Mit dem Durchschneiden eines roten Bandes wurde die neue Radstation durch Bürgermeister Christoph Tesche und Vertreter*innen von rebeq, Jobcenter, ADFC, Deutscher Bahn und Architekturbüro eröffnet (Foto: Stadt RE)
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Recklinghausen. Das Wetter passte zum Ereignis. Bei strahlendem Sonnenschein hat Bürgermeister Christoph Tesche am Mittwoch, 16. März, mit Vertreter*innen der rebeq, der Verwaltung, des Jobcenters und der Politik die neue Radstation neben dem Recklinghäuser Hauptbahnhof eingeweiht.

„Das ist ein guter Tag für unsere Stadt. Mit der Radstation machen wir gerade den Berufspendlern, die mit dem Fahrrad den Hauptbahnhof ansteuern, ein sicheres und komfortables Angebot. Das sorgt hoffentlich dafür, dass noch mehr Menschen vom Auto auf das Rad und den ÖPNV umsteigen. Und natürlich freue ich mich auch darüber, dass wir mit dem Projekt hoffentlich vielen arbeitslosen Menschen eine neue Perspektive am Arbeitsmarkt eröffnen“, sagte Tesche.

Betrieben wird die Radstation im Auftrage der Stadt durch die rebeq. Der Beschäftigungsträger bietet eine Kooperation mit der Jobcenter-Bezirksstelle Recklinghausen an, das die Maßnahme auch finanziert. 15 Langzeitarbeitslosen wird somit eine Perspektive, sich beruflich zu orientieren und die eigenen Fähigkeiten zu stärken, geboten. „Wir haben ein gutes Team zusammengestellt und schon in den Wochen vor der Eröffnung hat sich abgezeichnet, dass wir gut zusammenarbeiten“, sagte Raphael Peters, der für die rebeq die Radstation leiten wird.

Er wies darauf hin, dass die rebeq zu Schulungszwecken dringend auf der Suche nach alten Fahrrädern ist. Diese werden neu aufbereitet oder dienen als Ersatzteillieferant. „Der Zustand der Fahrräder ist Nebensache, wir nehmen alles an. Auch halbe Räder, Einzelteile oder Unfallräder können wir für unsere Zwecke gut gebrauchen“, betonte Peters.

Zur Eröffnung der neuen Radstation ist das Parken in dem neuen Gebäude vom 16. bis 19. März kostenlos. Im Rahmen eines Gewinnspiels werden Monatstickets und verschiedene Servicegutscheine für die Werkstatt verlost. Mit von der Partie war auch die Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC), die an einem eigenen Stand ihren Codier-Service anbot, sowie der Verein „Radeln ohne Alter“ mit seiner Rikscha.

„In puncto Radverkehr haben wir in den vergangenen Jahren an vielen Stellen in der Stadt für Verbesserungen gesorgt. Mit der Eröffnung der Radstation ist dieser Kurs noch nicht abgeschlossen. Wir werden auch weiterhin mit großen und kleinen Maßnahmen dafür sorgen, dass das Radfahren in Recklinghausen noch attraktiver wird“, sagte Christoph Tesche. So verwies er auch auf die in der vergangenen Woche im Fachausschuss vorgestellten Pläne der Stadt, die Routen zwischen den Gymnasien in der Altstadt für die Schüler*innen sicherer zu machen.

Ein Lob für die neue Radstation fand auch Andreas K. Bittner vom Landesvorstand des ADFC: „Hier finden Fahrrad-Pendlerinnen und -Pendler einen sicheren und trockenen Fahrradabstellplatz mit direktem Zugang zum Bahnsteig. Und das für einen Preis, der weit unter dem eines Autoparkplatzes liegt.“

 

Daten & Fakten Radstation:

  • Die Radstation bietet Platz für fast 300 Drahtesel und hat einen direkten Zugang zum Bahnsteig. Sie ist werktags von 6 bis 20 Uhr und samstags von 9 bis 18 Uhr besetzt.
  • Parkgebühren: Tagesticket 0,70 Euro, Monatsticket 8,40 Euro, Jahresticket 84 Euro.
  • In der Werkstatt werden Serviceleistungen rund ums Fahrrad angeboten, von kleinen Reparaturen über die Reinigung des Drahtesels bis zum Einstellen der Schaltung.
  • Zehn Pedelecs und acht Kinderräder können gegen Gebühr ausgeliehen werden.
  • Das rebeq-Team der Radstation versteht sich als Anlaufstelle/Schnittstelle für alle Fragen rund ums Radfahren. So halten Raphael Peters und seine Mitarbeitenden auch kostenloses Kartenmaterial bereit.
  • Nutzer*innen werden E-Bike-Ladestationen, eine Werkstatt, Schließfächer, Mieträder und spezielle Abstellmöglichkeiten für Lastenräder geboten.
  • Durch eine automatische Zugangssteuerung ist ein 24-Stunden-Betrieb gewährleistet.
  • Die Station neben dem Hauptbahnhof wurde als zweigeschossiges Gebäude in Stahlbetonbauweise errichtet und hat eine offene Stahllamellenhaut.
  • Für die Mitarbeiter*innen des Betreibers werden Sozialräume eingerichtet. Die Rampe, die den Parkplatz neben dem Rathaus mit dem Gleis 1 verbindet, wurde durch die Bahn ertüchtigt.
  • Das Projekt hatte sich im vergangenen Jahr verzögert, weil die erste Ausschreibung der Rohbauarbeiten deutlich über den von der Stadtverwaltung kalkulierten Gesamtkosten lag und aufgehoben werden musste. Der zweite Anlauf brachte schließlich ein Ergebnis, das knapp unter dem Budget lag.
  • Auswirkungen auf die Gesamtkosten hat das aber nicht, weil Einsparungen beim Rohbau aufwendigeren Gründungsmaßnahmen und schwierigen Bodenverhältnissen gegenüberstehen. Der Kostenrahmen von 1,7 Millionen Euro wurde eingehalten. Das Land fördert das Projekt mit 295.000 Euro.
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