Pressekonferenz zum neuen Zukunftskonzept der Essener Innenstadt (v.l.n.r.): Beigordneter Martin Harter, Beigeordnete Simone Raskob, Svenja Krämer, EMG, Beigeordneter Muchtar Al Ghusain, Oberbürgermeister Thomas Kufen, Stephanie Schmuck, Büroleiterin (Foto: Moritz Leick/Stadt Essen)
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Essen. Die Stadtverwaltung Essen hat heute (11.10.) gemeinsam mit der EMG – Essen Marketing GmbH in einer Pressekonferenz über die Entwicklung der Essener Innenstadt informiert. Gemeinsam mit Oberbürgermeister Thomas Kufen, sowie den Dezernent:innen Martin Harter, Geschäftsbereichsvorstand Stadtplanung und Bauen, Simone Raskob, Geschäftsbereichsvorstand Umwelt, Mobilität und Sport, Muchtar Al Ghusain, Geschäftsbereichsvorstand Jugend, Bildung und Kultur, sowie Büroleiterin des Geschäftsbereichsvorstands für Recht, öffentliche Sicherheit und Ordnung, Stephanie Schmuck, wurde ein Überblick über aktuelle Maßnahmen und Projekte für den Prozess “Zukunft.Essen.Innenstadt” gegeben. Die Themenbereiche reichten dabei von Stadtentwicklung und Bauprojekten über die Gastronomie, Aufenthaltsqualität, Begrünung, Kultur und Bildung sowie Sicherheit und Sauberkeit.

Beispielhaft für aktuelle und neue Maßnahmen und Pläne können hier folgende Punkte genannt werden:

Der Gildehoftunnel (Bahnunterführung Bernestraße) soll einen breiteren Gehweg und eine neue Lichtinstallation bekommen, damit sich Fußgänger:innen sicherer durch den Tunnel bewegen können. Ein beispielhaftes Lichtkonzept wurde mit der Deutschen Bahn bereits vorbesprochen. Umgesetzt werden soll es, wenn möglich, noch in 2022. Vorbehaltlich der Gremienbefassung.

Mit einem Reallabor soll 2023 ein wesentlicher Teil des Theaterplatzes kreativer genutzt werden, um die Aufenthaltsqualität zu steigern. Geplant ist, ihn erstmalig für eine begrenzte Zeit für den Verkehr, wie auch bereits in der Vergangenheit problemlos regelmäßig zum Weihnachtsmarkt, zu sperren. Der Platz könnte dann beispielsweise durch eine Gastronomie im Grillo-Theater belebt, mit mehr Grün und/oder neuen Sitzgelegenheiten ausgestattet sowie durch kreative Aktionen bespielt werden. Sollte sich die Sperrung als erfolgreich erweisen, könnte eine dauerhafte Sperrung für den Verkehr in Betracht gezogen werden.

Es wird aktuell ein Hochhausentwicklungskonzept für die Stadt Essen entworfen, um bei zukünftigen Bauten nach abgestimmten, für die Stadtentwicklung sinnvollen Maßgaben entscheiden zu können. So kann die Stadtverwaltung auch mit potentiellen Investoren frühzeitig und transparent in den Austausch über mögliche Standorte gehen. Ein erster Entwurf soll Ende des Jahres 2022 im entsprechenden Arbeitskreis (AK2030) vorgestellt werden.

Einer der zentralen Plätze direkt am Eingangstor zur Innenstadt, der Willy-Brandt-Platz, soll neugestaltet werden. Dazu ist im Sommer das Projekt “Ideenwerkstatt und Reallabor Willy-Brandt-Platz” gestartet. Essener:innen konnten dabei bereits eigene Ideen und Vorschläge einreichen, wie sie den Platz anders nutzen oder gestalten würden. In einer Ideenwerkstatt mit anschließender Abstimmung soll aus mehreren Vorschlägen über ein Konzept entschieden werden. In einem Reallabor, also wissenschaftlich begleitet, soll dieses Konzept dann im Sommer/Herbst 2023 temporär umgesetzt und getestet werden.

Beim Thema “Sauberkeit” gab und gibt es gleich mehrere verschiedene Maßnahmen, beispielsweise wurden einige Mülleimer zum Test mit einer speziellen, graffitiabweisenden Schicht beklebt. Sollte diese Maßnahme erfolgreich sein, ist angedacht, weitere Mülleimer sukzessive und flächendeckend zu bekleben. Außerdem wurde durch die Entsorgungsbetriebe Essen GmbH (EBE) ein “Kümmerer” eingesetzt, der sich in Kontakt mit Besucher:innen und Gewerbetreibenden in der Innenstadt um Sauberkeit und kurzfristige Müllbeseitigung kümmert.

