Die Kollision eines Autos mit einem Dummy zeigt die gefährlichen Folgen von risikobereitem und nicht angepasstem Fahren (Foto: Kreis Borken)
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Kreis Borken/Gescher. Kreis Borken erwartet rund 900 junge Leute als Zuschauerinnen und Zuschauer

Welche fatalen Folgen fehlerhaftes Verhalten im Straßenverkehr haben kann, wird am Dienstag, 27. September 2022, rund 900 Schülerinnen und Schülern aus den zwölften Klassen im Kreis Borken drastisch vor Augen geführt. Diese „Unfalldemonstration“ findet dann auf dem Fahrsicherheitstrainingsplatz in Gescher-Estern statt. Bei den Stunt-Vorführungen werden unter anderem die Kollision eines Autos mit einem Fußgänger, ein “Motorrad-Schleiftest” mit Jeansbekleidung sowie weitere Auswirkungen von gefährlichen Verkehrssituationen gezeigt. Der Fachbereich Verkehr des Kreises Borken, das Fahrsicherheitszentrum Westfalen aus Haltern und der ACE (Autoclub Europa) mit seinem Kreisverband Münsterland organisieren auch in diesem Jahr wieder die Veranstaltung.

„Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern im Führerscheinalter die Folgen von nicht angepasstem und risikobereitem Fahren aufzuzeigen“, erklärt Judith Wiltink, Leiterin der Fachabteilung Verkehrssicherheit der Kreisverwaltung, und weist gleichzeitig auf die Notwendigkeit solcher „Unfalldemonstrationen“ hin. Denn der Kreis Borken zählte im vergangenen Jahr insgesamt 14 Verkehrstote und 266 Schwerverletzte. Bei den 18- bis 24-Jährigen waren es 41 Schwerverletzte. In diesem Jahr sind es bereits jetzt 36 Schwerverletzte in dieser Altersgruppe. Im Vorjahr lag die Zahl im gleichen Zeitraum noch bei 24. „Die Unfallzahlen zeigen, dass angepasstes Fahren die wichtigste Grundregel im Straßenverkehr ist“, betont Dr. Gerswid Altenhoff-Weber, Leiterin des Fachbereichs Verkehr der Kreisverwaltung. Überhöhte Geschwindigkeit und daraus resultierende lange Bremswege seien zwar nicht die alleinigen Unfallursachen, aber oft die mit einem tödlichen Ausgang. Daher ist die Unfalldemonstration seit 1992 ein wichtiger Bestandteil des Verkehrssicherheitsprogramms des Kreises. Tausende Jugendliche haben über die Jahre an der Veranstaltung teilgenommen.

Der ACE mit seinem Kreisverband Münsterland ist für die technische Durchführung der Unfalldemonstration verantwortlich und stellt ein Abschleppfahrzeug mit Kran zur Verfügung. Die DEKRA Außenstelle Bocholt organisiert die vier Stunt-PKWs, die bei der Unfalldemonstration eingesetzt werden. Die Firma Theo Denker Automobile übernimmt den Transport der Fahrzeuge. Diese müssen im Vorfeld entsprechend umgebaut werden, damit die maximale Sicherheit für Fahrer und Publikum gegeben ist. Zunächst schweißt die Berufsbildungsstätte Westmünsterland (BBS) Ahaus zum Schutz des Durchschlagens Baumatten an und entfernt die Betriebsflüssigkeiten, sodass bei den Crash-Aktionen keine Betriebsstoffe in das Erdreich gelangen können. Anschließend rüstet sie die Fahrzeuge auf zu- bzw. abschaltbare Antiblockiersysteme um, damit im Rahmen der Vorführung die Unterschiede dargestellt werden können. Die Durchführung der Demonstration und die Moderation an diesem Tag übernehmen erfahrene Fachleute des ADAC-Fahrsicherheitszentrums Westfalen aus Haltern.

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