Privatdozent Dr. Gebhard Schmid, Chefarzt der Radiologie, und Prof. Dan Meila, Chefarzt der Interventionellen Neuroradiologie, (v.l.n.r.) vor der neuen Angiografie-Anlage des Johanna Etienne Krankenhauses (Foto: © St. Augustinus Gruppe)
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Neuss. Innovation im Rhein-Kreis Neuss

Futuristisch anmutend rotieren die beiden Schwungarme der raumfüllenden Anlage leise und fließend um den Patienten herum. Gleichzeitig zeichnet sich auf dem zugehörigen Monitor ein gestochen scharfes, detailreiches Bild von Gefäßen und Gewebe aus verschiedenen Blickwinkeln. Das Artis Icono Biplane der Firma Siemens Healthineers ist die neueste Angiografie-Anlage im Johanna Etienne Krankenhaus und einzigartig im Rhein-Kreis Neuss.

„Bei der Angiografie werden die Gefäße mittels Röntgen bildlich dargestellt. Insgesamt haben wir drei entsprechende Anlagen im Haus. Die revolutionäre Bildqualität des neuen Artis Icono Biplane ermöglicht uns jetzt hochpräzise minimalinvasive Behandlungen verschiedener Disziplinen wie der Radiologie, Neuroradiologie oder Onkologie. Somit können wir mit diesem einen Gerät eine Vielzahl an Prozeduren durchführen – von der Behandlung von Schlaganfall und Gefäßfehlbildungen über Tumor-Therapien bis hin zur Prostata-Embolisation“, erklärt Privatdozent Dr. Gebhard Schmid, Chefarzt der Radiologie im Johanna Etienne Krankenhaus, die Investition der Further Klinik. „Entsprechend arbeiten wir in fachübergreifenden Teams an der Anlage Hand in Hand. Medizinische Expertise und modernste Technik treffen hier zusammen. Davon profitieren alle – insbesondere die Patientinnen und Patienten“, so Schmid weiter.

Deutschlandweit sind nur 20 dieser Geräte im Einsatz, zumeist in den größeren Universitätskliniken. In Nordrhein-Westfalen sind es drei und eines davon steht jetzt im „Etienne“. „Ob wir Gefäße eröffnen müssen wie bei einem Schlaganfall, verschließen wie bei einer Embolisation oder Tumore zielgerichtet injizieren – durch die hochauflösende und gleichzeitige Bilderstellung aus verschiedenen Winkeln können wir die Patienten schneller, präziser und schonender behandeln“, so Prof. Dan Meila, Chefarzt der Interventionellen Neuroradiologie. „Zudem sehen wir neben den Gefäßen jetzt auch das umliegende Gewebe im Detail. Beispielsweise öffnet man bei einem Schlaganfall das betroffene Gefäß. Anschließend muss der Patient verlagert und zur Computertomographie gebracht werden, um zu überprüfen, ob dabei etwas verletzt wurde und es zu Einblutungen im Gewebe kam. Dieser Schritt entfällt nun, da wir durch das neue Gerät nun Gefäße und Gewebe gleichzeitig betrachten können. Das ist ein erheblicher Mehrwert für den Patienten und auch für unsere Mitarbeitenden“, erläutert Meila.

Außerdem erleichtert das Artis Icono Biplane den behandelnden Ärzten und Pflegefachkräften die Arbeitsabläufe, indem diese individuell definiert, standardisiert und abgespeichert werden können. Das spart wertvolle Zeit in der Vorbereitung. „Geräte wie dieses unterstützen unsere tägliche Arbeit, Leben zu retten und Lebensqualität zu erhalten“, sind sich die Experten einig.

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