(Foto: privat)
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Wesel. In NRW gibt es mehr als 220.000 Pflegefachpersonen. Einige Hundert davon arbeiten und leben in der Region Niederrhein. An alle diese Fachkräfte richtete sich am 17. August unter dem Motto ‚Nah.Miteinander.Engagiert.‘ das Angebot der Aktion „Kammer-vor-Ort“. Auf dem Parkplatz des EVK Wesel konnten sich Interessierte informieren und auf Wunsch sogar direkt als Mitglied registrieren.

Wesel. Das Land NRW hat vor geraumer Zeit einen Errichtungsausschuss gegründet, der die strukturellen Voraussetzungen für eine ‚Pflegekammer NRW‘ schaffen sollte. Zudem soll dieser das Ziel verfolgen, Pflege zu stärken, berufliche Selbstbestimmung der Pflegekräfte zu forcieren und ein Bindeglied und Sprachrohr zu etablieren, welches in wichtigen Gremien vertreten ist. In einigen anderen Bundesländern sind solche Heilberufskammern bereits seit einigen Jahren politisch aktiv und haben die Interessenvertretungen aufgenommen. Ganz oben auf der Prioritätenliste der Pflegekammer NRW steht das Thema Arbeitsbedingungen. Des Weiteren geht es den Verantwortlichen darum, dass sie gehört und gesehen werden, politischen Einfluss nehmen können und Entscheidungen nicht weiter über die Köpfe dieser wichtigen Berufsgruppe hinweg getroffen werden.

Wie wichtig Pflege ist, hat die Gesellschaft spätestens während der Pandemie wahrgenommen. Nun gilt es die Lobbyarbeit dieser Profession aktiv zu unterstützen und den Wandel im Sinne der Pflegenden voranzutreiben. „Aus diesem Grunde unterstützen wir die Aktion ‚Kammer- vor-Ort‘ gerne und freuen uns, dass auf Initiative unserer langjährigen Mitarbeiterin Frau Christina Henrichs, der Infobus mit einem mobilen Büro auch bei uns vor Ort einen Stopp gemacht hat“, bestätigt Pflegemanager Jörg Rebhun, gleichwohl wissend, dass die Pflegekammer innerhalb der Zunft selbst gar nicht unumstritten ist. „Aber jede Pflegekraft sollte sich ein eigenes Bild machen und die Gelegenheit nutzen, um im Infobus Antworten auf offene Fragen von den Kammer-Vertretern einzuholen“, erklärt Henrichs, die weiß, dass es noch viel Aufklärungsarbeit innerhalb der Profession bedarf.

Wie Schwester Christina geht es den meisten Pflegekräften darum, dass sie motiviert im Sinne der Patientinnen und Patienten unter Bedingungen arbeiten wollen, die ein solches Engagement auch wirklich möglich machen. Stichwort Zeit für Pflege am Bett, Pflegepersonaluntergrenzen, Pflegenotstand usw.. Der Pflegeberuf ist sehr anspruchsvoll, erfordert Fachwissen und ist mit viel Verantwortung verbunden. „Pflege soll menschlich bleiben können“, betont Henrichs und darum wirbt sie aktiv bei Kolleginnen und Kollegen.

Ziel der PflegekammerNRW-Aktion war, mit so vielen Pflegefachpersonen wie möglich ins Gespräch zu kommen und für Fragen und Anmerkungen zur Verfügung zu stehen. Zudem gab es einen kostenlosen Service, welcher im mobile Büro der Pflegekammer angeboten wurde: Berufsurkunden konnten im Infobus beglaubigt werden. Und selbstverständlich konnten sich Interessierte auf Wunsch auch direkt bei der Pflegekammer registrieren lassen.

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