Vor dem Haupteingang der Kulturraffinerie K714 werden ein großer Blut-Ahorn, hier rechts im Bild, und 16 Platanen, die gemeinsam ein Baumdach bilden, gepflanzt. Visualisierung: Bez + Kock Architekten Generalplaner GmbH
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Monheim am Rhein. Nach den Bauarbeiten kommen Blut-Ahorn, Felsen-Birnen und Platanen in die Erde – mehr, als jetzt entnommen werden

Der Weg windet sich durch grüne Sträucher zum Vorplatz, zwischen drei Felsenbirnen und einem Blut-Ahorn treffen sich die ersten Gäste und unter dem Platanendach klirren die Gläser – fast 40 Bäume und Sträucher werden vor der neuen Kulturraffinerie K714 gepflanzt. Die Rheinpromenade und das Ufer vor der Kulturraffinerie soll dazu künftig mit Freitreppen, einem naturnahen Weg am Wasser und vielen neuen Sitzgelegenheiten zum Spazieren und Verweilen einladen. Für die Umgestaltung werden am Donnerstag, 17. Februar, nun aber zunächst einige Bäume an der Wasserachse und an der Rheinpromenade entnommen.

Die Bauarbeiten an der Rheinpromenade schreiten stetig voran. Die kommenden Monate würden die derzeitigen Bäume aber nicht überleben: “Für den Anbau im nördlichen Bereich wird eine große Baugrube ausgehoben und im Anschluss ist die Umgestaltung der Rheinpromenade zwischen der Kulturraffinerie K714 und dem Rhein geplant”, erklärt die städtische Bauingenieurin Natascha Bläser. Durch die Baumaßnahme verlieren die Bäume ihre Standsicherheit. An der Rheinpromenade werden deshalb 26 Bäume entfernt, an der Wasserachse 6 Bäume. “Alleine auf dem Vorplatz der Kulturraffinerie pflanzen wir aber mehr Bäume als jetzt gefällt werden”, betont Natascha Bläser.

Künftig markieren an der Wasserachse ein großer Blut-Ahorn und drei Felsenbirnen den Vorplatz der Kulturraffinerie. Beide Arten sind dem Klimawandel gut gewachsen und durch ihre frühe Blüte zu einem Zeitpunkt, an dem kaum andere Gehölze blühen, für Bienen besonders attraktiv. Eine flache Rampe und Stufen führen von dort zum Haupteingang und zur Gastronomie. Für Seheingeschränkte gibt es hier Handläufe und ein taktiles Leitsystem. Vom weiter östlich liegenden Parkhaus führt ein Weg durch 15 bis 20 bienenfreundliche Bäume und Sträucher auf den Vorplatz. Eine atmosphärische Beleuchtung und elegante Sitzmöglichkeiten sollen hier die Vorfreude auf den Abend in der Kulturraffinerie erhöhen. Auf der Fläche zwischen den Bäumen und dem Konzertsaal wird ein kleiner Platz eingerichtet, der auch für Veranstaltungen genutzt werden kann. 16 hohe Platanen sollen hier ein grünes Baumdach entstehen lassen. Die Bäume sind ideale Schattenspender, kommen auch mit starker Luftbelastung zurecht und reinigen die Luft.

Die frühere Fass-Abfüllhalle der Shell wird derzeit in ein multifunktionales Veranstaltungshaus verwandelt. Das Konzept des Stuttgarter Architekturbüros Bez + Kock sieht vor, die denkmalgeschützte Fassade mit ihren charakteristischen roten Ziegeln zu erhalten. In das Innere wird ein rechteckiger und höherer Kubus eingesetzt, der abends leuchten und am Tage das Sonnenlicht widerspiegeln soll. Auf der Rheinseite entsteht ein viergeschossiger Neubau mit Gastronomie im Erdgeschoss und einer Dachterrasse im dritten Obergeschoss mit Bar und 180-Grad-Blick über den Rhein. 2018 hatten der Rat der Stadt Monheim am Rhein und der Aufsichtsrat der Monheimer Kulturwerke die Umgestaltung beschlossen, 2019 konnten sich Bürgerinnen und Bürger in einer Online-Konsultation mit ihren Anregungen in die Planung einbringen, 2020 wurde das weiterentwickelte Architekturkonzept vorgestellt, in das die Anregungen eingeflossen waren.

Weitere Pflanzungen soll es im Rahmen der Umgestaltung der Rheinpromenade zwischen dem Schiffsanleger und dem Kielsgraben geben. “Den Allee-Charakter möchten wir dabei auf jeden Fall beibehalten”, erklärt der städtische Gärtnermeister Pascal Kaudewitz. Mit Freitreppen, einem naturnahen Weg am Wasser und vielen neue Sitzgelegenheiten werden die Straße und das Ufer vor der Kulturraffinerie zu einem attraktiven Ort zum Spazieren und Verweilen. Im Uferbereich sind mehrere versetzt angeordnete Treppen und Terrassenanlagen vorgesehen, die zum Teil bis ans Wasser reichen. Hinzu kommen ein Uferweg sowie eine schwimmende Bühne. Die Verkehrsführung an der Rheinpromenade wird komplett überarbeitet, um die Verkehrskonflikte an dieser Stelle zu lösen. 2020 konnten sich auch hier Bürgerinnen und Bürger in einer Online-Konsultation mit ihren Anregungen in die Planung einbringen, im Anschluss wurde der Entwurf von Strauchwerk Landschaftsarchitekten in Zusammenarbeit mit Leinfelder Ingenieure vom Rat beschlossen. Über den Baubeschluss entscheidet der Rat in diesem Jahr.

Weitere Pflanzungen vor der Kulturraffinerie soll es im Rahmen der Umgestaltung der Rheinpromenade zwischen dem Schiffsanleger und dem Kielsgraben geben. Planungsskizze: Strauchwerk Landschaftsarchitekten
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