(Foto: Wallfahrtsstadt Kevelaer)
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Kevelaer. Kinder aus Winnekendonk besuchen den Betriebshof

Die 8-Jährige Marta aus Winnekendonk hat ein Anliegen: Sie wünscht sich, dass die Leute aus ihrem Dorf den Müll in die vorhandenen Mülleimer werfen – und nicht mehr daneben. Sie schreibt daraufhin einen Brief an Bürgermeister Dr. Dominik Pichler und macht den Vorschlag, an allen Mülleimern der Stadt ein Schild anzubringen „Bitte Müll in den Mülleimer werfen!“

Bürgermeister Dr. Dominik Pichler und Sébastien Belleil, Umweltschutzbeauftrager der Wallfahrtsstadt Kevelaer, freuen sich sehr über den Einsatz von Marta und antworten ihr: Das mit den Schildern klappt leider nicht, aber es landet zum Glück auch ohne Schilder immer noch viel Müll in den städtischen Mülleimern. Wenn sich Marta mal anschauen möchte, wie viel Müll da zusammenkommt, kann sie sich mit ihrer besten Freundin gerne mal den Betriebshof der Wallfahrtsstadt Kevelaer anschauen. Um selbst etwas für die Sauberkeit und die Umwelt zu tun, schlägt der Umweltschutzbeauftragte vor, dass Marta ihre Freunde und Freundinnen oder ihre Schulklasse zu einer Müllsammelaktion einlädt.

Gesagt – getan. Marta entwirft Einladungen und lädt ihre Schulklasse mit Geschwisterkindern zur Müllsammelaktion ein. Am 21. Mai haben sich 20 Kinder, zwischen 4 und 13 Jahre, auf den Weg gemacht, um in Winnekendonk Müll aufzusammeln. Die meisten von ihnen aus der 3 b der Overberg-Grundschule. Einige hatten sich sogar extra T-Shirts für den Müllsammeltag bemalt. „Ich habe mich sehr gefreut, dass so viele mitgesammelt haben.“ sagt Marta. Die meiste Arbeit machten den Müllsammler:innen an diesem Tag übrigens Zigaretten-Stummel, die sie auflesen mussten. „Wir würden uns freuen, wenn so eine Aktion gar nicht nötig wäre, denn in Kevelaer gibt es genug Mülleimer, in die man den Müll reinschmeißen kann,“ waren sich die Kinder einig.

Besuch beim Betriebshof
Wo landet eigentlich der Müll aus den ganzen Mülleimern, die in der Stadt aufgestellt sind? Johannes Baaken, Leiter des Betriebshofs in Kevelaer, hat die Antwort darauf und erklärte am vergangenen Dienstag den fleißigen Umweltschützerinnen und Umweltschützern bei ihrem Besuch die Aufgabenbereiche des Betriebshofs. „Anders als bei den Mülltonnen bei euch zu Hause, die von einer Firma geleert werden, werden die Mülleimer aus der Stadt von den Mitarbeitern des Betriebshofs geleert. Der Müll wird hier auf dem Betriebshofgelände in Containern sortiert und dann zur Müllentsorgung nach Asdonkshof gebracht.“ Auch die gesammelten Müllsäcke der Kinder aus Winnekendonk landen in den Containern. Die Müllsammler:innen sind total begeistert von den vollen Müllcontainern. Papier, Holz, Metall und Restmüll werden hier vorsortiert. Das Papier wird recycelt. „Die Zeitung von heute hatte man vielleicht schon mal vor ein paar Monaten in der Hand,“ erklärt der Betriebshofleiter weiter und zeigt den Kindern auch noch das Betriebshofauto, das Papier und Pappe zusammendrückt: „Wenn wir den Müll zusammendrücken, können wir mehr davon transportieren. Denn täglich sind es rund 300 Papierkörbe, die der Betriebshof leert.“

Ein tolles Beispiel dafür, wie die Idee einer 8-Jährigen nicht nur das Dorf ein bisschen sauberer macht, sondern auch vielen anderen Beteiligten ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

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