(Foto: privat)
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Rommerskirchen. Nachdem die Aktion coronabedingt 2020 vollends ausfiel und 2021 nur in kleinerem Rahmen stattfand, waren jetzt  gut  500 freiwillige Helfer wieder „regulär“  im Einsatz, um die Gemeinde termingerecht „Fit für den Frühling“ zu machen. Aus der „Zwangspause“ lässt sich indes keineswegs ableiten, dass sich der wegzuräumende Unrat  womöglich vervielfacht hätte.  Eher im Gegenteil: „Weniger als sonst“ war geradezu der einhellige Tenor bei allen Beteiligten.

Wobei diesmal eine Besonderheit zu verzeichnen war, für die gleichfalls die Pandemie verantwortlich ist: Nahezu sämtliche Gruppen, die ausgeschwärmt waren, staunten über die enorme Menge von Corona-Schutzmasken, die in der freien Natur entsorgt worden sind.

„Corona-Maske schlägt Flachmann“ könnte angesichts dessen das pointierte Fazit lauten, da letzterer bislang der wohl häufigste,  massenhaft auftretende „Einzelfund“ war. Dies gilt etwa für den Ortsausgang von Vanikum in Richtung des Neurather RWE-Kraftwerks, ansonsten stets ein besonderer „Hotspot“ für die taschengerechten Behälter von Hochprozentigem.  „Flachmänner wurden diesmal deutlich weniger entsorgt. Auch sonst haben wir weniger Müll gefunden“, sagt Adi Deutzmann, Schatzmeister des Fördervereins Vanikum.

Auf dem von Nettesheim bis Anstel reichenden Teilstück des Bahndamms waren wieder die Nachwuchskräfte des Feuerwehr-Löschzugs Nettesheim unter Leitung von Christian Lente unterwegs. Auf wenige hundert Meter konzentriert, waren die “Putzkolonnen” insbesondere in Frixheim, Butzheim und Nettesheim besonders emsig zugange. Dies gilt nicht zuletzt  für den Kindergarten “Pusteblume” , aber auch die Kita „Abenteuerland“ in Anstel war wie immer mit von der Partie.

Die drei Grundschulen waren bereits in der vorigen Woche zum Frühjahrsputz ausgeschwärmt.

Zum Frühjahrsputz im Martinuspark an der Nettesheimer Pfarrkirche hatte traditionell wieder die örtliche St. Sebastianus-Bruderschaft gerufen. Brudermeister Toni Jordans und sein Team erledigten ihr Pensum routiniert, wobei Seniorenbeauftragter Harry Marquardt mit einem besonderen Gerät zur Auflockerung des Bodens aufwartete, das noch in einem Volkseigenen Betrieb der einstigen DDR hergestellt wurde und sich auch nach mehr als 30 Jahren als überaus funktionstüchtig erwies.

Genervt zeigte sich Jordans im Gespräch mit Bürgermeister Dr. Martin Mertens aller-dings über die Graffiti an der Brücke über dem Gillbach. Über geeignete Möglichkei-ten, die Schmierereien zu entfernen, wird beraten.

Regelrecht spektakuläre Funde blieben diesmal aus, wobei allenfalls der von den Schützen aus Widdeshoven und Hoeningen auf dem Bahndamm gefundene Parkettboden dieser Kategorie nahekommt. Galt der Bahndamm traditionell als die wildeste aller „wilden“ Müllkippen, hielt sich der hier illegal entsorgte Abfall insgesamt jedenfalls in deutlich engeren Grenzen als viele Jahre lang üblich.

„An besonders problematischen Stellen sind wir ohnehin mehrmals im Jahr vor Ort, wenn es sein muss auch mit dem Bagger”, sagt Tiefbauamtsleiter Rudolf Reimert, der die Aktion wieder koordiniert hatte. Er selbst war mit den Bürgerschützen aus Eckum unterwegs, die sich dem Festplatz am Steinbrink und dem Ehrenmal widmeten. Reimert selbst reinigte die Kreisverkehre an der Kreuzung von Bahnstraße und Venloer Straße sowie am Ortsausgang in Richtung Stommeln.

Was Martin Mertens angesichts der 21. Auflage der Aktion besonders freut, ist die Tatsache, dass sie längst zum Selbstläufer geworden ist. „Die Resonanz war wieder erfreulich groß. Auf unsere Ehrenamtlichen ist jederzeit Verlass”, so Mertens. Wie hoch das gesammelte Müllaufkommen insgesamt war, wird die Gemeinde Rudolf Reimert zu-folge in den nächsten Tagen bekannt geben.

Für die Entsorgung zeichnete auch diesmal die Firma Schönmackers verantwortlich. In der Gillbachschule warteten außer heißer Erbsensuppe und Würstchen auch 2500 von der Gemeinde gestiftete Pflanzen auf die Helfer, die in den kommenden Wochen das Straßenbild verschönern sollen.

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