Während des Telefonats mit dem Kanewer Bürgermeister Igor Renkas aus dem Stadthaus Viersen: Bürgermeisterin Sabine Anemüller und Valerij Eske. Eske ist Mitarbeiter der Stadt Viersen und Beisitzer im Vorstand der „Freunde von Kanew". Er übersetzte das Gespräch zwischen den beiden Stadtoberhäuptern (Foto: Stadt Viersen)
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Tönisvorst/Viersen/Wachtendonk/Geldern. Die Welle der Unterstützung für die Ukraine ist am Niederrhein ungebrochen. In Viersen, Wachtendonk und Geldern laufen Spendenaktionen auf Hochtouren. Und in Tönisvorst organisiert das Deutsche Medikamentenhilfswerk action medeor Serientransporte mit dringend benötigten Medikamenten und medizinischen Hilfsgütern für die Ukraine.

 

Hilfe geht weiter

Viersen. Auch die Unterstützungsbereitschaft der Viersenerinnen und Viersener für ihre ukrainische Partnerstadt Kanew hält an. Darüber hinaus erreichen die Stadtverwaltung zahlreiche Hilfsangebote für Menschen, die aus der Ukraine fliehen und nach Viersen kommen. Um die Angebote zu bündeln, hat die Stadt die E-Mail-Adresse ukrainefluechtlinge@viersen.de eingerichtet. Telefonische Anfragen und Angebote werden unter 02162 101-7117 entgegengenommen.

Bürgermeisterin Sabine Anemüller sagte nach einem Telefonat mit dem Kanewer Bürgermeister Igor Renkas, sie habe ihrem Amtskollegen versichert, dass er und die Kanewer Bevölkerung alle machbare Unterstützung aus Viersen werden. In der Stadt erlebe sie „auf allen Ebenen ein ehrliches, mitfühlendes Interesse der Menschen und eine breite Bereitschaft zur Hilfe“. Der persönliche Austausch bringe ihr die Situation in der Partnerstadt nahe.

Zwar sei Kanew noch nicht unmittelbar von Kampfhandlungen betroffen. Überflüge sorgten aber für eine starke Beunruhigung. Auch seien bereits Flüchtlingsfamilien in der Stadt eingetroffen, die nun untergebracht und versorgt werden müssten.

Renkas habe in dem Telefonat erläutert, welche Hilfsmittel aktuell besonders dringend benötigt werden. Die Stadt Viersen, sagte Bürgermeisterin Anemüller, stehe dazu im ständigen Austausch mit dem Verein „Freunde für Kanew“. Der Verein erhalte über eigene Kontakte ebenfalls Anforderungen. Der Verein stelle die Hilfsnachfragen zusammen und bereite anhand dieser Listen mögliche weitere Hilfstransporte vor.

Ein erster Transport mit Hilfe eines ukrainischen Transportunternehmens wurde am Mittwoch, 2. März 2022, beladen. Neben Spenden, die im Lager der Freunde für Kanew angekommen waren, lud der Lastzug bei der Feuerwehr Viersen palettenweise Hilfsgüter auf. Die feuerfeste Kleidung, Feuerwehrstiefel, Winterkleidung und mehr stammten aus den Beständen der Viersener Wehr, aber auch der Feuerwehren aus Willich, Krefeld und Mönchengladbach. Mehr dazu im Facebook-Auftritt der Feuerwehr Viersen unter https://www.facebook.com/FeuerwehrViersen/. Das Allgemeine Krankenhaus Viersen (AKH) spendete medizinisches Material, das ebenfalls auf dem Weg in die Ukraine ging.

Parallel dazu bereitet sich die Stadt Viersen darauf vor, Menschen aufzunehmen, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen. Vorrangig rechne die Stadt dabei mit Flüchtenden, die gezielt nach Viersen kommen. Das können Verwandte hier lebender ukrainischer Staatsbürgerinnen und Staatsbürger oder Ukraine-Stämmiger sein. Ebenso gebe es, etwa aufgrund der langjährigen Städtepartnerschaft, viele freundschaftliche Kontakte. Diese Menschen finden vielfach unmittelbar Aufnahme bei ihren privaten Gastgeberinnen und Gastgebern.

