(Foto: Stadt Nettetal)
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Nettetal. Der Netteverband hat durch zwei Baumaßnahmen in der unteren Nette in Wachtendonk/Grefrath eine vollständige Durchwanderbarkeit wiederhergestellt. Ende Dezember 2021 baute der Netteverband eine mehrteilige, nicht mehr genutzte Wehranlage auf Höhe eines Campingplatzes zurück. Im Sommer 2022 wurde eine zu steile Rampe an der ehemaligen Nettemühle in eine sehr flache raue Sohlgleite umgestaltet.

Mit dieser Doppelmaßnahme konnte die Durchwanderbarkeit der Nette vor allem für kleine Fische, wie den geschützten FFH-Arten Steinbeißer und Bitterling, erheblich verbessert werden. Entsprechend den Vorgaben des Landes Nordrhein-Westfalen ist nun die gesamte untere Nette bis über die Krickenbecker Seen hinaus wieder für Fische und andere wasserbewohnende Tiere vollständig durchgängig.

Mit den beiden Baumaßnahmen leistet der Netteverband einen wichtigen Naturschutzbeitrag für den Biotopverbund im Natura 2000-Gebiet „Nette bei Vinkrath“ (DE-4604-301) und konnte zudem wasserwirtschaftliche Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie umsetzen.

Christian Küsters, Vorsteher des Netteverbandes, Thomas Schmitz, Geschäftsführer des Netteverbandes und Richard Nowak, Bauleitung beim Netteverband, stellten an der ehemaligen Nettemühle im Beisein der dort wohnenden Eheleute Wackertapp die Umgestaltung der Rampe in eine flache Sohlgleite vor. In der alten Rampe wurde der Sohlhöhenunterschied von etwa 0,6 Metern in einer Neigung von 1:10 in einer Länge von rund acht Metern überwunden. Die neue raue Sohlgleite ist deutlich flacher mit einer Neigung von 1:30 in einer Länge von 20 Metern. Die Sohlhöhen der Nette oberhalb und unterhalb wurden nicht verändert. Insgesamt wurden circa 50 Tonnen Wasserbausteine und neun Tonnen Sand-Kies-Gemisch verbaut.

Nach Abstimmung mit der Biologischen Station wurde bei den Arbeiten Wert auf mehrere strömungsberuhigte Zonen mit Sandbänken gelegt, in denen sich die Steinbeißer beim Aufwärtsschwimmen zum Ausruhen eingraben können. Der Umbau wurde mit dem verbandseigenen Betrieb in einer Bauzeit von etwa einer Woche realisiert. Der Rückbau der Wehranlage im Dezember 2021 bestand überwiegend aus dem Entfernen des sehr massiven Beton- und Metallverbaus der drei Wehrelemente und der Wiederherstellung einer naturnahen Sohl- und Uferbereiche. Durch den ökologischen Mehrwert für den Biotopverbund entstehen Ökopunkte, die sich der Netteverband in seinem Ökokonto beim Kreis Viersen anrechnen lässt.

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