Symbolfoto
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Düsseldorf/Essen. Die Landeshauptstadt ist davon überzeugt, dass das Deutsche Fotoinstitut in Düsseldorf seinen Platz finden sollte. Gemeinsam mit zahlreichen Unterstützerinnen und Unterstützern setzt sie sich seit über zehn Jahren nachdrücklich für die Gründung einer innovativen Institution für die Fotografie ein. Somit wäre die Entscheidung für Düsseldorf aus Sicht der Stadt auch die einzig richtige Entscheidung. Bei aller Freude muss aber noch die offizielle Bestätigung seitens des Bundes abgewartet werden.

CDU, GRÜNE und SPD begrüßen erste Signale zu Deutschem Fotoinstitut in Düsseldorf

Die Ratsfraktionen von CDU, GRÜNEN und SPD reagieren erleichtert auf erste öffentliche Signale. Im Fall einer positiven Entscheidung gehe ein Prozess ins Ziel, den die Fraktionen seit 2019 intensiv in Stadt, Land und Bund mit vorantreiben. Die Landeshauptstadt mit ihrer reichen fotografischen Tradition sei der ideale Standort für ein bundesweites Kompetenzzentrum, um das Erbe der Fotokunst als Kulturgut zu bewahren und durch Präsentation, Vermittlung, Erforschung, Sammlung und Digitalisierung in die Zukunft zu führen. Jetzt gelte es, die Entscheidung abzuwarten. Danach solle das weitere Verfahren zur Errichtung des Instituts zeitnah mit allen Beteiligten abgestimmt werden, erklären CDU, GRÜNE und SPD.

Ratsherr Marcus Münter (CDU), Vizevorsitzender im Kulturausschuss und Mitglied im städtischen Beirat Foto: „Es wäre schön, wenn das Zusammenwirken von Stadt, Land und Bund die Entscheidung für die Fotostadt Düsseldorf gebracht hat. Das wäre ein starkes Signal für Kunst und Kultur – und ein wichtiger Impuls zur weiteren Stärkung und Verankerung der Fotografie bei uns in Düsseldorf! Hier wäre zweifellos der richtige Ort für das zentrale Deutsche Fotoinstitut. Inhaltlich und planerisch haben wir in der Landeshauptstadt bereits wichtige Weichen gestellt. Der Stadtrat hatte schon in der vergangenen Wahlperiode einstimmig ein Grundstück am Ehrenhof bereitgestellt.“

Bürgermeisterin Clara Gerlach (GRÜNE), Vorsitzende des Beirats Foto: „Zentral für den Düsseldorfer Ansatz sind das Engagement und das Konzept der Künstlerinnen und Künstler um Moritz Wegwerth und Andreas Gursky. Mit dem Verein zur Gründung und Förderung eines Deutschen Fotoinstituts (DFI e. V.) haben sie die inhaltliche Grundlage gelegt, die hoffentlich nun Fachleute und Politik auf allen Ebenen überzeugt hat. Auch die Kooperation zwischen dem DFI e. V., der Photographischen Sammlung der SK-Stiftung Kultur in Köln und der Düsseldorfer Kunstakademie ist ein wichtiger Aspekt und eine gute Basis für die weitere Arbeit und weitere Kooperationen.“

Markus Raub, SPD-Fraktionsvorsitzender: „Mit dem Fotofestival ‚Düsseldorf Photo plus‘, den Kooperationen mit Galerien, Off-Spaces, Museen und Stiftungen und dem Bernd-und-Hilla-Becher-Preis haben wir die Vielfalt und Lebendigkeit der Düsseldorfer Foto-Szene in den letzten Jahren erneut gezeigt. Ebenso bemerkenswert und wirkungsvoll ist die Zusammenarbeit über Partei- und Fraktionsgrenzen hinweg in Düsseldorf, in NRW und im Bund. Die Amtsträgerinnen und Amtsträger und die Abgeordneten der Fraktionen haben viel und gemeinschaftlich gearbeitet. Darauf wollen wir für die weitere Arbeit zum Deutschen Fotoinstitut aufbauen.“

Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen zu den aktuellen Entwicklungen zum Deutschen Fotoinstitut

Oberbürgermeister Thomas Kufen (Foto: © Ralf Schultheiß)

Laut Medienberichterstattung hat der Haushaltsausschuss in seiner gestrigen Sitzung (10.11.) zusätzliche Mittel für ein Deutsches Fotoinstitut mit Standort Düsseldorf bewilligt. Damit einher geht auch eine Absage gegen die Pläne für ein Bundesinstitut für Fotografie auf dem Gelände des UNESCO-Welterbe Zollverein. Dazu Oberbürgermeister Thomas Kufen:

“Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat offenbar gestern den Beschluss aus dem Jahr 2019 bestätigt. Darüber gibt es eine große Enttäuschung in Essen und der Region. Essen ist die Fotostadt und setzt seit vielen Jahren auf gute Kooperationen mit den Institutionen. Allen voran mit der Folkwang Universität der Künste, dem Historischen Archiv Krupp, dem Museum Folkwang und der Stiftung Ruhr Museum, die seit 2019 im Verbund das Zentrum für Fotografie Essen bilden. Wir werden uns auch in Zukunft für das Erbe und Kulturgut der Fotografie einsetzen. Im Fokus stehen weiterhin die unterschiedlichen Felder Kunst, Forschung und Lehre, Ausstellungen, Archiv und Restaurierung.

Wir müssen aber feststellen, dass es uns offensichtlich nicht gelungen ist, die Mehrheit der Mitglieder des Haushaltsausschusses mit unseren guten fachlichen und sachlichen Argumenten für den Standort Essen zu überzeugen. Düsseldorf ist der maximal zweitbeste Standort. Das haben verschiedene Gutachten und Machbarkeitsstudien anerkannter Expertinnen und Experten deutlich nachgewiesen. Aber auch wenn das Fotoinstitut nicht in Essen angesiedelt wird, haben wir gleichwohl ein Interesse, dass das angedachte Institut in Düsseldorf ein Erfolg wird. Auch im Interesse unserer eigenen Arbeit.”

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