Darüber hinaus stehen gut 200 Plätze für Familien in Unterkünften bereit, die sofort genutzt werden können. Zweitrangig sind dabei zunächst die Fragen nach dem rechtlichen Status der ankommenden Menschen oder formale Zuständigkeiten etwa der Aufnahme-Einrichtungen des Landes. Bürgermeisterin Sabine Anemüller: „Wir werden niemanden, der bei uns in seiner Not Zuflucht sucht, die Tür vor der Nase zuschlagen. Wir kümmern uns zuerst um die Menschen und dann um Formalitäten und rechtliche Notwendigkeiten.“

Neben Nachfragen wegen Spenden und Unterkünften erreichen die Stadt auch Angebote zur Betreuung und Begleitung. Beispielsweise soll es Gesprächsrunden geben, bei denen geflüchtete Menschen über ihre Erlebnisse und Sorgen sprechen können.

Wer bereit ist, aus der Ukraine Geflohenen Unterkunft und andere Unterstützung zu bieten, kann sich telefonisch unter 02162 101-7117 sowie unter der E-Mail-Adresse ukrainefluechtlinge@viersen.de an die Stadtverwaltung wenden. Hier werden die Hilfsangebote koordiniert. Die Telefon-Hotline ist montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr und freitags von 8 bis 12 Uhr besetzt.

Hilfen für Kanew organisieren die „Freunde von Kanew“ (aktuelle Informationen und Kontaktdaten für Sachspenden unter https://freundevonkanew.de/spenden/). Der Verein bittet bei beabsichtigten Sachspenden um eine Kontaktaufnahme unter info@freundevonkanew.de. Geldspenden nimmt der Verein entgegen auf sein Konto DE27 3205 0000 0059 3666 66 bei der Sparkasse Krefeld.

 

Solidaritätsaktion in Geldern: Spenden werden nach Polen und die Ukraine gebracht

Geldern. In einer gemeinsamen Ukraine-Solidaritäts-Aktion der Kirchengemeinde St. Maria-Magdalena Geldern, der St. Luzia-Schule Walbeck, des Sauerlandlagers Walbeck, des Waldfreibades Walbeck, des Friedrich-Spee-Gymnasiums und unterstützt vom Caritasverband-Geldern-Kevelaer e.V., werden Spenden mit einem LKW nach Lublin in Polen gebracht. Die Stadt liegt 70km von der Grenze zur Ukraine entfernt. Ein Teil der Hilfe bleibt vor Ort, der andere Teil wird von dort aus weiter in die Ukraine geschickt. Nach persönlichem Kontakt mit der Caritas vor Ort über Pastoralreferent Jarek Weisser, dessen Familie dort wohnt, werden diese Sachspenden entgegengenommen:

Haltbare Lebensmittel (Nudeln, Zucker, Öl, Energieriegel, Instant-Fertiggerichte) – Wasserflaschen 0,5l – Baby- und Kindernahrung MilchpulverWindelnFeuchttücher – Verbands- und Wundmaterial –Hygieneprodukte.

Bitte keine Kleidung, kein Spielzeug!

Die Spenden sollen in offenen Kartons, am Mittwoch, den 9.3.22 und am Donnerstag, den 10.3.22 jeweils in der Zeit von 15.00 Uhr bis 20.00 Uhr am Waldfreibad Walbeck abgegeben werden. Dort werden die Spenden am Freitag, den 11.3.2022 auf einen LKW verladen und nach Polen gebracht. Für alle, die ihre Spenden nicht nach Walbeck bringen können, besteht die Möglichkeit, diese am Mittwoch und am Donnerstag, in der Zeit von 15.00 Uhr bis 17.00 Uhr im Pfarrheim St. Maria-Magdalena Geldern abzugeben. Am Friedrich-Spee-Gymnasium Geldern besteht die Möglichkeit zur Abgabe am Mittwoch und Donnerstag von 13.00 Uhr bis 15.30 Uhr.

