(Foto: Stadt Willich)
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Willich. Schulhunde als Seelentröster

Neue Mitarbeiter haben die Offenen Ganztagsschulen (OGS) Willicher Heide und Astrid Lindgren – mit vier Beinen, lockigem Fell und knuffigen Knopfaugen: „Hazel“ und „Rakäthe“ sind Pudelmischlinge und die neuen Schulhunde der Offenen Ganztagsangebote.

Die Kinder der beiden Schulen lernen die Hunde nach und nach kennen. Und haben viele Fragen: Was macht ein Schulhund in der offenen Ganztagsschule? Welche Voraussetzungen muss er mitbringen? Wie wirkt er sich auf die Schülerinnen und Schüler aus?

Hazel und Rakäthe hatten kürzlich ihre Prüfungen abgelegt: Schulhunde müssen sanftmütig, geduldig und stressresistent sein. Die beiden haben mit Conny Fuchs und Nicki Keßeler trainiert, Ruhe zu bewahren, auch wenn 26 Kinder gemeinsam und ab und an auch laut spielen. Aber auch die Kinder haben geübt: Sie lernen, ruhig und umsichtig mit den Tieren umzugehen und Ordnung zu halten – schon allein, damit nichts auf dem Boden liegt, was die Hunde fressen könnten.

Die Schulhunde begleiten den Alltag in den Gruppen. In wöchentlichen Hundestunden üben die Kinder mit ihnen „Tricks“ wie Pfötchen geben, rollen oder Slalom laufen. Nebeneffekt: Die Kinder lernen durch die Schulhunde quasi automatisch, Verantwortung und Pflichten zu übernehmen – wie zum Beispiel mit ihnen „Gassi“ zu gehen.

Auch im Unterricht, in der Lernzeit und bei den Hausaufgaben sind Rakäthe und Hazel dabei. Und sie haben offensichtlich eine positive Wirkung auf die Schülerinnen und Schüler: In den Klassen ist es ruhiger, wenn die beiden da sind. Schulhunde sind echte Konzentrationstrainer, so die ersten Erfahrungen. Nicki Keßeler berichtet: „Die Kinder sind leiser, wenn sie ihre Wochenplanaufgaben erledigen und die Hunde dabei sind. Und wenn sie fertig sind, dürfen sie Rakäthe einen Keks geben – das ist eine Belohnung für beide.“

(Foto: Stadt Willich)

In der OGS der Willicher Heide betätigt sich Hazel als Lesehund. Sie sitzt gemeinsam mit den Kindern in einer Sitzecke und hört zu, wenn das Kind aus dem neuen Buch vorliest. Ruhe und Konzentration überträgt sich auf die Kinder, die dadurch besser lernen können.

„Schulhunde sind auch Seelentröster“, so Conny Fuchs: „Kinder können ihnen oft leichter als Erwachsenen von Problemen berichten. Das weiche warme Fell beruhigt und stärkt die Kinder – dann sieht die Welt oft schon ein wenig schöner aus. Es baut Stress ab, sie zu streicheln. Außerdem stecken Hunde Kinder und Erwachsene mit ihrer Fröhlichkeit an.“

Die Schule Willicher Heide hatte bereits vor zehn Jahren den ersten Schulhund, der Förderverein unterstützt das Projekt. Denn wegzudenken sind die beiden Spiel- und Lernkameraden in der OGS nicht mehr. Kinder, Eltern und Schulteam sind sich einig: Hazel und Rakäthe sind eine Bereicherung für die Kinder, beim Lernen als auch im pädagogischen Angebot.

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