Das Diabetes-Team im Bergmannsheil Buer (v.l.n.r.): Dr. Sigrid Kaminiorz, Rukiye Cansever, Cesia-Keren Estrella-Diaz, Jutta Großmann, Beate Multhaup, Meral Kalaycioglu (Foto: privat)
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Gelsenkirchen. Jedes Jahr werden in Deutschland rund 2,1 Millionen Menschen mit der Nebendiagnose Diabetes stationär behandelt. Diabetiker brauchen im Krankenhaus eine besondere Betreuung, um den Blutzuckerspiegel etwa nach einer Operation möglichst konstant zu halten und gefährliche Entgleisungen zu verhindern. Mit unserem Diabetesmanagement vermeiden wir Komplikationen und unterstützen den Behandlungserfolg der Fachabteilungen“, erklärt die Diabetologin Dr. Sigrid Kaminiorz. Und das der Klinik dies besonders gut gelingt, bestätigte die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) durch die erneute Auszeichnung mit dem Siegel „Klinik für Diabetespatienten geeignet“.

Ein routinemäßiges Screening auf erhöhte Glukosewerte gehört bei jedem neu aufgenommenen Patienten im Bergmannsheil auf allen internistischen und chirurgischen Stationen zum Standard. Damit werden nicht nur die Diabetes-Patienten identifiziert, sondern auch die, deren Diabetes bislang unentdeckt geblieben ist. Die Blutzuckerwerte jedes Diabetikers werden täglich elektronisch erfasst und stehen Ärzten und Pflegenden digital zur Verfügung – „das gehört für uns zu einer modernen Diabetestherapie“, so Chefärztin Dr. Kaminiorz und ergänzt: „Der OP-Erfolg ist eng mit einem guten Diabetes-Management verknüpft.“

 

Ernährungsberatung

Zwischen 30 und 50 zuckerkranke Patienten – vor allem mit Typ 2 Diabetes – werden täglich vom Diabetesteam aus Ärztinnen und Diabetesberaterinnen betreut. Die erfahrenen Diabetesberaterinnen nehmen sich Zeit für die Beratung und Schulung. „Da geht es vor allem darum, starke Blutzuckerschwankungen mit der richtigen Ernährung zu vermeiden. Welche Lebensmittel treiben den Blutzucker in die Höhe? Warum ist es sinnvoll, Snacks zu vermeiden? Unsere Patienten haben viele Fragen. Wir unterstützen sie, ihre Erkrankung besser in den Griff zu bekommen“, sagt Beate Multhaup. Die im Krankenhaus dringend erforderliche, schnelle und gute Stoffwechseleinstellung kann oft nur mit medikamentöser Unterstützung erreicht werden.

 

Kontinuierliche Blutzuckermessung

Bei vielen Diabetespatienten wird ein Glukosesensor eingesetzt, der kontinuierlich den Blutzucker mit einer winzigen Elektrode im Unterhautfettgewebe misst – „damit beugen wir nicht nur Stoffwechselentgleisungen vor. Der Patient sieht eindrucksvoll, wie stark manche Lebensmittel den Blutzucker ansteigen lassen und wie eine schnelle und gezielte Therapieanpassung möglich ist“, so Dr. Kaminiorz.

 

Körperliche Folgeschäden verhindern

Der Klinikaufenthalt bietet dem Patienten zudem die Chance, sich umfassend auf mögliche diabetische Folgeschäden untersuchen zu lassen. Dr. Kaminiorz: „Die Krankheit schädigt langfristig Nerven und Gefäße. Diabetiker haben ein erhöhtes Risiko für Herz- und Gefäßkrankheiten. Dazu zählen Herzinfarkte, Schlaganfälle und Probleme mit der Durchblutung der Beine und Füße. In Zusammenarbeit mit dem Knappschaftskrankenhaus Bottrop haben wir die Möglichkeit einer weiterführenden angiologischen Diagnostik sowie einer angiologisch erforderlichen Interventionen zur Therapie. Wundheilungsstörungen gehören zu den Komplikationen. Patienten mit chronischen Wunden oder dem diabetischen Fußsyndrom werden in unserem zertifizierten Zentrum therapiert.“

 

Hintergrund:

Im Bergmannsheil Buer nimmt man die Diabetes-Erkrankung der Patienten seit vielen Jahren sehr ernst: Bereits 2014 wurde dem Haus das Zertifikat der DDG als erste Klinik in NRW verliehen. In den darauffolgenden Jahren erfolgten zahlreiche Re-Zertifizierungen. Damit erfüllt die Klinik die hohen Qualitätskriterien der DDG an eine Betreuung von Menschen mit Diabetes.

Für Fragen stehen Ihnen Frau Dr. Kaminiorz (Tel. 0209 5902-335) und Frau Multhaup (Tel. 0209 5902-7494) zur Verfügung.

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