Auch Geldspenden werden gerne entgegengenommen und zu 100% in die Hilfe vor Ort investiert:

Kirchengemeinde St. Maria –Magdalena Geldern
Sparkasse Geldern
DE41 3205 0000 0323 1322 09
Verwendungszweck: „Nothilfe Ukraine“

Weitere Infos bei Pastoralreferent Jarek Weisser Tel. 0176-45684813 oder Pastoralreferent Friedhelm Appel Tel. 0170-1821526.

Spendenaufruf in Geldern ( © )

 

action medeor organisiert Serientransporte für Ukraine

Tönisvorst. Das Deutsche Medikamentenhilfswerk action medeor beginnt damit, Hilfstransporte für die Ukraine in Serie zu organisieren. Nachdem bereits in der letzten Woche ein erster Transport erfolgreich vom Tönisvorster Medikamentenlager in Richtung Ukraine auf den Weg gebracht werden konnte, wollen die Helfer nun nachlegen: Wöchentlich sollen demnächst zwei volle LKW mit dringend benötigten Medikamenten und medizinischen Hilfsgütern in die Ukraine geschickt werden.

Finanziert werden die Serientransporte durch viele Geldspenden von Privatpersonen, Vereinen, Initiativen und Unternehmen. „Wir sind überwältigt von der Hilfsbereitschaft in Deutschland und versuchen nun, auch bei den Abnehmern in der Ukraine entsprechende Kapazitäten zu schaffen, damit die benötigten Mengen auch abgenommen und gelagert werden können“, sagt Christoph Bonsmann, Vorstand von action medeor. Konkret plant man, in Kooperation mit einem Krankenhaus im westukrainischen Ternopil eine Art Umschlagstelle für medizinische Waren zu errichten. „Das Krankenhaus hat Lagerhallen angemietet, in denen die Hilfsgüter zwischengelagert und von dort in alle Regionen der Ukraine weiterverteilt werden“, berichtet Bonsmann.

Hilfe, die ankommt: Krankenhaussprecher Yuriy Dar (links) bei der Ankunft des Hilfstransports von action medeor in der westukrainischen Stadt Ternopil (Foto: © action medeor)

Die Mitarbeiter von action medeor arbeiten nun mit Hochdruck daran, so viele Hilfslieferungen wie möglich in kürzester Zeit auf den Weg zu bringen. „Wir arbeiten an der Auslastungsgrenze“, sagt Bonsmann, „aber wir setzen alles daran, dass die Hilfe schnell und professionell zu den Menschen kommt, solange es noch offene und halbwegs sichere Transportwege gibt.“

Wer die Arbeit von action medeor unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende tun. Online unter www.medeor.de/Ukraine oder über das Spendenkonto DE78 3205 0000 0000 0099 93 bei der Sparkasse Krefeld, Stichwort „Ukraine“.

Auch das Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“, in dem action medeor Mitglied ist, ruft aktuell zu Spenden für die Ukraine auf. Spendenkonto DE62 3702 0500 0000 1020 30, Stichwort „Nothilfe Ukraine“.

 

Sachspenden für die Ukraine – Sammelaktion in Wachtendonk am 05.03.2022

Wachtendonk. Am kommenden Samstag, den 05.03.2022 werden in Wachtendonk Sachspenden für die Menschen in der Ukraine gesammelt. Zwischen 10:00 und 15:00 Uhr können Sie Ihre Spenden auf dem Betriebsgelände der Firma DHG, Meerendonker Straße 3 c, 47669 Wachtendonk, abgeben. Besonders benötigt werden beispielsweise Lebensmittel, Hygieneartikel, Verbandsmaterial, Winterkleidung, Feldbetten, Matratzen, Decken und Schlafsäcke. Bitte verpacken Sie Ihre Spenden in stabile Kartons.

Die Sachspenden werden am 07.03.2022 durch eine Partnerspedition der Firma DHG direkt bis in die Ukraine transportiert, an bekannte Stellen vor Ort geliefert und von dort ausgegeben.

Bürgermeister Paul Hoene unterstützt diese Initiative ausdrücklich und freut sich, wenn viele Bürgerinnen und Bürger sich beteiligen und so ihre Solidarität mit den Menschen im Krisengebiet zeigen.

Flyer der Sammelaktion in Wachtendonk
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