Vor dem Gemeinschaftszentrum (ehemals Jugendclubhaus) wurde bei der Neugestaltung der Alexianerstraße ein Platz angelegt, der auch für Veranstaltungen genutzt werden kann. Die Eröffnung der Straße war dazu ein guter Auftakt. Hier begrüßt Oberbürgermeister Felix Heinrichs die Gäste der Eröffnungsfeier (Foto: © Andreas Baum)
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Mönchengladbach. Neugestaltete Straße mit buntem Festprogramm eröffnet – ehemaliges Jugendclubhaus ist jetzt Gemeinschaftszentrum

Die Alexianerstraße wird auch in Zukunft Alexianerstraße heißen – das ist das Ergebnis einer Bürgerbefragung des Quartiersmanagements (QM) Gladbach und Westend. Abgesehen davon gab es am vergangenen Samstag, 7. Mai, aber reichlich Neues zu bestaunen, als der zur Promenade umgestaltete Straßenabschnitt zwischen Knopsstraße und Blumenberger Straße feierlich eröffnet wurde. Dazu hatte das QM gemeinsam mit engagierten Akteur*innen und Anwohner*innen ein buntes Programm organisiert. Zeitgleich mit dem Startschuss für die „Westend-Promenade“, so der Projektname der Umgestaltung, wurde das ehemalige Jugendclubhaus offiziell zum Gemeinschaftszentrum umgewidmet. Auch dazu hatte es einen Namenswettbewerb des QM gegeben, dessen Ergebnis bei der Feier verkündet wurde: „Das Westend“ heißt der Treffpunkt ab sofort, der seine Ausrichtung auf alle Altersgruppen bereits seit einiger Zeit durch einen stetigen Wandel seiner Angebote vollzieht.

„Hier ist mehr als eine modernisierte Straße entstanden“, befand Oberbürgermeister Felix Heinrich. „In enger Abstimmung mit den Menschen im Quartier ist es uns gelungen, einen Ort des Aufenthalts und der Begegnung zu schaffen, in dem das soziale Herz des Westends schlägt.“ Erstmals formuliert wurde die Idee einer Promenade, die die sozialen und schulischen Einrichtungen auf der Alexianerstraße wie eine Perlenkette miteinander verbindet, bei einer Dialogwerkstatt 2017. Viele Beteiligungsformate und Planungsrunden später und nach gut 7 Monaten Bauzeit konnten sich die Bürger*innen am Samstag selbst ein Bild davon machen, wie dieser Gedanke baulich umgesetzt wurde. „Wie macht man aus einer Straße einen Ort des sozialen Lebens? Darauf gibt die neu gestaltete Alexianerstraße eine überzeugende Antwort: Indem man die einzelnen Einrichtungen städtebaulich miteinander in Beziehung setzt, viel Grün pflanzt, attraktive Aufenthalts- und Veranstaltungsbereiche schafft und dafür auch notwendige Barrieren und Mauern entfernt“, sagt Stadtdirektor und Technischer Beigeordneter Dr. Gregor Bonin.

Neben dem Wortbeitrag von Oberbürgermeister Heinrichs gab es auf dem Bühnenprogramm am Samstag unter anderem bulgarische Folklore und Livemusik sowie zwei Aufführungen des Stationentheaters „Westendgeschichten“ zu bestaunen. Laufend konnten sich die Besucher*innen darüber hinaus an einem Stand des Quartiersmanagements über die vorangegangenen Beteiligungen und Befragungen rund um das Projekt informieren, auf den Kirchturm steigen und die Aussicht genießen, aber auch eigene Werkzeuge herstellen, beim Parcours ihre Balance auf die Probe stellen oder im Siebdruck-Verfahren T-Shirts und Taschen bedrucken.

Promenadencharakter mit viel Grün und einladenden Plätzen

Neu gestaltet wurde die Alexianerstraße im Bereich von der Kreuzung Blumenberger Straße im Süden über die Luisenstraße bis hin zur Knopsstraße im Norden. Das Stück zwischen Blumenberger und Luisenstraße ist ausschließlich für den Fußgänger-, Rad- und Lieferverkehr freigegeben. Der Abschnitt zwischen Luisenstraße und Knopsstraße bleibt in beiden Fahrtrichtungen für den motorisierten Verkehr geöffnet, allerdings ist der Bereich durch zusätzliche Baumbeete mit dazwischenliegenden Parkmöglichkeiten für Pkw grüner und verkehrsberuhigt. An der Blumenberger Straße selbst wird derzeit noch gearbeitet. Hier wird der Gehweg erneuert und die Bushaltestelle verlegt und barrierefrei gestaltet. Eine Kiss-and-Drop-Zone für Elterntaxis wird noch eingerichtet.

Ihren „Promenadencharakter“ hat die Alexianerstraße unter anderem durch eine umfassende, durchgängige Pflasterung erhalten, die sich in einem warmen Farbton über den 250 Meter langen Straßenabschnitt erstreckt. Komplett neu ist auch die Beleuchtung, die den Quartiersbereich mithilfe von Straßenlaternen und Bodenstrahlern nicht nur gekonnt in Szene setzt, sondern auch dunkle Ecken und Angsträume beseitigt. Für Aufenthaltsqualität sorgen nicht zuletzt über 2.200 m² Rasenflächen, Staudenbepflanzungen an den Wegesrändern sowie 22 Baumpflanzungen in bestehenden und neu angelegten Grünbereichen. Auf neuen Sitzbänken und -blöcken kann man ausruhen und das Grün genießen.

Drei Bereiche auf der Alexianerstraße weisen nun den Charakter von Plätzen auf und laden zum Verweilen im Quartier ein. Ein erster Platz befindet sich an der Kreuzung zur Blumenberger Straße, wo sich die Alexianerstraße verbreitert und in einem Delta mündet. Hier wurden an der bestehenden Grünanlage Betonstützwände entfernt und eine durchgängige Fläche geschaffen. Zum Parkplatz der Kindertagesstätte wurde der Höhenunterschied mit befestigten und begrünten Sitzstufen aufgefangen. Auf diese Weise entsteht eine „Tribüne“, die als Verweilfläche im Alltag genutzt werden kann oder als Sitzbereich für Veranstaltungen – mit Blick auf ein Bühnenpodest, das bis zum Sommer fertiggestellt wird.

Weniger Meter weiter ist vor dem Gemeinschaftszentrum (ehemaliges Jugendclubhaus) ein zweiter Platz mit Baumhain entstanden („Alexianerplatz“). Die Vision: Mit einem Café im Gemeinschaftszentrum und Wohnnutzung im benachbarten Kirchengebäude könnte hier einmal eine zentrale, stark frequentierte Anlaufstelle im Quartier entstehen. Einen dritten Aufenthaltsbereich mit Platz-Charakter hat die Stadt an der Luisenstraße anlegen lassen, vis-à-vis zur Gemeinschaftsgrundschule Carl-Sonnenschein.

Die Gesamtkosten des Projekts betragen rund 1,8 Millionen Euro. Im Rahmen der Sozialen Stadt Gladbach und Westend sind rund 1,3 Millionen Euro davon förderfähig und werden zu 90 Prozent aus EU-, Bundes- und Landesmitteln gefördert.

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