Im Landschaftspark kommen mehrere hundert Geflohene unter: Aufbau des Flüchtlingszentrum in der Kraftzentrale im Landschaftspark Duisburg-Nord für Flüchtlinge aus der Ukraine (Foto: Köppen/Stadt Duisburg)
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Duisburg. Hilfe für Geflohene im Norden: Essensangebote in Neumühl und Kleiderspenden für Neuankömmlinge

Badelatschen, Kinderzahnbürsten, Handseife. Das sind aktuell bei Sachspenden die einzigen Dinge, die die Feuerwehr Duisburg nach Auskunft der Stadt für Menschen aus der Ukraine benötigt. In den Übergangsunterkünften – etwa im Landschaftspark Nord – soll Anderes auf keinen Fall abgegeben werden. Kleidung für die bis zu 650 geflohenen Kinder und Frauen dort ist allerdings am Petershof in Marxloh gefragt; professionell sortiert wird zunächst in der Kirche St. Peter. Das Team um Pater Oliver Potschien, seit 2012 für Menschen ohne Bleibe und Bedürftige in vielfacher Hinsicht aktiv, ist auf städtische Anfrage mit der Petershof-Kleiderkammer für die Ausgabe an Menschen in der Kraftzentrale des Landschaftsparks Nord aktiv. ,,Für mehrere Hundert Geflohene, die bald da sind, müssen wir unsere Kleidungsbestände erheblich aufstocken“, schrieb Petershof-Leiter Pater Oliver Potschien an Unterstützer. Das vom Georgswerk getragene Marxloher Projekt bittet daher um guterhaltene und gewaschene Kleidung für Frauen und Kinder – sowie Hygieneartikel und Babysachen. Der Prämonstratenser: „Abgabe bitte im Petershof – wir sammeln und sortieren erstmal in der Kirche. Öffnungszeiten in der Mittelstraße 2 sind jetzt bei uns von 8 bis 20 Uhr“. Kurz ergänzt er in der Nachricht an und Unterstützer/-innen: „Wer (temporär) mithelfen kann, ist herzlich willkommen.“ Es gehe um die Sortierung in der Kirche, um Menschen mit Zeit für die Ausgabe und für einen Fahrdienst.

Im Umfeld von Pfarrei und Abtei St. Johann laufen auch andere Hilfs-Aktivitäten für die Flüchtlinge. Für Lernangebote plant jetzt schon auch das Abtei-Gymnasium. Allerdings sind die Kapazitäten verglichen mit den Herausforderungen aktuell noch eher gering. „Wir sehen Aufgaben, die auf uns und viele Schulen in Duisburg zukommen“, sagt Schulleiter Thomas Regenbrecht. Der Oberstudiendirektor: „Wir sind bereit und sehr motiviert, sie anzunehmen.“ Momentan arbeiteten die Stadt und die Schulaufsicht mit Hochdruck und in Abstimmung mit Schulen an Lösungen und Konzepten, etwa für Willkommensklassen.

Regenbrecht ist realistisch. Er berichtet, dass es schon vor dem Krieg eine stadtweite Warteliste mit mehreren hundert Jugendlichen nach Migration für schulische Versorgung gab. „Wir sind angesichts des grausamen Überfalls Putins auf die Ukraine und seiner Folgen herausgefordert.“ Schulisch gehe es da nicht allein um bewilligte Plätze.“ Nötig seien Unterrichtsmaterialien, fortgebildete Kräfte, die Organisation der Angebote und mehr. „Alle Fachleute wissen und fordern hier eine schnelle landesweite Koordination.“

Konkrete finanzielle Hilfe ist möglich:

Für die Aufgaben am Petershof (Infos: 0203/ 500 6607) zählen Spenden bei der Bank im Bistum Essen (IBAN: DE58 3606 0295 0013 4780 15)

Unter „Duisburg hilft“ (IBAN: DE72 3505 0000 0200 9200 98) bei der Sparkasse Duisburg hat die Stadt ein Konto für ihre direkte Hilfe für Geflüchtete eingerichtet.

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