Borkens Bürgermeisterin Mechtild Schulze Hessing, Emergy-Geschäftsführer Ron Keßeler (re.) und Norbert Nießing, Erster Beigeordneter und Kämmerer der Stadt Borken, appellieren verstärkt zur Energieeinsparung (Foto: Stadtwerke Borken)
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Borken. Verursacht durch die allgemein bekannten Verschärfungen der Gasmangellage wird es in den kommenden Wochen und Monaten zu Verfügbarkeitsengpässen beim Gas, wie auch bei anderen Energieträgern wie Strom, Öl, Holz oder Biomasse kommen. Auch Preisdynamiken werden Thema sein.

“Der günstigste und effizienteste Beitrag zur Energieeinsparung ist die Energie, die nicht verbraucht wird! Es ist hier die große gemeinsame Aufgabe von Politik, Industrie, Unternehmen, Verbraucherinnen und Verbraucher gemeinsam die Verbräuche zu reduzieren”, erklärt Borkens Bürgermeisterin Mechtild Schulze Hessing.

Nachdem die Stadt und die Stadtwerke Borken bereits Anfang April erste Maßnahmen wie zum Beispiel Temperatursenkungen in den städtischen Bädern und Büros der Verwaltung von Stadt und Stadtwerke vorgenommen haben – und diese Praxis mittlerweile von nahezu allen vergleichbaren Energieversorgern bzw. Kommunen übernommen wurde – ergreifen beide nun weitere Maßnahmen der Stufe zwei und rufen gemeinsam alle Verbraucher, ob Private oder Unternehmen, zum Energiesparen bei der Mobilität, beim Heizen oder beim Klimatisieren in der eigenen Wohnung und rund um den Arbeitsplatz auf.

“Wir sehen uns in der Pflicht, jetzt – in durchweg vertretbarem Maße – auf Komfort zu verzichten, um Schließungen von Freizeiteinrichtungen, Verbote von Veranstaltungen und Eingriffe in die Produktion von Unternehmen in einer späteren Phase zu verhindern”, erklärt Emergy-Geschäftsführer Ron Keßeler. “Als Stadtwerke möchten wir dies tun, um einerseits für unsere Gäste die Schwimm- und Saunaangebote aufrecht erhalten zu können. Anderer-seits ist es uns natürlich ein Anliegen, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch in den kommenden Monaten Beschäftigung sichern zu können”, fügt Keßeler hinzu.

Die Stadtwerke haben in einer Energiesparbroschüre umfangreiche Tipps zum Energiesparen zusammengefasst. Auch auf ihren Social-Media-Kanälen posten die Stadtwerke regelmäßig Tipps zur Energieersparnis.

1. Ergänzende Maßnahmen der Stufe zwei der Stadt und der Stadtwerke Borken Aquarius Borken

Leistungsreduzierung und Nachtabsenkung in der Umwälzung der Wasserkreisläufe bei weiterhin garantierter Wasserqualität. Diese Maßnahme hat keine Auswirkungen auf die Qualität und den Komfort für die Gäste.

Abtrennung der Außenschwimmbecken. Auf diese Weise kann das 25m-Außenbecken in den Sommermonaten – unabhängig zum Innenbereich – deutlich energieärmer temperiert werden.

Nächtliche Abdeckung des Außenbeckens zur Vermeidung von Energieverlusten und hohen Temperaturabsenkungen bei weiterhin garantiertem Badespaß!

Außerbetriebnahme jeweils einer schwach frequentierten Sauna (in den nächsten Wochen wird das die Innensauna sein) und teilweise leichte Reduzierung der Saunatemperaturen der in Betrieb befindlichen weiteren sechs Saunen und Dampfbäder.

 

Schwimmhalle Weseke

Prüfung ob durch Abdeckung der Wasseroberfläche außerhalb der Betriebszeiten und Reduzierung der Luftumwälzung weitere Einsparpotentiale zu heben sind.

Alle Liegenschaften der Stadt und Stadtwerke

Begrenzung der Klimatisierung

Reduzierung der Außenbeleuchtungen von Gebäuden und Außenanlagen auf das sicherheitsrelevante Maß

Stadt Borken

Prüfung des vorzeitigen “Leerziehens” des energieintensiven historischen Gebäudeteils des Rathauses um eine energetische Sanierung vorzuziehen.

Senkung der Raumtemperaturen in allen städtischen Verwaltungsgebäude auf Mindestniveau von max. 19 Grad; für wenig und nicht genutzte Nebengebäude beschränkt sich die Beheizung auf Frostsicherung. Bei allen anderen Liegenschaften wird ebenfalls geprüft.

priorisierte Umstellung der Beleuchtung innerhalb der städtischen Gebäude (und insbesondere in den Schulen) auf LED-Beleuchtungen, da diese eine längere Lebensdauer und einen geringeren Energieverbrauch haben; Licht der Straßenlaternen werden in den späten Abendstunden gedimmt, um Energie zu sparen Installation der bereits geförderten Photovoltaikanlagen auf städtischen Liegenschaften und Prüfung weiterer städtischer Gebäude und Liegenschaften auf ihre Fähigkeit für erneuerbare Energien Verzicht auf fossile Energieträger bei Neubau- und Sanierungsmaßnahmen radikale Reduktion von technischen Geräten im Rahmen von Ersatzbeschaffungen.

Es ist Ziel, den städtischen Strombedarf und Verbräuche aus fossilen Brennstoffe um 30 Prozent zu reduzieren.

2. Unternehmerbrief an alle Unternehmen im Netzgebiet der Stadtwerke Borken in der kommenden Woche

Inhalte werden Erläuterungen zur Vorbereitung auf die Gasmangellage sein und der Aufruf, heute schon alle unternehmerischen Möglichkeiten auszuloten und zu nutzen, um Energie zu sparen. Jedes Unternehmen sollte für sich ermitteln, wo im eigenen Unternehmen Komfortverzicht möglich ist. Das Handeln von heute liefert seinen Beitrag, spätere Eingriffe in die betrieblichen Abläufe möglichst zu vermeiden. Hierin besteht eine gemeinsame Interessenlage von Unternehmerschaft, Energielieferanten und den Kommunen.

3. Mitmachaktion für alle Menschen im Netzgebiet der Stadtwerke Borken

Konkret rufen wir “Energiesparmonate ab September” mit Fokus “Mobilität” für alle Bürgerinnen und Bürger aus. Um energiesparende Mobilität zu ermöglichen, werden wir als Fahrradregion im Format eines Stadtradeln 2.0 dazu aufrufen, für den Weg zur Arbeit und in die Stadt auch ab September das Rad zu nutzen. Für jeden so erradelten Kilometer werden die Stadtwerke an gemeinnützige Organisationen spenden – konkret je hälftig an die “Borkener Tafel” und die Aktion “Nachbarn helfen”: Durch die steigenden Lebenshaltungskosten wird diesen Organisationen in den kommenden Wochen im gesellschaftlichen Zusammenhalt eine bedeutsame Aufgabe zukommen. Details zur Mitmachaktion ab September werden in den kommenden Tagen bekannt gegeben.

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