Blick in die Kapelle des St. Irmgardis-Krankenhauses Süchteln (Foto: St. Irmgardis-Krankenhaus)
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Viersen. Seelsorger im St. Irmgardis-Krankenhaus

Als Krankenhaus-Seelsorger erlebt Hans-Jürgen Paulus jeden Tag emotionale Höhen und Tiefen. „Ich begleite die Patienten durch die Ängste, die ihnen ihre Erkrankung bereitet, die Unsicherheiten, die mit ihren Aufenthalt im Krankenhaus – und die Zeit danach – einhergehen und habe einfach ein offenes Ohr für sie“, beschreibt er einen Teil seiner Aufgaben im Süchtelner St. Irmgardis-Krankenhaus. „Es ist schön zu sehen, wenn es ihnen anschließend besser geht.“

Seit vielen Jahren ist der 64-Jährige dort im Einsatz und steht dort den Patienten bei. Jedem, der es möchte, und dass unabhängig von dessen Religion oder Gesinnung.

Ein Mensch, keine Nummer

Es sind nicht immer ältere Menschen, die sich über das Gesprächsangebot des Krankenhaus-Seelsorgers freuen. Aber auch die, die keine Familie haben oder eine, die nicht in der Nähe wohnt. „Ich bin ein unvoreingenommener Zuhörer. Bei mir brauchen die Patienten nicht auf meine Befindlichkeiten zu achten – anders, als sie es bei ihnen nahestehenden Personen machen würden“, erklärt Hans-Jürgen Paulus.

Wichtig ist ihm dabei, die Menschlichkeit in den Vordergrund zu stellen. „Das ist vielleicht die Besonderheit eines christlich geführten Hauses. Unsere Patienten sind keine Fallnummern, sie sind Menschen mit gesundheitlichen Problemen, Sorgen, Ängsten, Hoffnungen und Zuversicht. Jeder mit seiner eigenen Geschichte.“

Mitgefühl hilft

Nicht selten kommt es vor, dass Patienten im Gespräch mit Hans-Jürgen Paulus nicht nur ihre Lage klarer sehen, sondern sich auch ihrer Gefühle bewusster werden. „Manche können danach ihre neue Situation besser akzeptieren“, berichtet er.

Als Seelsorger spricht er mit den Patienten auf Augenhöhe. Er bevormundet nicht, auch ist er kein medizinischer Ratgeber. „Die Patienten fühlen sich begleitet, merken, dass sie nicht allein gelassen werden“, erzählt er. Das ist dann besonders wichtig, wenn die Aussicht auf Heilung oder Genesung klein ist.

Mitgefühl ist Hans-Jürgen Paulus‘ große Stärke. Verständnis für die Situation des Patienten, ohne zu werten. Er sucht Wege, wo die Patienten aufgrund ihrer Situation keine sehen – manchmal auch keinen Ausweg.

Der erfahrene Seelsorger ist gern für Menschen da. Er akzeptiert sie so, wie sie sind und ebenso ihre Krankheiten. „Und ich lache viel mit den Patienten. Humor ist immer hilfreich“, weiß er. Ebenso, dass man diesen auch im Angesicht des Todes nicht verlieren muss.

„Für mich ist diese Aufgabe etwas Besonderes und ich erfülle sie wirklich von Herzen gern“, erzählt Hans-Jürgen Paulus.

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