Seit Sommer 2021 wurde beim Thema “Sicherheit” der Einsatz für die Innenstadt weiter verstärkt. Die gemeinsame Streife von Polizei und dem Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) wurde verdoppelt, sodass sowohl in Früh- als auch Spätschicht je zwei gemeinsame Streifen in der Innenstadt eingesetzt sind. Zusätzlich ist auch noch eine weitere Streife des KOD im Einsatz. Darüber hinaus ist der KOD gemeinsam mit der Polizei mit der “Besonderen Aufbauorganisation Clan” (BAO-Clan) nahezu jeden Freitag und Samstag in der Nacht auch in der Innenstadt aktiv, um mit Kontroll- und Präsenzmaßnahmen für Sicherheit und Ordnung zu sorgen. Neben regelmäßigen zivilen Streifen wird es insbesondere zum Winter 2022 eine weitere Verstärkung durch 15 zusätzliche Mitarbeiter:innen für den KOD geben. Diese können bereits zum Weihnachtsgeschäft eingesetzt werden.

Um die Aufenthaltsqualität insbesondere für Familien mit Kindern in der Innenstadt zu steigern, ist beispielsweise der Kinderspielplatz Hirschlandplatz saniert und unter anderem mit Kleinkinderschaukeln, Wippgeräten, einem Kletterparcour und einem neuen Kunststoffbelag ausgestattet worden. Der City-Sandkasten am Burgplatz wird die Innenstadt auch weiterhin als neuer Treffpunkt für Familien mit Kindern bereichern.

Bei der Begrünung wird es auch weiterhin verschiedenste Bepflanzungen geben, um die Innenstadt attraktiver zu machen und zum Verweilen einzuladen. Beispielsweise werden jährlich entlang der großen und kleinen Einkaufsstraßen bunt bepflanzte Blumenkübel aufgestellt beziehungsweise an Masten gehängt. Auch durch die Bepflanzung von Baumbeeten in den Stadtfarben wird eine angenehme Atmosphäre geschaffen. Sie sollen auch in den kommenden Jahren fortgesetzt werden.

Die Zentralbibliothek wechselt an einen neuen Standort in der Innenstadt (Kennedyplatz/Markt 5) als Kultur-, Bildungs- und Begegnungszentrum neuen Typs: als sogenannter “Dritter Ort”. Vielfältige Medienangebote, Veranstaltungsformen und Raumkonzepte sollen einen inklusiven Zugang ermöglichen. Ebenso soll es eine zusätzliche Etage für Veranstaltungen mit attraktivem Blick auf die Innenstadt geben.

Die Entwicklung der Essener Innenstadt wird also mit unterschiedlichsten Projekten und Maßnahmen stetig weiter vorangetrieben, sei es durch kleinere (#Essenmachtsichschön) oder größere Maßnahmen (#ZukunftEssenInnenstadt).

Details über einzelne bereits umgesetzte und aktuelle Maßnahmen und Projekte entnehmen Sie bitte auch dem Factsheet sowie der Vorlage 1580/2022/7 (siehe rechts).

Zum Hintergrund

Die Innenstadt ist ein wichtiger, zentraler Bestandteil des städtischen Zusammenlebens. Sie ist der Kern der Stadt und ein regelmäßiger Anlaufpunkt für die Essener:innen und Besucher:innen aus der Umgebung. Die Entwicklung der Innenstadt ist deshalb seit Jahren von großer Bedeutung, zeitgleich aber auch eine große Herausforderung. Innenstädte, nicht nur die Innenstadt Essens, befinden sich in einem Wandel. Sie müssen sich auf gesellschaftliche und klimatische Veränderungen, auf die Corona-Pandemie und auf Anforderungen an Einzelhandel und Gastronomie durch verändertes Einkaufsverhalten und neue Bedürfnisse einstellen und sich auch für die Zukunft rüsten. Die Stadt Essen hat deshalb mit “Zukunft.Essen.Innenstadt” einen intensiven Prozess gestartet, um diese Herausforderungen zu meistern. Es werden nicht nur ein gemeinsames Leitbild und notwendige Handlungspläne erarbeitet, sondern auch zahlreiche Projekte und Maßnahmen weiter umgesetzt.

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