Spellbound Unterwegs (Foto: Henry Schulenburg)
Anzeigen

Duisburg. Im Kreativquartier Ruhrort ticken die Uhren sowieso anders – warum nicht das letzte Wochenende der Duisburger Akzente am Donnerstag beginnen?

In Zeiten, in denen manche Arbeitnehmer zu Vier-Tage-Woche-Regelungen mit ihren Arbeitgebern finden, kann das Wochenende der 43. Duisburger Akzente ruhig schon am Donnerstag beginnen, meinen die Akteure aus dem Hafenquartier.

Mit dem Vortrag „Neue Mauern in der alten Stadt“ blickt Lisa Hampel (M.A.) vom Stadtarchiv Duisburg am Donnerstagabend um 18 Uhr und um 20 Uhr im Das PLUS am Neumarkt auf die städtebauliche Entwicklung des Neumarkts. Der Ruhrorter Neumarkt entstand im Rahmen der zweiten Stadterweiterung im späten 18. Jahrhundert. In deutlicher Abgrenzung zur Altstadt mit ihrer starken Prägung durch die Arbeit und das Handwerk im Umfeld des Hafens, entwickelte sich am Neumarkt ein Verwaltungs-, Handels- und Wohnzentrum mit dezidiert bürgerlicher Prägung. Der wechselvollen Geschichte dieses Orts in den vergangenen zwei Jahrhunderten will der Vortrag unter Einbeziehung von Karten, Plänen und Bildern nachgehen.

Premiere hat das musikalische Duo Sandrine Lisken und Rudi Gall dann am Freitagabend ebendort und ebenfalls mit zwei Auftritten um 18 Uhr und um 20 Uhr. Die aus Moers stammende Sandrine Lisken studiert Jazzgesang an der Hochschule für Musik Saar. Rudi Gall ist ein Urgestein der Duisburger Musikszene, sowohl als Musiker, als auch als Produzent. Bei seinen „Konsortenabenden“ hat er schon einige aufstrebende Perlen präsentiert. Bei den Duisburger Akzenten wird es ein Konzert mit Liedern der Solokünstler, aber auch speziell hierfür geprobte Duo-Nummern geben. Als weitere Unterstützung hat Rudi den in Duisburg bekannten Gitarristen Martin Hötte gewinnen können.

Dass ein Comic bei einer Autorenlesung präsentiert wird, ist sicherlich auch noch nicht häufig passiert. In der Buchhandlung des Ruhrorter Mercator-Verlags an der Bergiusstr. 18 wird der Abend mit der „Affengitter-Bande“ am Samstag um 18 Uhr nachgeholt. Krankheitsbedingt musste der ursprünglich im Programmheft angekündigte Termin verschoben werden. Genesen und immunisiert versetzen Oliver Hinzmann, Martin Hinzmann und Marcus Echtenbruck (allesamt Jahrgang 1985 bis 1988) sich und die Leserinnen und Leser in die auslaufenden 1990er/beginnenden 2000er Jahre. Walsum sowie die angrenzenden Stadtgebiete waren damals noch stark von der Montanindustrie geprägt. Im Fokus stehen dabei die Abenteuer einer kleinen Bolzertruppe, der „Affengitter-Bande“. Vor Ort messen Sie sich mit anderen Jugendlichen, bis sie eines Tages den Aufruf zu einem Fußballturnier „auf Schalke“ sehen und fortan ein neues Ziel vor Augen haben: trotz mangelnden Talents einen Sieg auf fremdem Terrain einzufahren.

Die Band „Spellbound“ hätte es vor 45 Jahren, bei den ersten Duisburger Akzenten, so noch gar nicht geben können, besteht das Ensemble doch aus Musiker_Innen, die ihre Wurzeln oder Wohnorte in Leipzig, Erfurt, Bochum und Duisburg haben. Seit zwei Dekaden sind Spellbound unterwegs, die Musik Europas zu erforschen, sowohl räumlich als auch zeitlich: alte Melodien des Mittelalters und der Renaissance gehören ebenso zu ihren Programmen wie verrückte Lieder aus dem Balkan, traurige sephardische Klageweisen werden ergänzt durch wilde Stücke aus Galicien oder Frankreich. Mit großer Spielfreude nehmen sie das Publikum mit auf ihren kurvenreichen Weg, die Vielfalt der Kulturen und des Lebens zu feiern. Im Gepäck haben sie ihr aktuelles Album „Unterwegs“auf dem sie erneut Spiel- und Experimentierfreude fernab jeglicher Konventionen unter Beweis stellen. Die Konzerte finden am Samstag um 18 Uhr und 20 Uhr im Das PLUS am Neumarkt statt.

Kurzgeschichten mit Markus Peters, schließen dann die von Thomas Frahm kuratierte und moderierte Vortrags- und Lesungsreihe „So geht das nicht! (Aber anders!)“ am Sonntag um 16 Uhr am Neumarkt. Markus Peters erzählt mit beiläufiger Brillanz und Milieukenntnis Ungewöhnliches von gewöhnlichen Menschen. Er debütiert mit 19 Jahren als Roman-Autor bei Diogenes („Eine Loreley in der Themse“), aber dann siegt die Neugier auf das wahre und das gefilmte Leben: Ihn lockt die schillernde Film- und Rundfunk-Szene in Berlin und der Medienstadt Köln, er dringt vor bis zu Harald Schmidt, schreibt Bissigkeiten für dessen Late-Night-Show. Als freier Journalist begegnet er ständig Menschen, denen so Unglaubwürdiges passiert, dass dies geradezu danach schreit, literarisch glaubwürdig erfunden zu werden.

Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei(willig), d.h. wir setzen auf Großzügigkeit bei der Hutsammlung. Wir bitten darum, während des gesamten Aufenthalts im Laden eine OP-/besser FFP2-Maske zu tragen und einen 3G-Nachweis bereit zu halten.

Platzreservierungen bitte über: https://www.eventbrite.de/d/germany–duisburg/kreativquartier-ruhrort/

Beitrag drucken
Anzeige