Anna Schäfer (li.) und Sabine Richter mit ihrem Sohn (Mitte) haben das Flexpool Modell für das St. Bernhard-Hospital entwickelt, Pflegefachkraft Alina Unger freut sich über das flexible familienfreundliche Arbeitszeitmodell (Foto: SBK/Verf.)
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Kamp-Lintfort. Im St. Bernhard-Hospital können Pflegekräfte ihre Arbeitszeit selbst bestimmen

Welche Pflegekraft träumt nicht davon, ihre Arbeitszeit selbst zu bestimmen? Zu entscheiden, wann die Arbeit beginnt und wann sie endet? Wann Urlaub genommen wird? Ein Traum? Keineswegs! Im St. Bernhard-Hospital hat man mit dem sogenannten „Flex-Pool“ diese Möglichkeit für Pflegefachkräfte geschaffen. „Flex-Pool“ steht für „Flexibler Pflegepool“.

„Unsere Pflegefachkräfte können zu den Zeiten arbeiten, an denen sie es möchten. Und wir setzen sie ein, wo sie gebraucht werden“, fassen Anna Schäfer und Sabine Richter, beide stellvertretende Pflegedirektorinnen in Teilzeit, die Vorteile für beide Seiten zusammen. Bislang hat eine Reihe von Mitarbeiterinnen das Angebot angenommen.

Flexibilität ist notwendig

Einzige Voraussetzung, um am Flexpool-Modell teilzunehmen, ist Flexibilität. Denn die Pflegenden werden auf den Stationen eingesetzt, an denen sie an diesem Tag benötigt werden – und nicht dauerhaft immer auf der gleichen Station. „Wir erwarten auch, dass die Mitarbeiter ein Wochenende im Monat im Einsatz sind, wobei die beiden Tage auch aufgeteilt werden können“, zeigt Sabine Richter auf.

Gerade für Pflegende mit Kindern bietet dieses Modell viele Vorteile. „Normalerweise beginnen wir in der Pflege um 6:00 morgens mit dem Einsatz. Kommt das einer Mutter nicht aus, weil sie ihr Kind erst um 7:30 Uhr in den Kindergarten bringen kann, liegt die Entscheidung bei ihr, erst um 8:00 Uhr zu beginnen“, erzählt Anna Schäfer. „Sie legt auch fest, wie lange sie arbeiten möchte.“

Freier Einsatz der Arbeits- und Urlaubszeit

Dabei liegt auch die zu leistende Anzahl der Arbeitstage pro Monat in der Entscheidung der Pflegenden. „Im Minimum muss der Einsatz an zwei Tagen im Monat stattfinden und geht bis zum Vollzeit-Einsatz von 38,5 Stunden pro Woche“, berichtet Sabine Richter. „Was unsere Mitarbeiterinnen besonders schätzen: auch der Urlaub ist komplett frei planbar.“

Pflegefachkräfte, die sich einmal für eine Teilnahme am Flexpool entschieden haben, können auch, wenn gewünscht, wieder zurückwechseln und sich für einen festen Einsatz auf einer Station entscheiden. „Dabei gehen wir natürlich auf die Wünsche unserer Mitarbeiter ein“, so Anna Schäfer. „Wir haben maximales Verständnis für unsere Pflegenden, suchen mit ihnen gemeinsam nach Lösungen – und finden sie auch“, so der Leitspruch beider Frauen.

„Pflegepool bietet Wunscharbeitszeiten“

„Der Springerpool war und ist für meine Familie eine große Erleichterung“, berichtet Gesundheits- und Krankenpflegerin Alina Unger. „Da auch mein Partner im Schichtsystem arbeitet, war die Planung der Versorgung unseres Sohnes eine organisatorische Herausforderung, zumal unsere Eltern nicht in der Nähe wohnen.“ Nun hat sie einen festen Dienstplan mit Wunscharbeitszeiten, die optimal zum Familienalltag passen. Sie arbeitet vorwiegend auf festen Stationen. „Ich bin sehr zufrieden und fühle mich als Mitarbeiterin des Pools gut aufgehoben“, so ihr Fazit.

Karriere auch als berufstätige Mutter

Sowohl Sabine Richter als auch Anna Schäfer kennen die besonderen Herausforderungen arbeitender Eltern mit Kindern. Sie sind exzellente Beispiele dafür, dass es im St. Bernhard-Hospital möglich ist, auch als Teilzeit-Mitarbeiterinnen Karriere im höheren Management zu machen. Beide haben Kinder und haben sich deshalb für eine Teilzeit-Beschäftigung entschieden.

„Eine Führungskraft in Teilzeit zu sein, setzt Organisation und Teamwork voraus. Manche Aufgaben können nicht von einer Person vollständig erledigt werden. Dann muss die andere sie erfolgreich zu Ende führen“, berichtet Anna Schäfer. „Wir machen das jetzt seit über einem Jahr gemeinsam. Und es klappt sehr, sehr gut“, fasst Sabine Richter zusammen.

