AWO-Präsident Ibrahim Yetim (Mitte) und Einrichtungsleitung A. Charafi (links) beim ukrainisches Abendessen im Johannes-Rau-Haus (Foto: AWO)
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Moers. Es riecht nach frisch gebackenem Kuchen im Speisesaal des AWO-Seniorenzentrums Johannes-Rau-Haus. Zufrieden aussehende Bewohner*innen haben gerade das Dessert eines ukrainischen Menüs genossen. Milchmädchenkuchen nennt man in der Ukraine diesen Waffelkuchen mit gezuckerter Milch. Zur Vorspeise gab es Bortschtsch, eine typisch osteuropäische Suppe mit roter Bete, gefolgt von Kalduny, gefüllte Kartoffelknödel. Es sind ungewöhnliche Speisen für die Senior*innen, die sie sich aber aus gegebenem Anlass ausdrücklich gewünscht haben: Sie möchten damit ihre Verbundenheit mit der Ukraine ausdrücken.

Menschen jeden Alters beschäftigt derzeit das Kriegsgeschehen in der Ukraine. Bei vielen älteren Menschen kommen dabei Erinnerungen an die eigene Kindheit während des 2. Weltkriegs hoch. Sie kennen die Gefühle von Angst, Trauer und Ungewissheit, die Zerstörung und Flucht auslösen und können daher gut nachvollziehen, was die Ukrainer*innen gerade durchleben.

Das beunruhigt und besorgt die betagten Menschen und viele haben das Bedürfnis darüber zu reden und auch etwas zu tun, um ihre Solidarität mit den Betroffenen auszudrücken. Die AWO-Seniorenzentren haben auf diesen Wunsch reagiert und gemeinsam mit den Bewohner*innen Ideen entwickelt. So entstand in der Einfahrt des Elisabeth-Selbert-Haus in Voerde ein Blumenbeet in den ukrainischen Nationalfarben. Blaue und gelbe Hornveilchen weisen darauf hin, dass man hier in Gedanken bei den Ukrainer*innen ist. Im Johannes-Rau-Haus in Moers wurde besagtes Abendessen im blau-gelb dekorierten Speisesaal serviert, begleitet von ukrainischer Musik.

Die Senioren möchten damit signalisieren, dass sie immer noch am Zeitgeschehen teilhaben, und dass sie auch noch als hochbetagte Menschen ein Zeichen setzen können, gegen diesen Krieg und für Frieden.

Zu Gast war an diesem Abend auch AWO-Präsident Ibrahim Yetim. Auch er war begeistert von dem Menü und bedankte sich bei den Organisator*innen und den Bewohner*innen für ihre originelle Solidaritätsbekundung. Diese sind ganz im Sinne der AWO Hilfsaktion ‘Herz für die Ukraine’, mit der der Kreisverband Geflüchtete bei ihrer Ankunft und Eingliederung unterstützt.

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