Ausbildungswerkstatt der Kfz-MechatronikerInnen (Foto: privat)
Anzeige

Mönchengladbach. Die überbetriebliche Ausbildung im Handwerk

Stefan Bresser, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Mönchengladbach, empfängt seine Besucher vor dem acht Jahre alten Gebäude am Platz des Handwerks. Andreas Terhaag, Kreisvorsitzender der FDP, dankt für die Einladung. „Obwohl ich die Aktivitäten der Kreishandwerkerschaft kenne, freue ich mich, heute wieder einiges über die Ausbildungsstätten zu erfahren.“

„Wir sind sehr stolz auf unsere überbetrieblichen Lehrstätten hier im Haus. Ein Ausbildungsmeister unterrichtet maximal 12 Personen“, berichtet Stefan Bresser. „Etwa 1.200 junge Menschen werden derzeit in 900 Mönchengladbacher Handwerksunternehmen ausgebildet. Die überbetrieblichen Kenntnisse erlangen sie in einer unserer acht Ausbildungswerkstätten.“ Finanziert wird diese intensive Ausbildung durch die Innungen, öffentliche Gelder und den Ausbildungsbetrieben. Weiterhin arbeitet die Kreishandwerkerschaft eng mit dem Berufskolleg zusammen.

Alle Auszubildenden sollen auf ein einheitliches Niveau kommen. Daher verfügt z. B. die Kfz-Werkstatt neben allen erforderlichen Gerätschaften und Maschinen sowohl über Fahrzeuge mit Benzin- und Dieselmotoren als auch mit Elektro- oder Hybridantrieb. „Wir sind immer auf dem neuesten Stand der Technik“, informiert Stefan Bresser. „Die großen Produzenten stellen ihre Fahrzeuge teilweise kostenfrei zur Verfügung, aber nur für Lehrzwecke.“

Angehende TischlerInnen müssen zunächst den gefahrlosen Umgang mit den großen, vielfach computergesteuerten Maschinen lernen. Daher sind auch die Schulungen bei der Berufsgenossenschaft wichtig. An den Geräten ist unschwer zu erkennen, dass körperlich schwere Arbeit heutzutage der Vergangenheit angehört.

Alle sanitären Einrichtungen fürs Bad, wie Badewannen, Waschbecken, Armaturen, Wasserrohre, Leitungen oder Heizungsanlagen zeigt der nächste Ausbildungsbereich. Hier ist die Werkstätte für die Auszubildenden zum/zur AnlagenmechanikerIn für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, kurz SHK genannt. „Auch hier ist wichtig, dass der jeweilige Stand der Technik gelehrt wird“, weiß Stefan Bresser. Dafür sorgten unter anderem auch die Unternehmen der Region mit entsprechender Ausstattung.

Der Fachkräftemangel im Handwerk setzt sich fort. Viele Lehrstellen können auf Grund geringer Bewerbungen nicht besetzt werden. Stefan Bresser ist deshalb wichtig, dass bereits SchülerInnen ab der neunten Klasse Einblicke in die Berufe erhalten. „Jede achte Firma steht in den kommenden Jahren zur Übernahme bereit. Es fehlen NachfolgerInnen, weil der Nachwuchs auch in der Branche fehlt.“

„Die FDP in NRW will unter anderem mit dem Innovationsdialog Handwerk NRW die Fachkräftesicherung voranbringen.“ Andreas Terhaag weiß, dass die kleinen und mittelständischen Betriebe eine große soziale Verantwortung tragen.

Der Kreishandwerkerschaft Mönchengladbach gehören 17 Innungen an. Sie vertritt die Interessen von rund 3500 Handwerksbetrieben mit 17.000 MitarbeiterInnen. Die verbandseigenen Lehrwerkstätten gehören zu den modernsten Deutschlands.

Beitrag drucken
Anzeigen