v.l. Jessica Kruchem, Stefan Welberts und Bruno Jöbkes (Foto: privat)
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Weeze/Kreis Kleve. Die alte Schmiede in Weeze lag heiß im Sonnenschein, als die Mitglieder der GRÜNEN im Kreis Kleve am Samstag zu ihrer Mitgliederversammlung zusammenkamen. Die grüne NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur startete in den Tag mit einem Einblick in die Aufgaben und Rahmendaten ihres neuen Amtes. Die Klimakrise und die diversen Energiefragen, verschärft durch den Ukrainekrieg, stellen zur Zeit alles andere in den Schatten. Andere Fragen z.B. zum Fachkräftemangel, zum Ansehen und Stellenwert des Handwerks, um nur einige Beispiele zu nennen, sind auch in ihrem Ministerium aber weiter existent. Neubaur beschrieb, dass der grüne Ansatz, für die ja oft vielschichtigen Probleme die Ministerien auf Arbeitsebene in engeren Austausch zu bringen, für einige neu und ungewohnt sei, aber bestimmt fruchtbar werden wird. Die Fragen und Anmerkungen der Mitglieder in der rund 45-minütigen Debatte im Anschluss an ihre Rede belegten das.

Als nächster Tagesordnungspunkt stand die Aufstellungsversammlung an. Das Vorstandssprecher-Duo Jessica Kruchem und Bruno Jöbkes führten zunächst aus, wie im Vorstand und nach Rücksprache mit einigen Mitgliedern der Prozess abgelaufen ist, einen gemeinsamen Listenkandidaten aufzustellen. Basis war und ist die intensive Zusammenarbeit im Kreistag mit verschiedenen gemeinsam eingebrachten Anträgen zum Klimaschutz, zur ÖPNV-Offensive, zur Erstellung eines Demographiekonzeptes und einigen mehr. Nach einem intensiven Auswahlverfahren schlug der Vorstand der Kreisgrünen den Mitgliedern vor, Stefan Welberts von der SPD als gemeinsamen Kandidaten aufzustellen. In der Versammlung gab es keine Gegenkandidatur. In einer emotionalen Rede stellte sich der 40-jährige Welberts den Mitgliedern vor, beschrieb seine berufliche und politische Vita und ging dann über zu seinen inhaltlichen Schwerpunkten, die er gerne im Wahlkampf setzten und für die er sich dann als Landrat einsetzen möchte.

Welberts hat drei inhaltliche Schwerpunkte und einen mehr organisatorischen. Als Schornsteinfegermeister und Gebäudeenergieberater liegen ihm Klimaschutz und die Chancen/Notwendigkeiten für ein innovatives Gebäudemanagement nicht nur für Kreisgebäude sehr am Herzen. Als Diplom-Kaufmann und Handwerksmeister tritt er ein für die Wertschätzung des Handwerks, für eine frische Ideenentwicklung zur Fachkräftegewinnung und damit auch für neue Schwerpunkte der Kreiswirtschaftsförderung. Als langjähriges Mitglied der freiwilligen Feuerwehr möchte er zudem den Katastrophenschutz überarbeiten und damit auch den neuen Anforderungen aus Waldbrandgefahren, aus Überschwemmungen usw. auf Kreisebene mit zukunftsgerichteten Konzepten begegnen.

In seiner Rede ging er schon darauf ein, dass alles dafür getan werden muss, dass die Distanz von Kleve zu den einzelnen Kommunen nur räumlich existiert. In der Diskussion wurde Welberts konkreter. In Absprache mit dem Team der Kreisverwaltung möchte er die Nebenstelle der Kreisverwaltung in Geldern aufwerten und die Digitalisierung beschleunigen, u.a. um mehr Amtsgänge online erfüllen zu können.

Im Wahlgang konnte Stefan Welberts mit einem starken Ergebnis 82,9 % der Mitglieder bei 8 Enthaltungen von sich überzeugen und tritt damit als Kandidat für die GRÜNEN und wohl sicher der SPD zur Wahl des Landrates des Kreises Kleve am 27. November an. Jessica Kruchem und Bruno Jöbkes freuten sich über die Unterstützung. Kruchem sagte: „Wir haben mit Welberts einen jungen Kandidaten, der viel Erfahrung und Herzblut für grüne Themen mitbringt.“

Kreis Klever SPD freut sich über Unterstützung von Bündnis90/Die Grünen

„Ich freue mich sehr über das klare Vertrauen, das mir die Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen im Kreis Kleve auf ihrer gut besuchten Aufstellungsversammlung entgegengebracht haben“, so der 40jährige Sozialdemokrat Stefan Welberts, der bald gemeinsamer Landratskandidat von SPD und Bündnis 90/Die Grünen werden wird, wenn am 27.08.2022 abschließend auch die Kreis Klever SPD ihr Mitglied Stefan Welberts in einer Aufstellungskonferenz im Gocher KASTELL offiziell als Landratskandidaten aufgestellt hat.

„Leider haben die anwesenden Mitglieder der Vereinigten Wählergemeinschaften (VWG) im Kreis Kleve mehrheitlich anders entschieden und sind nicht der Nominierung des VWG-Kreisvorstandes für Stefan Welberts als gemeinsamen Kandidaten gefolgt. Es gab auch bei den VWG Unterstützung für den gemeinsamen Vorschlag der Vorstände, aber eben nicht genug“, bedauert der Vorsitzende der Kreis Klever SPD, Thorsten Rupp das Ergebnis der Mitgliederversammlung der VWG, die auch am Samstag in Weeze stattfand. Hier erhielt der parteilose Guido Winkmann in einer Kampfabstimmung mit 72,7 % Zustimmung den Vorzug vor Mitbewerber Welberts.

„Wenn die Kreis Klever SPD dann Stefan Welberts ebenfalls aufgestellt hat, wird es erstmals im Kreis Kleve einen Landratskandidaten geben, der von zwei Parteien, SPD und Bündnis90/Die Grünen, gemeinsam in getrennten Versammlungen aufgestellt und vorgeschlagen wurde. Dies werden wir auf den Plakaten und Flyern durch die beiden Logos der Parteien deutlich erkennbar darstellen und dies wird dann aufgrund des gemeinsamen Wahlvorschlags auch auf dem Stimmzettel beim Namen von Stefan Welberts stehen“, kündigt Thorsten Rupp an.

„Ich freue mich schon auf den bevorstehenden Landratswahlkampf und werde mit meinen Themen, die mir besonders wichtig sind, Fachkräftemangel, Klimaschutz und Verbesserung des Katastrophenschutzes auf die Menschen im Kreis Kleve zugehen und um ihr Vertrauen werben. Während alle anderen nur von einer Partei unterstützt werden, kann ich dann sagen, dass ich von zwei Parteien und ihren Mitgliedern getragen werde und als gemeinsamer Kandidat antrete“, erklärt Stefan Welberts.

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