Blick auf das stillgelegte Braunkohlekraftwerk Frimmersdorf (Foto: GRÜNE RKN)
Blick auf das stillgelegte Braunkohlekraftwerk Frimmersdorf (Foto: GRÜNE RKN)
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Rhein-Kreis Neuss. Das seit September 2021 vollständig stillgelegte Braunkohlekraftwerk Frimmersdorf ist der erste Standort im Rheinischen Revier, der im Rahmen des Ausstiegs aus der Braunkohleverstromung einer Nachnutzung zugeführt werden soll. Vor diesem Hintergrund hat die Kreistagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Rhein Kreis Neuss ein Positionspapier zum Strukturwandel und zur Nachnutzung der ehemaligen Kraftwerksflächen verfasst.

Darin fordern die Grünen-Kreistagsabgeordneten ein konkretes Projektkonzept zu Rückbau, zur Entwicklung und Nachnutzung der Kraftwerksflächen. Die Schaffung neuer Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Innovations- und Forschungsmöglichkeiten sowie die Gestaltung des Freiraumes im Hinblick auf ökologische Agrarwirtschaft, Freiraum- und Landschaftsschutz soll im Zentrum stehen.

Erhard Demmer, Kreistagsabgeordneter von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Rhein-Kreis Neuss und Sprecher für Wirtschaft und Strukturwandel, betont: „Die Baubranche nimmt in der Transformation des Rheinischen Reviers eine Schlüsselrolle für neue und zu sichernde Arbeitsplätze ein. Deshalb unterstützen wir GRÜNE unter Ressourcen- und Klimaschutzaspekten ein nachhaltiges Projekt des Baustoffrecyclings und der Rohstoffgewinnung mit zukunftsfähigen Arbeitsplätzen.“

Darüber hinaus stehen die Kreis-Grünen dem Erhalt einer qualifizierten Teilfläche – insbesondere das Verwaltungsgebäude – zur musealen Nutzung grundsätzlich offen gegenüber. Voraussetzung ist, dass eine solche Nutzung, die Projekte im Rahmen des Strukturwandels nicht einschränkt und die entstehenden Kosten verhältnismäßig und tragbar sind.

Marianne Michael-Fränzel, Kreistagsabgeordnete von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Rhein-Kreis Neuss und Sprecherin für Kultur, konkretisiert: „Das Kraftwerk Frimmersdorf galt über Jahre als größtes Braunkohle Kraftwerk der Welt und war prägend für Landschaft und Bevölkerung. Mit der kulturellen Nachnutzung einer qualifizierten Teilfläche wollen wir das Erbe dieser Zeit erhalten. Eine Möglichkeit wäre unter anderem, das Kraftwerk, die Schaltzentrale und den Braunkohleabbau als immersive Erfahrung virtuell für Jung und Alt erlebbar zu machen“

Eine Unter-Denkmalschutz-Stellung der gesamten oder des überwiegenden Teils der Kraftwerksfläche inklusive der 650m-langen ehemaligen Turbinenhalle lehnt die grüne Kreistagsfraktion hingegen klar ab. Vielmehr fordern die Grünen-Kreistagsabgeordneten in ihrem Positionspapier den vollständigen Rückbau der Kraftwerksblöcke und der Turbinenhalle.

Für die Kreis-Grünen ist klar: Die RWE Power AG ist zum Rückbau der nicht museal nutzbaren Kraftwerksflächen verpflichtet. „Wir erwarten in dieser zentralen Frage für die schnelle Nachnutzung der Flächen eine verbindliche und rechtssichere Klärung!“

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