Kürzlich hat eine grenzüberschreitende Rettungsübung für Leitungskräfte in den Schulungsräumlichkeiten der Feuer- und Rettungsakademie Bocholt stattgefunden. Parallel gab es auch eine Fortbildung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Isselburger Rettungswache im Rahmen des sogenannten „Prepare-Projektes“ (Foto: Kreis Borken)
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Kreis Borken/Isselburg. Parallel stattfindende Fortbildung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Isselburger Rettungswache

„Massenanfall an Verletzten bei einem Konzert in Borken“: So lautete die Kurz-Einsatzbeschreibung der grenzüberschreitenden Rettungsübung für Leitungskräfte, die kürzlich in den Schulungsräumlichkeiten der Feuer- und Rettungsakademie Bocholt stattgefunden hat. Ziel: Die Verbesserung der Schnittstellen zwischen den Führungsfunktionen auf beiden Seiten der Grenze. Hierzu lernten die Teilnehmenden aus dem Kreis Borken, der Grafschaft Bentheim und den Niederlanden sowohl Parallelen als auch Unterschiede in Vorgehen kennen – Vor allem die niederländisch und deutschen Führungsstrukturen an der Einsatzstelle weichen voneinander ab. „Es ist wichtig, dass wir auch grenzüberschreitend im Bereich Rettungsdienst und Katastrophenschutz Hand in Hand arbeiten – schließlich haben wir eine 108 Kilometer lange gemeinsame Grenze“, erklärt Kreisordnungsdezernentin Dr. Elisabeth Schwenzow. Dafür sei es unerlässlich, sich von Zeit zu Zeit abzustimmen, sich über neue Entwicklungen auszutauschen und gemeinsame Übungen durchzuführen.

„Insgesamt können wir ein positives Fazit ziehen“, resümiert Dirk Gebing von der Fachabteilung Katstrophenschutz des Kreises Borken, der selbst an der Übung teilgenommen hat. Beide Seiten hätten Neues über die Einsatzkonzepte und Abläufe des Anderen gelernt und bereits Bekanntes wieder aufgefrischt. Wie bei jeder Übung hätten sich auch Ansatzpunkte für Verbesserungen gezeigt, die nun aufgegriffen werden.

Die Übung fand im Rahmen des sogenannten „Emergo Train System“ (ETS) statt. Dies ist ein in Schweden entwickeltes Notfallmedizin- und Katstrophenschutz-Programm, das universell für Rettungsübungen auf der ganzen Welt konzipiert wurde.

Teilgenommen haben:

  • Ger Beernink, Projektleiter (AcuteZorg Euregio (NL))
  • Hanjo Groetschel als leitender Notarzt (Kreis Borken)
  • Daniela Leibinger, Notfallsanitäterin (Grafschaft Bentheim)
  • Dirk Vriesen, organisatorischer Leiter Rettungsdienst (Feuerwehr Bocholt)
  • Ralph de Wit, Arzt (Medisch Spectrum Twente, Krankenhaus Enschede)
  • Robin Schär, Officier van Dienst Geneeskundig (NL)
  • Theo Klein Bleumink (GHOR), Übungsleiter und „ETS Educator“ (NL)

Neben den sieben aktiv Teilnehmenden waren außerdem noch sechs weitere Personen als Beobachter anwesend. Einige aus diesem Personenkreis sind für eine Ausbildung zum ETS-Trainer vorgesehen und sollten dazu einen ersten Eindruck bekommen.

Zeitgleich hat in den Räumlichkeiten der Feuer- und Rettungsakademie Bocholt auch eine Fortbildung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Isselburger Rettungswache im Rahmen des sogenannten „Prepare-Projektes“ stattgefunden: Ziel ist es auch hier, dass die deutschen Rettungskräfte vorbereitet sind für grenzüberschreitende Einsätze in den Niederlanden. Simuliert wurden hier verschiedene Notfall-Situationen und die anschließende gemeinsame Versorgung der Patienten durch die Einsatzkräfte aus Isselburg und den Niederlanden.

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