 um 22,2 % auf 228.886 (187.254) Nutzer weiter gestiegen. Verstetigt sich der Trend, nutzt bald jeder zweite Privatgirokunde der Kreissparkasse Köln die Sparkassen-App.

Eine weitere beliebte App der Sparkassen ist Mobiles Bezahlenfür Android-Smartphones. Gegen Ende letzten Jahres wurde die App einem umfangreichen Update unterzogen und auch ein Expresskredit in die App integriert. Mit dem neuen Expresskredit können sich Kunden einen Betrag zwischen 500 und 3.000 Euro für schnelle Liquidität und Einsetzbarkeit sichern. Durch die Verbindung mit dem Online-Banking wird der Kreditbetrag in wenigen Minuten bereitgestellt.

Ein wachsendes Kundeninteresse war auch in der Beratung über digitale Kanäle zu verzeichnen. Das im Sommer 2020 gestartete Angebot der Medialen Beratung der Kreissparkasse Köln, welche die Stärken der Online-Beratung mit einem persönlichen Ansprechpartner kombiniert, hat weiter an Zuspruch gewonnen. So wurde bereits nach eineinhalb Jahren neben den Büroräumen in Siegburg ein zweiter Standort im linksrheinischen Frechen eröffnet. Im Durchschnitt führten die Beraterinnen und Berater der Medialen Beratung insgesamt rund 400 Beratungsgespräche im Monat.

Auch die digitalen Angebote für die Kunden wurden weiter ausgebaut. So führte die Kreissparkasse Köln als erste Sparkasse Deutschlands den Messengerdienst „Apple Business Chat“ im Frühjahr 2021 ein. Hierüber können Kunden sicher und vertraulich mit dem Berater chatten als auch ins Online-Banking der Sparkasse wechseln und u. a. Kontostand abfragen, Überweisungen tätigen oder ebenso beispielsweise eine Kreditkarte bestellen. Auf der Homepage der Kreissparkasse Köln bietet sich Kunden seit vergangenem Jahr die Möglichkeit, mit Linda, Deutschlands bestem Chatbot (Computer Bild und Statista, 2022), zu kommunizieren. Linda beantwortet Fragen rund um die Themen Zahlungsverkehr, Online-Banking, Services und Öffnungszeiten, und das 7 Tage/24 Stunden.

„Unser Anspruch ist es, dass Kunden uns von überall erreichen können – ob digital oder analog. Wir möchten unsere Services und Produkte über alle Kanäle zugänglich machen, einschließlich der persönlichen Beratung vor Ort und im Netz“, erläuterte Wüerst.

Für ihr Angebot und ihren Kundenservice wurde die Kreissparkasse Köln von BÖRSE ONLINE und dem Deutschen Kundeninstitut (DKI) als „Beste Regionalbank“ ausgezeichnet.

Betriebsergebnis gestiegen

Während das Niedrigzinsniveau weiterhin am Zinsüberschuss mit 339 (365) Mio. Euro nagte, stellte sich das Bewertungsergebnis (Wertpapiere und Kredite) mit 7 (-31) Mio. Euro positiv dar. Dank einer insgesamt wieder anziehenden Konjunktur im vergangenen Jahr hatten sich die Unternehmen trotz Pandemie und Lieferengpässen robust entwickelt, so dass die prognostizierten Kreditausfälle ausblieben. Entsprechend legte der Zinsüberschuss nach Bewertung um 12 Mio. Euro auf 346 (334) Mio. Euro zu. Der Provisionsüberschuss zog insbesondere aufgrund des guten Wertpapiergeschäfts um 12 Mio. Euro auf 174 (162) Mio. Euro an. Auf der Aufwandsseite konnte der Verwaltungsaufwand nicht zuletzt durch ein straffes Kostenmanagement um 8 Mio. Euro auf -403 (- 411) Mio. Euro reduziert werden. Entsprechend stieg das Betriebsergebnis nach Bewertung erfreulich um 34 Mio. Euro auf 128 (94) Mio. Euro. Abzüglich des neutralen Ergebnisses von -48 (1) Mio. Euro konnte die Kreissparkasse Köln per saldo ein Ergebnis vor Steuern von 80 (95) Mio. Euro ausweisen.

Die Bilanzsumme erhöhte sich auf 29,2 (28,6) Mrd. Euro; die Kreissparkasse Köln ist damit weiterhin die größte kommunale Sparkasse Deutschlands. Die Kernkapitalquote blieb mit 14,71 (14,69) % konstant.

Alle Angaben: Vorläufige Geschäftszahlen Stand 14. Februar 2022

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