Das Heinz-Nixdorf-Berufskolleg nach seiner Generalsanierung (Foto: Elke Brochhagen, Stadt Essen)
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Essen. Das Heinz-Nixdorf-Berufskolleg in Frohnhausen ist aufgrund seiner verschiedenen Schulformen als Berufsschule, Höhere Berufsfachschule, Technisches Gymnasium, Fachoberschule und Schule für Technik einzigartig in Nordrhein-Westfalen. Das siebengeschossige Schulgebäude wurde in den 1960er Jahren errichtet. Nach über 40 Jahren Schulbetrieb wurden am Gebäude offensichtliche altersbedingte Schäden festgestellt. Der Rat der Stadt hatte daher 2014 aus bauphysikalischen, umwelttechnischen sowie wirtschaftlichen Gründen die Generalsanierung des Gebäudes beschlossen. Am Samstag, 30. April, wurde das generalsanierte Heinz-Nixdorf-Berufskolleg offiziell von Oberbürgermeister Thomas Kufen eröffnet. An der offiziellen Eröffnung nahm auch Mathias Richter, Staatssekretär im Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, teil.

“Was lange währt wird endlich gut. Ich freue mich, dass wir heute das generalsanierte Heinz-Nixdorf-Berufskolleg offiziell eröffnen können. Die Sanierungsarbeiten konnten erfolgreich abgeschlossen werden – dafür auch einen herzlichen Dank an unsere Immobilienwirtschaft und alle ausführenden Kräfte. Das Berufskolleg besteht schon über 50 Jahre in Essen – 2020 feierte der Schulstandort 50-jähriges Bestehen. Leider konnten die Feierlichkeiten coronabedingt nicht wie geplant stattfinden, umso schöner, dass wir heute die Eröffnung alle gemeinsam feiern können”, begrüßte das Stadtoberhaupt.

Sanierungsarbeiten im Überblick

Sowohl das Dach und als auch die Fassaden des Berufskollegs zeigten offensichtliche altersbedingte Schäden die aus Verkehrssicherheitsgründen instandgesetzt werden mussten. Erst im Rahmen der Sanierungsarbeiten und weitergehenden Bestandsanalysen wurden weitere zahlreiche Gebäudeschäden erkennbar, die entgegen einer Teilsanierung der Immobilie zu einer umfangreichen und nachhaltigen Komplettsanierung führten. Ein Neubau wäre wesentlich kostenintensiver und damit nicht wirtschaftlich gewesen. So befanden sich beispielsweise Schadstoffe unter den Estrich- und in den Wandputzflächen, Rohrrahmentüren entsprachen nicht mehr dem Brandschutz oder aufgrund von Feuchtigkeitsschäden mussten Grundleitungs- und Abdichtungsarbeiten durchgeführt werden. Auch hatten sich im Laufe der Bauzeit die Anforderungen der Elektro- und ITK-Ausstattungen geändert.

Die Sanierungsarbeiten an Dach, Fassaden und Innenräumen wurden aufgrund der Komplexität der Maßnahmen in drei aufeinander folgenden Bauabschnitten und während des laufenden Schulbetriebs abgewickelt. Dazu wurden 600 der insgesamt 2000 Schüler*innen seit Ostern 2015 in die Gesamtschule Süd ausgelagert, sodass ein Drittel des Gebäudes leergezogen werden konnte. Dieser Bereich wurde dann über alle Geschosse umfassend bearbeitet.

Trotzdem kam es zu einer Bauzeitenverzögerung. Ursprünglich war die Fertigstellung der Maßnahmen für September 2018 vorgesehen. Das Bauzeitenende im Dezember 2021 erklärt sich unter anderem dadurch, dass aufgrund der lärmintensiven Arbeiten nur außerhalb der Kernarbeitszeiten des Schulbetriebs gearbeitet werden konnte. Auch sorgten Mehrarbeiten aufgrund mangelhafter Bausubstanz, welche erst im Zuge der Entkernung des Gebäudes festgestellt wurden, für weitere Verzögerungen. Erschwerend kamen hierzu noch der allgemeine Fachkräftemangel und die Verschiebung von Terminschienen bei den einzelnen Unternehmern hinzu.

Anfang Juni 2021 erfolgte die baurechtliche Abnahme. Damit konnte auch der Umzug der ausgelagerten Schüler*innen zum Schuljahr 2021/2022 in die sanierten Gebäudeteile erfolgen. Die Sanierung der als Baustelleneinrichtungsfläche genutzten Schulhofdecke wurde zum Schuljahresbeginn im August 2021 fertiggestellt, die Arbeiten in den Außenanlagen zur Dahnstraße (Einfriedung, Anlage von zwei Grünflächen, Anlage neuer Pflaster- und Fahrradabstellflächen) wurden im Dezember 2021 beendet.

Ein modernes und zeitgemäßes Schulgebäude ist entstanden

Die Schule präsentiert sich nun von außen mit einer innovativen vorgehängten, hinterlüfteten Metallfassade und hat eine neue Dachabdichtung erhalten. Die Innenräume bieten eine angenehme Lernumgebung und eine umfangreiche technische Ausstattung. Bei der Schule wurde aufgrund des speziellen Lehrprogramms großer Wert auf eine moderne, dem aktuellen Standard entsprechende Gebäudetechnik gelegt, zum Beispiel durch Anbindung an die aktuellste IT-Infrastruktur mittels WLAN und LAN, durch den Einbau einer digitalen Schließanlage und einer hochwertigen Gebäudeautomation, die per Programmierung Fenster öffnen und schließen, die Heizung regulieren und den Sonnenschutz bedienen kann.

Der Schulbetrieb konnte am 18. August 2021 nach Fertigstellung der Sanierungsmaßnahmen im Gebäude wieder aufgenommen werden. Die Gesamtmaßnahme mit Baukosten von rund 18,96 Millionen Euro wurde im Dezember 2021 abgeschlossen.

Mit der Planung und Bauausführung wurde das Büro Assmann GmbH aus Dortmund beauftragt.

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