(Foto: BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
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Oberhausen. Heute Nacht gegen 3.30 Uhr wurde ein Sprengstoffanschlag auf das »Linke Zentrum«, die Geschäftsstelle der Partei DIE LINKE, in Oberhausen verübt. Scheiben wurden bis hin zu den gegenüberliegenden Geschäften zerstört. Der Schadenshöhe ist noch nicht absehbar, aber die Zerstörung ist enorm. In der Vergangenheit gab es wiederholt Aufkleber-Attacken und Drohbriefe aus dem Neonazispektrum gegen die Räumlichkeiten.

Janine Wissler, Parteivorsitzende der Partei DIE LINKE, erklärt: “Wir sind bestürzt über den Sprengstoffanschlag auf das LINKE Zentrum in Oberhausen. Das ist eine völlig neue Dimension von Angriffen gegen unsere Büros, hier werden Menschenleben gefährdet. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Wir müssen von einem gezielten Anschlag von Rechts ausgehen. Schon in der Vergangenheit war das Büro im Visier der rechten Szene, wurde mit Neonazi-Aufklebern beklebt und erhielt Drohbriefe. Unsere Solidarität gilt den Genossinnen und Genossen vor Ort und allen Menschen, die Opfer rechter Gewalt sind. Die Tat bestärkt uns im Engagement für eine vielfältige solidarische Gesellschaft und gegen jede Form von Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung.”


Pressemitteilung der Polizei
46045 OB-Altstadt: Heute Nacht (5. Juli) kam es gegen 03:20 Uhr in der Elsässer Straße zu einer Explosion an dem Büro der Partei “Die Linke”. Dabei entstand an mehreren Gebäuden, unter anderem an dem Parteibüro, an einem Reisebüro und einem Friseursalon erheblicher Sachschaden.
Ein politisch motivierter Hintergrund kann nicht ausgeschlossen werden. Der Staatsschutz der Polizei Essen übernahm daher in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Duisburg die Ermittlungen. Nach aktuellem Erkenntnisstand wurde bei der Explosion niemand verletzt.
An der Örtlichkeit wurden kriminaltechnische Untersuchungen durchgeführt. Dabei unterstützten auch Sprengstoffexperten des Landeskriminalamtes NRW. Die Auswertung der Spuren und die Ermittlungen dauern an.
Zeugen werden gebeten sich unter der 0201/829-0 bei der Polizei Essen oder bei Ihrer örtlichen Polizei zu melden.

Und Yusuf Karacelik, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE.LISTE Oberhausen fügt hinzu: “Wir gehen von einem gezielten Anschlag von rechts aus. In der Vergangenheit gab es wiederholt Aufkleber aus dem Neonazi-Spektrum an unseren Räumen, sowie Drohbriefe. Selbstverständlich setzen wir unser Engagement für eine vielfältige solidarische Gesellschaft und gegen jede Form von Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung fort.”

Die Partei DIE LINKE plant in Oberhausen für die nächsten Tage Protestaktionen gegen rechten Terror und Hetze vor. Es soll Solidaritätsaktionen für Menschen geben, die von rechter Gewalt betroffen sind.

„Die Botschaft muss jetzt sein: Ihr bringt uns nicht zum Schweigen!“

Zum Sprengstoffanschlag auf das Büro der LINKEN Ratsfraktion erklärt Andreas Blanke, Kreisvorstandssprecher der Oberhausener GRÜNEN: „Der Anschlag auf die Räumlichkeiten der Kolleginnen und Kollegen der LINKEN ist ein Angriff auf alle demokratischen Parteien und Institutionen in Oberhausen. Glücklicherweise ist niemand in dem darüberliegenden Wohnhaus zu Schaden gekommen oder verletzt worden. Das Vorgehen ist an Niederträchtigkeit und Brutalität nicht zu überbieten. Diese kriminelle Aktionen verurteile ich aufs Schärfste. Ich bin schockiert, dass ein solches Verhalten für manche Menschen eine Form der politischen Auseinandersetzung zu sein scheint. Das geht gar nicht. Geistige Brandstifter finden nun aber offenbar  immer häufiger und an immer mehr Orten ihre begeisterten Nachahmer in der Realität. Ein Wesensmerkmal unserer Demokratie ist der auf den Werten unseres Grundgesetzes stehende Diskurs mit Argumenten. Wenn an die Stelle von Argumenten stumpfe Gewalt gegen Menschen und gegen Sachen tritt, dann sind alle Demokaten gefordert, sich unterzuhaken. Unsere Solidarität gilt den Kolleginnen und Kollegen der Oberhausener LINKEN. Die Botschaft muss jetzt sein: Ihr bringt uns nicht zum Schweigen! Dieser beschämende und zu gleichzeitig verachtende Anschlag, wird hoffentlich kurzfristig durch die Ermittlungsbehörden und den Staatsschutz aufgeklärt werden, damit die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen und bestraft werden können.“

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