Phantasievoll angerichtet, kann jedes belegte Brot zur Überraschung werden, weiß die Handwerksbäckerei Büsch (Foto: Büsch)
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Kamp-Lintfort. Norbert Büsch liegt es am Herzen

Ob „Stulle“, „Dubbel“, „Kniffte“, schlicht „Schnitte“ oder am Niederrhein auch liebevoll „Bütterken“ – Namen gibt es viele. Gemeint ist immer eines: das Butterbrot. Seit Jahrhunderten wird es nicht nur in Deutschland geliebt, aber hier hat es sogar einen eigenen Feiertag: Am letzten Freitag im September ist „Tag des Deutschen Butterbrotes“, in diesem Jahr also am 30. September.

Norbert Büsch, Bäckermeister, Brot-Sommelier und Geschäftsführer der gleichnamigen Handwerksbäckerei mit Stammsitz in Kamp-Lintfort, nimmt den Tag zum Anlass, für das Butterbrot eine Lanze zu brechen. „Das klassische Butterbrot ist etwas aus der Mode gekommen – und das ist wirklich schade“, findet er.

Brot und sein Ruf

Über 3.000 Brotsorten sind im Brotregister des Deutschen Brotinstituts verzeichnet – die tatsächliche Anzahl an Spezialitäten, die täglich in ganz Deutschland gebacken wird, liegt vermutlich höher. „Und doch hat die Wertschätzung des Brots gelitten“, weiß Brot-Sommelier Norbert Büsch. Einerseits aufgrund der vielen Alternativen, angefangen bei Brötchen oder die zahlreichen, schnell verfügbaren Snacks. „Oft haben auch warme Mahlzeiten das früher übliche Abendbrot verdrängt“, führt er aus. Brot wird als „langweilig“ empfunden und zudem sei es schlecht für die Figur.

Eines der Ziele für den Brot-Sommelier war und ist, mit den falschen Vorurteilen gegenüber Brot aufzuräumen und ihm seinen alten Stellenwert zurückzugeben. „Mit dem richtigen Belag – und vielleicht dem entsprechenden Getränk dazu – wird Brot zu einem wahren Geschmackserlebnis. Und das kann schon einfache Butter sein – wie der Name schon sagt“, lächelt er.

„Zumal die Brot-Varianten so zahlreich sind: von Weizen über Roggen und Urgetreide wie Dinkel oder Emmer sowie zahlreiche Mischungen daraus. Ob Mehrkorn- oder Vollkornbrot, mal kräftig, mal nussig oder sogar süß. Da findet wirklich jeder etwas“, bekräftigt Norbert Büsch. Und durch den hohen Ballaststoffgehalt zählt Brot zu den gesunden Lebensmitteln, denn Ballaststoffe verringern unter anderem das Herzinfarkt- und Darmkrebsrisiko. Auch sind zahlreiche Vitamine sowie einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren im Brot enthalten.

„Ein gutes Brot ist nicht schlecht für die Figur, denn es versorgt den Körper nicht nur mit wichtigen Inhaltsstoffen, es macht auch lange satt. Die Menge spielt natürlich eine Rolle – und das, was darauf und dazu gegessen wird“, gibt Norbert Büsch zu bedenken.

Seit 1999

Erstmals im Jahr 1999 initiierte die Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA) den Tag des Deutschen Butterbrots – seitdem wird er immer am letzten September-Freitag begangen. Bis zur Auflösung der CMA 2009 fand der Tag unter jährlich wechselndem Motto statt. Die „Tradition“ blieb erhalten und der Ehrentag des Butterbrots besteht bis heute.

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