Die Golfanlage Duvenhof ist auch Heimat für 22 Bienenvölker, die in diesem Jahr erstmals groß genug für die Ernte von „Duvenhof-Honig“ waren. Frank Grein und Manuela Heigermoser (Golfsport Willich GmbH) präsentieren die süße Köstlichkeit (Foto: privat)
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Willich. Es ist eine freundliche Idee – für den eigenen Frühstückstisch oder als Mitbringsel: Im Pro-Shop der Golfanlage Duvenhof gibt es jetzt den original „Duvenhof-Honig“ – eine Zusammenarbeit der Golfsport Willich GmbH mit der Imkerei van den Bongard in Neersen.

Der Honig ist Teil eines Gesamtkonzeptes auf dem Duvenhof: Golfer werden oft noch als wenig naturfreundlich betrachtet, weil die eigentlichen Spielbahnen sehr exakt gepflegt und geschnitten werden müssen, um das Spiel zu ermöglichen. „Wir haben die Golfanlage von Anfang an naturnah geplant – unter anderem mit vielen Wasserflächen und Rückzugsgebieten in den Roughs oder Gehölzzonen, in denen Tiere bis hin zu Rehen Schutz finden. 2019 haben wir das Konzept dann erweitert“, erklärt Michael Kerkhoff, einer der Geschäftsführer der Golfsport Willich. 2019 haben die Greenkeeper auf damals sechs Flächen bienen- und insektenfreundliches Saatgut ausgebracht, auf einer Fläche von insgesamt 2000 m². Das sollte dazu beitragen, das Bienen- und Insektensterben zu reduzieren.

Im Frühjahr 2020 entstand dann das Projekt mit der Anrather Imkerei: Familie van den Bongard hat an einer geschützten Stelle auf dem Platz 22 Bienenstöcke aufgestellt. In diesem Herbst war es erstmals möglich, eine „Ernte“ in den Bienenstöcken durchzuführen und Honig zu gewinnen, „den wir in 500 Gramm Gläser abgefüllt haben“, erklärt Iris van den Bongard. Der Blütenhonig ist feincremig gerührt, damit er durch eine Lagerung nicht kristallisiert, und hat einen kräftigen Geschmack. Interessant sind auch die „inneren Werte“: Die Pollen-Analyse listet folgende Zusammensetzung auf: Himbeere / Brombeere, Raps, Linde, Edelkastanie, Weißklee, Spargel, Büschelschön, Eiche, Rainweide, Götterbaum. „Die Bienen fliegen im Umkreis von 3 bis 5 km um den Duvenhof zum Sammeln des Nektars. Dabei besuchen sie eine Vielzahl unterschiedlicher Pflanzen“, so die Honigexpertin. Nach einer „Aufzuchtphase“ sind die Bienenstöcke jetzt als volle Völker für die Honigproduktion bereit.

„Unsere Mitglieder haben den Honig gut angenommen. Wir haben schon reichlich Gläser verkauft“, freut sich Kerkhoff. Das schaffe in einem ganz anderen Bereich eine Identifikation der Sportler/-innen mit der Golfanlage.

Als weiteren Schritt im Nachhaltigkeitskonzept haben die Verantwortlichen der Betreibergesellschaft und im Club entschieden, die Flutlicht-Anlage auf der Driving-Range künftig bereits um 21 Uhr (bisher 22 Uhr) abzuschalten. „Damit möchten wir einen Beitrag zum allgemeinen Stromsparen leisten und auch das Thema Lichtverschmutzung berücksichtigen: Die Natur findet so im Herbst und Winter eine Stunde früher ihre Nachtruhe“, erklärt Kerkhoff.

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