Tara Tebart und Chris Nowak haben die U18-Wahl am Michaelturm organisiert (Foto: Bischöfliche Pressestelle / Christian Breuer)
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Rheurdt. Möglichkeit zur „U18-Wahl“ für Schulklassen und Besuchergruppen

Der kleine, weiße Roboter – der dem äußeren Anschein nach der entfernte Verwandte eines bekannten Roboters aus einer berühmten Science-Fiction-Saga sein könnte –, hält sein Geheimnis sicher verwahrt. Niemand hat Zugriff auf sein Inneres. Niemand, bis auf Chris Nowak und Tara Tebart von der Jugendbildungsstätte St. Michaelturm in Rheurdt-Schaephuysen. Sie haben den Roboter gemeinsam mit Jannik Schremm, der wie Tara Tebart seinen Freiwilligendienst am Michaelturm absolviert, gebaut.

In seinem Inneren befinden sich allerdings keine komplizierten Schaltkreise, sondern sorgsam gefaltete Papierzettel. Es sind Stimmen für die sogenannte U18-Wahl, zu der Jugendliche vor der eigentlichen Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen aufgerufen sind. An zahlreichen Stellen im Land, so auch in der Jugendbildungsstätte, können Minderjährige auf einem Stimmzettel ankreuzen, wen sie wählen würden. Das hat zwar keine Auswirkungen auf das Endergebnis der Wahl, gibt aber trotzdem die Stimmung in der jungen Generation wieder. Chris Nowak, pädagogischer Mitarbeiter am Michaelturm: „Die Möglichkeit zur U18-Abstimmung hatten wir schon bei der jüngsten Bundestagswahl angeboten, das wurde von unseren Hausgästen gut angenommen.“

Auch eine Schulklasse aus der Umgebung sei zum Michaelturm gekommen – Nowak hofft, dass zur Landtagswahl weitere Schulen sowie Vereine und Verbände dem Beispiel folgen und die Schülerinnen und Schüler so an politische Themen heranführen. Tara Tebart, 19 Jahre alt, wäre jedenfalls froh gewesen, wenn sie in der Schule mehr über Politik erfahren hätte. Deshalb hat sie gemeinsam mit Jannik Schremm Infomaterial zu fünf besonders jugendrelevanten Themen – zum Beispiel zur Klimapolitik und zum Wahlalter – gesammelt und die Aussagen der fünf derzeit im Landtag vertretenen Parteien zusammengestellt. „Diese fünf Parteien sind auch auf dem Wahlzettel angegeben. Es gibt aber auch noch ein sechstes Feld, dort kann jede andere der zur Wahl stehenden Parteien aufgeschrieben werden“, erklärt Schremm.

Mit den Kernaussagen der aktuell vertretenen Parteien können sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer spielerisch befassen – und bei Interesse auch tiefer in die Materie eintauchen. Per QR-Code geht es sowohl zum Wahl-O-Mat als auch zum Kandidatencheck des WDR. „Den finde ich sehr wichtig, da kann man sich auch als erwachsener Wähler einfach über relevante Themen informieren“, sagt Nowak.

Die Urne für die U18-Wahl steht bis Freitag, 6. Mai, im Michaelturm, in der Zeit kann sie insbesondere von Gruppen genutzt werden, die in der Jugendbildungsstätte zu Gast sind. An zwei Terminen haben Jugendliche aus der Umgebung die Möglichkeit zur Abstimmung. Donnerstags am 28. April und 5. Mai, jeweils von 16 bis 17 Uhr. Fotos der ungewöhnlichen Roboter-Wahlurne werden übrigens an den Landesjugendring geschickt – dort wird der kreativste Zettelbehälter prämiert und auch das Team vom Michaelturm möchte mit ins Rennen gehen.

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