Stahlwerk Becker 1920 (Foto: Stadt Willich)
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Willich. 25 Jahre Stahlwerk Becker: Willicher Grundstückgesellschaft lädt zu Bürgerfest

25 Jahre Stahlwerk Becker – „Geburtstag“ und Zwischenbilanz der Erfolgsgeschichte sollen jetzt mit den Willicher Bürgern gefeiert werden: Am Wochenende 17. und 18. September lädt die Willicher Grundstücksgesellschaft (GSG) zu einem zweitätigen Fest im Stahlwerk auf den großen Parkplatz der Halle 4 an der Wasserachse. Und wie es sich bei einem Fest gehört, gibt es ein buntes Programm, bei dem auch an die ganze Familie gedacht ist: Für die Kids gibt es unter anderem einen kleinen Jahrmarkt mit Kinderkarussell, Dosenwerfen, Kasperletheater, Drehorgel-Musik, eine Hochrad-Fahrschule, Essen, Getränken du Zuckerwatte… – alles für die Gäste umsonst. Spenden, so GSG Geschäftsführer Willy Kerbusch, werden dann gerne entgegengenommen, gehen aber komplett an den Willicher Kinderschutzbund und die Willicher Tafel.

Blick zurück: Das Stahlwerk Becker, 1897 aus der Taufe gehoben und vor genau 25 Jahren nach dem Abzug der Britischen Streitkräfte von der GSG gekauft, hat sich in den letzten 25 Jahren zu einem wirklichen Erfolgsmodell entwickelt.

Dazu ein paar Zahlen: Noch in diesem Jahr werden die letzten beiden Grundstücke des Areals veräußert, dann ist das rund 320.000 Quadratmeter große Areal komplett vermarktet. Konkret an 170 Firmen, die rund 1750 Arbeitsplätze bieten, der Stadt etwa 4 Millionen jährliche Gewerbesteuer und rund 300.000 Euro Grundsteuer B in die Kassen spülen – fraglos eine Erfolgsbilanz. Die seinerzeit nicht alle wirklich voraussahen, als die GSG, namentlich seinerzeit mit dem Quintett Stadtdirektor Dieter Hehnen, Wirtschaftsförderer Gerd Zenses, Kämmerer Theo Eckelboom, der ehemaligen Technischen Beigeordneten und dem heutigen Geschäftsführer Willy Kerbusch an der Spitze, das Areal dem Bundesvermögensamt abkaufte. Ziel: Aus dem mit jeder Menge Altlasten und auch de-facto-Ruinen bestandenen Areal ein Schmuckstück mit Modellcharakter in Sachen Gewerbepark zu machen. Mit einem nachhaltigen Baukonzept (abgetragene Materialien wurden wieder verwendet), einer neuartigen Entwässerungsmethode (über eine ebenso zentral wie die Optik prägende Wasserachse wurde das gesammelte Oberflächenwasser komplett in einen Retentionsteich am Ende des Areals in den Wasserkreislauf zurückgeführt) – und einer ansprechende Gestaltung des Areals, wie Willy Kerbusch betont: Hier sei zum einen die gute Zusammenarbeit mit der Unteren Wasserbehörde des Kreises technisch hilfreich gewesen, zum anderen in Sachen Gestaltung und Optik die stete Reibung mit der damaligen Technischen Beigeordneten Martina Stall, die eine Art „Geschmackspolizei“ gegeben hätte. Und der eher visionäre Entwurf des Aachener Diplom-Ingenieurs, Architekten und Designers Professors Peter Jahnen zur Entwicklung des Gewerbeparks habe eben auch Weitsicht gehabt – und bewiesen.

Kerbusch: „Natürlich war das Ganze seinerzeit ein Stückweit ein Wagnis: Die Kosten der Altlasten, bei jedem Grundstück die dazu passende Risikobetrachtung durch die vorherigen Nutzungen als Stahlwerk und Militärstandort – das ist freilich komplizierter, als ein Gewerbegebiet auf die grüne Wiese zu setzen.“ Die Konversion und umweltgerechte Aufarbeitung ehemals militärisch genutzten Geländes mit entsprechenden Boden- und Grundwasserbelastungen, unterirdische, bei Kauf nicht bekannte Rauchabzugskanäle und nicht bekannte Bauwerke – an teilweise überraschenden Herausforderungen mangelte es nicht.

Rückblickend also ein Unternehmen, das Mut erforderte – aber genau der wurde belohnt: Heute ist das Stahlwerk eben wegen der auch optischen Besonderheiten ein Erfolgsmodell. Die prägende Wasserachse, das Nebeneinander historischer, bewahrter, behutsam wiederbelebter Bausubstanz und schicken, modernen Gewebebauten; viel Grün, moderne Architektur neben Hallen aus dem vorletzten Jahrhundert – ein Mix, der Nutzer wie Besucher beeindruckt.

Zuletzt wurde noch das alte, ziemlich ramponierte Wasserwerk als „Sahnestück“ des Areals letztlich von der GSG vor dem völligen Verfall gerettet und steht heute als Perle des Areals in moderner Gewerbenutzung. Eine Entwicklung, auf die man auch beim Wasserturm hofft. Kerbusch: „Wir hoffen sehr, dass die Firma Hüsges als Investor dem Wasserturm als ,Leuchtturmprojekt´ des Areals wie versprochen ebenfalls bald in die Realisierungsphase tritt.“

Jetzt aber wird erstmal gefeiert: Neben dem bunten Fest gibt’s auch einen ebenso profunden wie sachkundigen Blick in die Geschichte des Areals: Stadtarchivar hat eine passende und unterhaltsame Ausstellung zum Areal im Gründerzentrum angekündigt.

Zeit & Programm:
·        Samstag, 17. September, 14 bis 19 Uhr, Jahrmarkt mit Kinderkarussell, Dosenwerfen und mehr, 15 und 17  Uhr Kasperletheater, 15 bis 18 Uhr Drehorgel-Musik
·        Sonntag, 18. September 11 bis 17 Uhr Jahrmarkt mit Kinderkarussell, Dosenwerfen. 12 und 15 Uhr Kasperletheater, Hochradfahrschule, 13 -16 Uhr Drehorgel-Musik.

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