v.l. Klaus Neidhardt, Ingo Moldenhauer, Peter Albers und Gregor Lange (Foto: Polizei)
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Dortmund. Wichtige Netzwerkarbeit zum Opferschutz

In einer Feierstunde im Polizeipräsidium Dortmund ist am Mittwoch (13. Juli) der neue Leiter der Dortmunder Außenstelle des WEISSEN RINGS, Peter Albers, begrüßt worden. An der Veranstaltung nahmen auch Polizeipräsident Gregor Lange und der Landesvorsitzende des WEISSEN RINGS, Klaus Neidhardt, teil. Peter Albers tritt die Nachfolge von Ingo Moldenhauer an, der im Rahmen dieser Feier aus dem Amt verabschiedet wird.

Die Kooperation zwischen der Opferschutzorganisation “WEISSER RING” und der Polizei wurde bereits im Jahr 2015 im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung manifestiert. Oft genug wird bei Straftaten hauptsächlich auf den Täter geschaut. Dabei hinterlassen die Täter immer auch Opfer, die der besonderen Betreuung und Zuwendung bedürfen.

Wie verarbeiten Opfer von Straftaten die Folgen? Welche Hilfsangebote gibt es, um das Erlebte besser verarbeiten zu können? Hier unterstützen bundesweit knapp 3000 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des WEISSEN RINGS und erfüllen damit eine sehr wertvolle und wichtige Aufgabe.

Neben finanziellen Hilfen, die sich seitens des WEISSEN RINGS im Jahr 2021 (1.713 Fälle) auf eine Gesamthöhe von etwa 500.000 Euro beliefen, wird die Organisation in weitaus mehr Fällen in beratender Funktion tätig. Darüber hinaus unterstützt sie bei der Fertigung von Anträgen, der Vermittlung von Betroffenen an den polizeilichen Opferschutz, aber auch bei Fortbildungen von Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten, die aufgrund zahlreicher Schnittstellen von dieser Expertise in ihrem alltäglichen Berufsleben profitieren.

Eine Vernetzung, die sich in den vergangenen Jahren mehr als bewährt hat. Bei 55.206 Straftaten, die das Polizeipräsidium Dortmund im Jahr 2021 statistisch erfasst hat, sind 2.241 Taten dem Deliktsbereich der Gewaltkriminalität zuzuordnen. Weitere 1.090 Straftaten richteten sich gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Beides Deliktsfelder, die nicht nur belastend für das Sicherheitsgefühl an sich sind, sondern insbesondere Auswirkungen auf die Opfer haben. In 2021 führten die kriminalpolizeilichen Opferschützer rund 640 Beratungsgespräche. Hierbei ging es im Wesentlichen um das Vertrauen in die Polizei und ihre starken Netzwerkpartner, die während eines Strafverfahrens u.a. für die Begleitung durch eine Vertrauensperson, der Gewährung von Prozesskostenhilfe bei Bedürftigkeit unterstützen, aber auch in begründeten Fällen für die Geheimhaltung von Personalien sorgen.

Die Zusammenarbeit zwischen WEISSEN RING und den polizeilichen Opferschützern ist dabei seit Jahren von Vertrauen, Wertschätzung und Professionalität geprägt. Genau das hat Ingo Moldenhauer zu schätzen gelernt. Und das ist auch seinem Nachfolger Peter Albers, einem erfahrenen Kriminalhauptkommissar a.D., wichtig.

Peter Albers: “Als jahrelanger Sachbearbeiter für häusliche Gewalt arbeitete ich bereits während meiner aktiven Zeit als Polizeibeamter eng und vertrauensvoll mit den Opferschützern und dem WEISSEN RING zusammen. In meiner neuen Funktion möchte ich mein Wissen nutzen und die hochengagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei einem lösungsorientierten Arbeiten und dessen konsequenter Umsetzung unterstützen. Mit Empathie und Menschlichkeit lässt sich vieles bewegen”, so Peter Albers weiter.

Eine Aussage, der sich Polizeipräsident Gregor Lange und der Landesvorsitzende des WEISSEN RINGS, Klaus Neidhardt, nur anschließen können. Dazu Neidhardt: “Ich freue mich, Peter Albers für die Stelle als Außenleiter in Dortmund gewinnen zu können. Ein Amt, das viel Verantwortung bedeutet und ein hohes Maß an Feingefühl mit sich bringen wird. Für seine bevorstehenden Aufgaben wünsche ich ihm daher ein glückliches Händchen”.

Polizeipräsident Gregor Lange ergänzt: “Wer Opfer einer Straftat geworden ist, darf später nicht noch den Eindruck bekommen, er würde alleine gelassen. Die Nachsorge und die Betreuung von Kriminalitätsopfern ist eine sehr bedeutsame Aufgabe. Ich schätze die immens wichtige Arbeit des WEISSEN RINGS und freue mich über die Personalauswahl von Herrn Albers als neuer Leiter der Außenstelle Dortmund. Er schaut zurück auf jahrzehntelange Erfahrung als Kriminalbeamter. Was es heißt, mit Straftaten konfrontiert zu werden und mit den Folgen leben zu müssen, hat er in seiner aktiven Zeit erfahren und wird ein authentischer und engagierter Ansprechpartner für den WEISSEN RING sein.”

Weiteres zum Thema kriminalpolizeilicher Opferschutz und unseren Netzwerkpartnern finden Sie auf unserer Homepage unter: https://dortmund.polizei.nrw/opferschutz-3 (ots)

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