(Foto: P4F Düsseldorf)
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Düsseldorf. Parents for Future fordern: Rückt unsere Kinder, die von der Klimakrise meist betroffenen Menschen und die Einhaltung der Menschenrechte in den Mittelpunkt der Klimakonferenz in Sharm-el-Sheikh 

Während gestern hunderttausende Menschen rund um den Globus – über 2000 allein in Lützerath an der Kante des RWE Kohlereviers – zum weltweiten dezentralen Aktionstag der zivilgesellschaftlichen COP27 Koalition auf die Straße gingen, haben Parents for Future aus NRW in der Landeshauptstadt “ein sichtbares Solidaritätszeichen” gesetzt für die globale Klimagerechtigkeit und eine fossil-freie Zukunft: mit einer Parachutes for the Planets Aktion am Düsseldorfer Rheinufer.

“Angesichts der eingeschränkten Protest-Möglichkeit und der Menschenrechtslage in Ägypten war dies umso wichtiger. Denn eigentlich hätten die 16 Spiel-Fallschirme mit dem Schriftzug PEOPLE OVER PROFIT bei der UN-Klimakonferenz in Sharm el Sheikh sein sollen”, erläuterte Sandra Prüfer, ehrenamtliche EU-Koordinatorin der international tätigen Umweltorganisation Mother Earth Project.

Die temporäre Kunstinstallation, die die Forderungen der COP27 Coalition und Fridays for Future unterstreicht, stammt aus Tacoma (US-Staat Washington) von einer 2020 Klima-Solidaritätsveranstaltung am Tag der Menschenrechte, an der sich mehr als 20 lokale Gruppen beteiligt hatten.

Das beeindruckende Display wurde ergänzt durch familienfreundliche Mitmach-Aktivitäten und einen Info-Stand von fünf P4F Ortsgruppen aus Bonn, Dortmund, Düsseldorf, Meerbusch und Viersen, unterstützt von Health for Future und Psychologists for Future. Gemeinsam riefen sie die Landes- und die Bundesregierung dazu auf, die Hauptursache der Klimakrise anzugehen: fossile Energien.

G7 Staaten –vornweg Deutschland– müssen nach Ansicht der Aktivisten den nationalen Kohleausstieg beschleunigen, ihren “Wettlauf um Gas” in Afrika stoppen und Verhandlungen für einen internationalen Vertrag zur Nichtverbreitung fossiler Energien voranbringen, um Kindern und künftigen Generationen einen gesunden und lebenswerten Planeten zu hinterlassen.

“Deutschland und andere europäische Staaten treiben derzeit den Gas- und Ölexport in Afrika voran, insbesondere seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Sie sollten stattdessen in einen massiven Ausbau von erneuerbaren Energien investieren”, so die P4F Ortsgruppe Düsseldorf. “Wir begrüßen, dass “Verlust und Schaden” bei der COP27 endlich auf der Agenda steht, doch die bisherigen Versprechen zur Finanzierung von Klima-Folgeschäden in Ländern des globalen Südens sind weit von dem entfernt, was benötigt wird.”

“Länder, die am wenigsten für die Klimakrise verantwortlich sind, sehen sich mit tödlichen Auswirkungen und immensen Schadenskosten konfrontiert. Es reiche nicht aus, sich nur mit Emissionssenkung und Anpassung zu befassen – es muss eine echte Diskussion geben über die historische Verantwortung von Industrieländern und Entschädigungen für ärmere Länder, die unter den Folgen des Klimawandels leiden”, heißt es in der Pressemeldung von Parents for Future Düsseldorf.

“Schon jetzt, bei 1,2 Grad, leiden”, wie Parents for Future weiter beschreibt, “viele Menschen unter den Auswirkungen der Klimakrise. Extreme Wetterereignisse häufen sich allerorts, Dürren, Hitzewellen und katastrophale Überschwemmungen, wie zuletzt in Pakistan und Nigeria oder vor einem Jahr Ahrtal und in der Voreifel.”

UN-Generalsekretär António Guterres habe die 27. Weltklimakonferenz mit einem eindringlichen Appell eröffnet; „Wir befinden uns im Kampf unseres Lebens und wir verlieren, die Treibhausgasemissionen steigen weiter, die globalen Temperaturen steigen weiter und unser Planet nähert sich immer schneller den Wendepunkten, die das Klimachaos unumkehrbar machen werden. Wir sind auf einem Highway in die Klimahölle, mit dem Fuß immer noch auf dem Gaspedal.“

Um die Erwärmung unter 1,5 °C zu halten, müssen die jährlichen Emissionen bis 2030  halbiert werden. Weltweit fordern Parents for Future daher in einem offenen Brief die Regierungen zur Beendigung des fossilen Zeitalters und einen fossilen Sperrvertrag auf.

Das Parachutes for the Planet Projekt wurde 2017 von der NGO Mother Earth Project ins Leben gerufen zusammen mit der jugendlichen US-Umwelt- und FFF-Aktivistin Kallan Benson. Mittlerweile gibt es über 4000 Fallschirme in 81 Ländern rund um den Globus.

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