Bewerbungen für den „Flex-Pool“ sind über das Bewerberportal auf der Homepage des St. Bernhard-Hospitals einfach möglich. Telefonische Informationen gibt es im Sekretariat der Pflegedirektion unter 02842 708286.

 


 

Das St. Bernhard-Hospital Kamp-Lintfort (Foto: SBK/BEA)

Über das St. Bernhard-Hospital:

Das St. Bernhard-Hospital in Kamp-Lintfort ist eine Einrichtung der St. Franziskus Stiftung Münster. Als eine von drei Kliniken in der Region Rheinland gehört das St. Bernhard-Hospital somit zu einer der größten katholischen Krankenhausgruppen Nordwestdeutschlands.

Die Klinik verfügt über 356 Betten, zehn Fachkliniken und ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2015 und proCum Cert (konfessionelle Zertifizierungsgesellschaft). 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreuen und behandeln jährlich rund 16.000 stationäre und 30.000 ambulante Patienten. Der Pflegedienst arbeitet im System der „Primären Pflege“, hier hat jeder Patient seine feste pflegerische Bezugsperson.

 

Zum Hospital gehören folgende Fachkliniken:

  • Klinik für Gastroenterologie, Interventionelle Endoskopie, Endokrinologie, Onkologie, Hämatologie, Nephrologie, Infektionskrankheiten und Palliativmedizin (Medizinische Klinik I) mit Zertifizierung als Viszeralonkologisches Zentrum nach DIN EN ISO 9001:2015 und proCum Cert (mit patientenschonenden Untersuchungen und therapeutischen Eingriffen im Magen-Darm-Trakt) unter Leitung von Chefarzt Dr. Theodor Heuer
  • Klinik für Kardiologie, Elektrophysiologie und Angiologie (Medizinische Klinik II) mit 24-Stunden–Bereitschaft zur Akutversorgung von Herzinfarktpatienten im Herzkatheterlabor (zertifiziert als Chest Pain Unit) unter Leitung von Chefarzt Dr. Klaus Kattenbeck
  • Klinik für Orthopädische Chirurgie (Orthopädische Klinik I)
    (Versorgung mit künstlichen Hüft- und Kniegelenken mit endocert-Zertifizierung, Wirbelsäulenchirurgie sowie Fußchirurgie) unter Leitung von Chefarzt Martin Grummel
  • Klinik für Konservative Orthopädie und Manuelle Medizin (Orthopädische Klinik II), Versorgung von Wirbelsäulenerkrankungen und Schmerzerkrankungen des gesamten Bewegungsapparates unter Leitung von Chefarzt Dr. Florian Danckwerth
  • Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie (Chirurgische Klinik I), mit spezieller Tumorchirurgie (Zertifizierung als Viszeralonkologisches Zentrum nach DIN EN ISO 9001:2008 und proCum Cert), Kompetenzzentrum für Minimalinvasive Chirurgie, Hernienzentrum und Chirurgische Koloproktologie unter Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Gernot M. Kaiser
  • Klinik für Unfallchirurgie (Chirurgische Klinik II), lokales Traumazentrum der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie unter Leitung von Dr. Gunnar Nolden
  • Klinik für Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie/Phlebologie unter Leitung von Chefarzt Dr. Klaus Bien
  • Klinik für Anästhesie, Operative Intensivmedizin und Akutschmerzdienst unter Leitung von Chefarzt Dr. Gero Frings
  • Klinik für Radiologie unter Leitung von Chefarzt Priv. Doz. Dr. Hilmar Kühl
  • Klinik für Dermatologie (Belegabteilung)
  • Laboratoriumsmedizin unter Leitung von Dr. Rosi Gjavotchanoff

 

In unserem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) „MediaVita Kamp-Lintfort GmbH“  bieten wir die Möglichkeit der ambulanten medizinischen Versorgung von Patienten durch angestellte Ärzte. Das Leistungsspektrum unseres MVZ umfasst die Bereiche der Diagnostischen Radiologie, Physikalischen und Rehabilitativen Medizin, Allgemeinmedizin sowie Chirurgie (Praxissitz in Issum und Kamp-Lintfort). Die Vorteile liegen in einer engen Zusammenarbeit mehrerer Fachrichtungen mit kurzen Wegen und in der gemeinsamen Nutzung von Ressourcen, wie z. B. Geräte, Räume und Fachpersonal.

Das eigene Gesundheitszentrum gibt mit vielfältigen Kursen und Vorträgen Interessierten Anregungen aus den Bereichen Prävention, Rehabilitation und Gesundheitsförderung. Die Schule für Pflegeberufe an der Katholischen Bildungsakademie Niederrhein verfügt über 225 Ausbildungsplätze und bildet im Verbund mit drei weiteren niederrheinischen Krankenhäusern zukünftige Pflegefachkräfte aus.

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