Pfarrer Peter Glörfeld (Foto: EVKLN)
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Duisburg. Um wirklich zu verstehen, wie lange Peter Glörfeld Evangelischer Seelsorger am BETHESDA Krankenhaus in Duisburg war, müssen wir einen Blick auf das Jahr seines Dienstantritts 1990 werfen: In diesem Jahr hört die DDR auf zu existieren und die deutsche Wiedervereinigung wird vollzogen. Die Freilassung Nelson Mandelas markiert den Anfang vom Ende der Apartheid in Südafrika. Und Kanzlerkandidat der SPD ist ein gewisser Oskar Lafontaine.

In diesem lange zurückliegenden Jahr beginnt Peter Glörfeld – nach sieben Jahren als Gemeindepfarrer an der Duisburger Salvatorkirche – seine Tätigkeit am BETHESDA. Und schon dieser Beginn ist geprägt von viel Engagement: Um seine neue Aufgabe so ausfüllen zu können, wie er sich das vorstellt, absolviert er in Kaiserswerth eine zweieinhalbjährige Zusatzausbildung zum Seelsorger, was (entgegen der landläufigen Meinung) bei Pfarrern keine Selbstverständlichkeit ist. Sein Wunsch ist es, „mit den Menschen in Kontakt zu treten, in Einzelgesprächen und in Gruppen. Auch mit den vielen verschiedenen Berufsgruppen, die es in einem Krankenhaus gibt.“

Also geht Peter Glörfeld auf die Menschen zu – auf Patientinnen und Patienten, aber genauso auch auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des BETHESDA, mit denen gemeinsam er immer wieder neue Projekte ins Leben ruft: In Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung und dem Institut für Pathologie das Projekt „Kinderhimmel“® für Eltern, die ihr Kind durch eine Fehl- oder Totgeburt verloren haben. Oder den Verein HOSPIZ BETHESDA e.V., der seit 2003 unheilbar Kranke und deren Familien unterstützt und auffängt und Ehrenamtliche entsprechend schult und begleitet.

Von hoher Wichtigkeit ist für ihn auch die Trauerbegleitung für Angehörige von verstorbenen Patientinnen und Patienten. Peter Glörfeld führt bis zu 100 dieser Gespräche pro Jahr. Und freut sich, immer wieder zu beobachten, „wie Menschen aus ihrer Trauer nach und nach das Leben wieder unter die Füße bekommen.“

Vor allem die Gespräche, ob mit Einzelnen oder in Gruppen, das Zuhören und Rat geben sind es auch, die der Seelsorger am meisten vermissen wird, wenn er zum 1. März nach 32 Jahren am BETHESDA Krankenhaus in den Ruhestand geht. Peter Glörfeld hat sich deshalb entschieden, seine ehrenamtliche Tätigkeit im Hospizverein genauso weiterzuführen wie bei der Duisburger Telefonseelsorge. Seine Aufgaben im BETHESDA übernehmen Sara Randow und Ute Sawatzki, beide Gemeindepfarrerinnen aus dem Duisburger Süden.

Das Evangelische Klinikum Niederrhein und das BETHESDA Krankenhaus wünschen Pfarrer Peter Glörfeld für seinen weiteren Weg alles Gute. Und seinen beiden Nachfolgerinnen einen guten Start.

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