v.l. Imker Gábor Doleviczényi, Andrea und Uwe Leigraf sowie Helmut Schiffer, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Essen (Foto: privat)
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Essen. Nachhaltiger Beitrag zum Schutz heimischer Tiere und Pflanzen

Die Sparkasse Essen tut etwas gegen das Artensterben und für die Umwelt: Zwei Bienenvölker sind kurz vor dem „Tag der Bienen“, der am 20. Mai gefeiert wird, auf das Dach des Hauptgebäudes am III. Hagen mitten in der Innenstadt gezogen. 120.000 Bienen residieren seit wenigen Wochen dort in ihren Beuten, den Bienenhäusern, und sind Teil des Nachhaltigkeitsengagements der Sparkasse Essen.

„Wir sind uns unserer Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft bewusst. Deshalb sind der schonende Umgang mit Ressourcen sowie umweltorientiertes und energieeffizientes Handeln für uns elementar. Mit der Ansiedlung der Honigbienen wollen wir einen Beitrag zum Schutz heimischer Tiere und Pflanzen leisten und damit auch unsere Selbstverpflichtung für Klimaschutz und nachhaltiges Wirtschaften, die wir Ende 2020 unterzeichnet haben, erfüllen“, sagt Vorstandsvorsitzender Helmut Schiffer.

Die Idee, Bienenvölkern eine Heimat zu geben, gab es bereits seit einigen Jahren im Haus der Sparkasse. Der entscheidende Impuls kam im Herbst vergangenen Jahres von Uwe Leigraf, Bereichsleiter Organisation, IT und Bau. Er und seine Frau Andrea sind Mitglied im NABU und haben im heimischen Garten zahlreiche Bienenhotels aufgebaut. Irgendwann fragte Andrea Leigraf ihren Mann, warum dies nicht auch bei seinem Arbeitgeber möglich sei. Bei der spontanen Suche nach einem Imker stießen die Eheleute Leigraf auf Gábor Doleviczényi. Von der Idee der Sparkasse, eine Patenschaft für zwei seiner Bienenvölker zu übernehmen und diese auf ihrem Dach anzusiedeln, war der 42-jährige Vater von drei Kindern sofort begeistert. Gábor Doleviczényi ist Mitglied im Imkerverein der Margarethenhöhe und hat seine Leidenschaft für die Imkerei vor fünf Jahren entdeckt: „Für mich ist das Arbeiten mit den Bienen ein wunderbarer und spannender Ausgleich zu meinem Arbeitsalltag.“

Bei der Auswahl des Standortes für die Bienen auf dem Dach der Sparkasse gab es einiges zu beachten. „Wir haben den Standort gemeinsam so ausgewählt, dass die Bienenkisten von der Morgensonne aufgewärmt werden. Eine Biene benötigt zwölf Grad, um fliegen zu können. Zum Mittag hingegen, wenn die Sonne am stärksten scheint, stehen die Kisten im Schatten. Das finde ich perfekt so. Zudem ist das mit üppigen Wildblüten begrünte Dach eine willkommene Futterquelle direkt vor der Haustür der Biene. Für mich als Imker ist außerdem die Begrünung der Innenstadt und die der nahgelegenen, stillgelegten Gleisanlagen von Interesse“, sagt Gábor Doleviczényi. Ein weiterer Aspekt, der für die Aufstellung in der Innenstadt spreche, sei die dichte Bebauung. Dadurch ist die Temperatur in der Innenstadt im Vergleich zu Stadtrandgebieten im Durchschnitt zwei bis drei Grad wärmer. Dies ist gerade im Frühjahr von Vorteil, da die Bienen so schneller zum Fliegen kommen und auch die Bäume schneller ihren Nektar in die Astspitzen transportieren können. „Unter diesen Bedingungen kann sich ein Volk im Innenstadtraum durchaus schnell und gut entwickeln“, sagt Gábor Doleviczényi.

Bienen sind wahre Alleskönner und leisten einen wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherheit und zu einer nachhaltigen Landwirtschaft. Sie liefern nicht nur Honig, sondern sind auch für die Bestäubung der Pflanzen wichtig. Rund 80 Prozent der Pflanzen in Deutschland müssen von Bienen bestäubt werden. Diese Aufgabe übernehmen hauptsächlich Honigbienen. Sie sind deshalb besonders schutzbedürftig. Mehr als die Hälfte der rund 560 in Deutschland ansässigen Bienenarten ist vom Aussterben bedroht. Gründe für das Bienensterben sind unter anderem die Verwendung von Insektiziden, monotone Agrarlandschaften, die Zerstörung von Lebensräumen sowie der Klimawandel. Laut Experten kann ein vermehrtes Bienensterben sowohl beträchtliche ökonomische als auch ökologische Folgen haben. Mit ihrem neuesten Engagement wirkt die Sparkasse Essen dieser Entwicklung entgegen und folgt einmal mehr ihrer Mission „Wir fördern ein gutes Leben aller Menschen in Essen“.

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