Festkettenträger Jürgen Völlings und das Präsidium tragen sich in das Goldene Buch der Wallfahrtsstadt Kevelaer ein (Foto: © Wallfahrtsstadt Kevelaer)
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Kevelaer. Ein Festjahr mit den Swingies und einigen Superlativen

Wer die diesjährige Kirmes in Kevelaer verfolgt hat, der hat gesehen: Die Kirmes war gut besucht. Beteiligte Vereine, Schaustellerinnen und Schausteller und die Gäste hatten eine gute Zeit und haben sich nach zwei Jahren Pause sichtlich gefreut, wieder gemeinsam Kirmes zu feiern. Nach dem Festumzug am Samstag erfolgte die Übergabe der Festkette kurz und knapp. Viel zu groß war die Vorfreude auf das anstehende Kirmesprogramm. Die Festkettenrückgabe dagegen findet immer mittags am Kirmesmontag statt und lässt den Beteiligten etwas mehr Raum für Dankesworte und ein erstes Resümee der vergangenen Tage.

Festgebender Verein waren in diesem Jahr die „Swingenden Doppelzentner“ – oder kurz „Swingies“. Die Festkette trug ein Mitgründer des Vereins, Jürgen Völlings. Er war nach der coronabedingten Kirmes-Pause nicht nur Festkettenträger mit der längsten Amtszeit – wurde er ja bereits 2020 zum Festkettenträger ernannt –, er ist auch der Erste, der gleich zwei Adjutant:innen ernannt hat: „Beide meine Kinder sind seit Jahren Mitglieder bei den Swingies. Wie hätte ich mich da entscheiden können?“, so Völlings. Deshalb begleiteten ihn sowohl seine Tochter Simona Mülders als auch Sohn Björn Völlings während der Festtage. Alle Beteiligten waren sich einig: Die Kirmes lebt von den Musikvereinen. Eine Kirmes ohne die Swingies wäre undenkbar. Hinzu kommt, dass die Swingenden Doppelzentner 2020 ihr 30jähriges Jubiläum feierten. Und obwohl Bürgermeister Dr. Dominik Pichler fest damit gerechnet hatte, dass der Umzug mit dem Festkettenträger am Alten Rathaus vorbeizieht und er die Festkette nicht wieder hergibt, betonte Jürgen Völlings: „Man soll aufhören, wenn’s am schönsten ist!“

Und das war es. Bereits der Mittwochabend, an dem die Schaustellerinnen und Schausteller zusammen feierten und die Kirmes „unter sich“ eröffneten, fand enormen Anklang mit mehr als doppelt so vielen Teilnehmer:innen wie in den Jahren vor Corona. Zu diesem Abend gehören die Swingies übrigens auch bereits zur musikalischen Tradition. Auch in den darauffolgenden Kirmestagen hatten Schaustellerinnen und Schausteller allen Grund zur Freude: Trotz der angestiegenen Preise – auch bei den Schausteller:innen macht sich die aktuelle Weltlage natürlich bemerkbar – war diese Kirmes eine der bestbesuchtesten seit vielen Jahren. Das lag sicherlich nicht zuletzt auch an den Abendveranstaltungen im Festzelt, die in diesem Jahr erstmalig unter der Leitung von Michael Kamps von Donnerstag bis Samstag stattfanden.

Der Bericht von Polizeihauptkommissar und Leiter der Kevelaerer Polizeiwache Stefan Onckels war aber trotzdem ein kurzer: Lediglich am Samstagabend mussten zwei Besucher ihren Rausch in der Polizeiwache ausschlafen. Ansonsten gab es nichts zu vermerken.

Peter Tenhaef, Vorsitzender der Geselligen Vereine in Kevelaer, bedankte sich bei den Swingies und der Festkettenträger-Familie Völlings, denn der Erfolg einer Kirmes ist immer auch der Verdienst des festgebenden Vereins. Ein großer Dank galt auch der Wallfahrtsstadt Kevelaer, denn ohne die Unterstützung von Ordnungsamt und Betriebshof wäre ein solches Volksfest nicht möglich gewesen.

Auch wenn es Jürgen Völlings sichtlich schwerfiel, die Festkette wieder zurückzugeben, so wird er mit seinen Swingenden Doppelzentnern noch viele weitere Jahre die Kevelaerer Kirmes begleiten. Zum Schluss trugen sich alle Anwesenden natürlich noch in das Goldene Buch der Wallfahrtsstadt ein. Denn „Festkettenträger 2020-2022 wird Jürgen Völlings immer bleiben“, so der Bürgermeister abschließend.

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