Das deutsche Team v.l. Szabo, Kempf, Bonah, Kindler (verletzt) (Foto: Deutscher Fechter-Bund)
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Dormagen. Enttäuschung und Zufriedenheit lagen nach dem Teamwettbewerb der Säbelherren bei den Weltmeisterschaften im ägyptischen Kairo nah beieinander: zwar blieb für das deutsche Quartett von Bundestrainer Vilmos Szabo in der Endabrechnung nur der undankbare vierte Platz und damit die Holzmedaille, dass das neuformierte Team allerdings bei seiner ersten WM gleich die Chance auf eine Medaille haben würde, wird in der Nachschau sicherlich als Erfolg verbucht werden.

Matyas Szabo, der Einzige, der vom Olympia-Team 2021 weiterhin aktiv ist, sowie die drei WM-Debütanten Lorenz Kempf, Raoul Bonah (beide wie Szabo vom TSV Bayer Dormagen) und Frederic Kindler (TSG Eislingen) hatten sich mit Siegen gegen Usbekistan (45:28) und Kanada (45:36) souverän für den gestrigen Finaltag qualifiziert.

Dort ging es zunächst gegen die starken Chinesen, gegen die Raoul Bonah sein Team mit einem 13:2 Lauf auf die Siegerstraße brachte, indem er einen 17:25 Rückstand in eine 30:27 Führung verwandelte. Routinier Matyas Szabo machte dann im letzten Gefecht souverän den Deckel zum 45:40 Endstand drauf.

Im Halbfinale waren die Top Vier der Mannschaftsweltrangliste dann unter sich. Deutschland (4.) traf auf Korea (1.) und Italien (3.) bekam es mit Ungarn (2.) zu tun.

In einem hochklassigen Gefecht hielt das junge deutsche Team gegen die favorisierten Koreaner lange mit, konnte jedoch nicht verhindern, dass die späteren Weltmeister mit 45:39 ins Finale einzogen.

Im Bronze-Match gegen die erfahrenen Italiener führten die Deutschen dank starker Gefechte von Lorenz Kempf mit 25:16, bevor Luca Curatoli gegen Matyas Szabo richtig aufdrehte und den Rückstand in eine 30:29 Führung für die Italiener verwandelte. Das Quartett von Bundestrainer Vilmos Szabo ließ jedoch nicht locker und hatte sich vor dem entscheidenden neunten Gefecht die Führung (40:38) zurückgeholt. Zum Leidwesen der deutschen Fans war es jedoch der Italiener Luigi Samele, der sein Team im letzten Match gegen Matyas Szabo als erstes auf 45 Treffer und damit zur Bronze-Medaille führte.

„Direkt nach dem Gefecht war die Enttäuschung bei uns allen natürlich riesig. Wir hatten heute die Chance WM-Edelmetall zu holen und haben sie verpasst. Bei aller Enttäuschung dürfen wir aber nicht vergessen, dass wir hier mit einer sehr jungen und neuformierten Mannschaft an den Start gegangen sind und der vierte Platz ein Erfolg für uns ist, der auch eine schöne Auszeichnung für unsere Nachwuchsarbeit der letzten Jahre darstellt“, zeigte sich Bundestrainer Vilmos Szabo mit etwas Abstand zum kleinen Finale zufrieden mit dem Auftritt seiner Jungs.

Damen-Team schafft sensationell Sprung ins Viertelfinale

Das deutsche Damen-Quartett von Bundestrainer Dan Costache hat sich sensationell für das Viertelfinale und damit den morgigen Finaltag qualifiziert. Larissa Eifler, Lea Krüger (beide TSV Bayer Dormagen), Lisa Gette und Julika Funke (beide FC Würth Künzelsau) gewannen ihr Auftaktgefecht gegen Algerien mit 45:34. Die an 15 gesetzten Deutschen trafen anschließend im 16er-Tableau auf die an zwei gesetzte Koreanerinnen, die als Mitfavoriten auf den Titel galten, gegen die Auswahl des Deutschen Fechter-Bundes am heutigen Tag allerdings ohne Chance waren. Mit 45:26 fegten die Deutschen die Favoritinnen von der Planche und qualifizierten sich so überraschend für das Viertelfinale. Dort treffen sie morgen um 10:30 Uhr auf das erfahrene Team aus Spanien.

“Die Damen haben heute sensationell gut gefochten. Jeder Treffer saß, sie haben Korea nicht ins Gefecht kommen lassen und sich selbst bewiesen, dass sie Top-Mannschaften wie diese schlagen können”, jubelte Bundestrainer Dan Costache nach dem Sieg gegen Korea.

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