(von links) Uschi Haß, Lisa Kirberg, Mathilde Geisler-Brück, Carola Brink und Birgit Ogger vom Psychologischen Dienst freuen sich über den Gewinn bei der Initiative "Spielen macht Schule" (Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, D. Jochmann)
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Krefeld. Förderung von 14 Schulen mit Gewinn aus der Initiative „Spielen macht Schule”

Der Förderverein der Lernwerkstatt des Psychologischen Dienstes freut sich, in diesem Jahr zu den Gewinnern der Initiative „Spielen macht Schule” zu gehören. Mit dem Konzept „Aufholen nach Corona – Förderung vor Ort” haben der Förderverein und die Lernwerkstatt die Jury überzeugt. Insgesamt 370 Spiele warten nun darauf, in den beteiligten Schulen zum Einsatz zu kommen, denn wo Lernen Spaß macht, ist die Aussicht auf Erfolg am größten. Die Initiative „Spielen macht Schule” fördert so das klassische Spielen an Schulen, denn: Spielen macht schlau. Seit einem guten halben Jahr hat die Lernwerkstatt ihr Projekt an mittlerweile 14 Krefelder Schulen etabliert. Mit Mitteln des Bundes und des Landes NRW im Rahmen des Programmes „Aufholen und Ankommen nach Corona” und in enger Kooperation mit der Schulverwaltung der Stadt Krefeld soll Kindern die Möglichkeit gegeben werden, die Lernlücken und Rückstände aufzuholen, die durch die Einschränkungen der Pandemie entstanden sind.

Kinder an der Belastungsgrenze

„Viele Kinder und ihre Familien sind in dieser Zeit an ihre Belastungsgrenze gekommen. Insbesondere Kinder aus sozialbenachteiligten Familien sind betroffen. Lücken im Lernstoff und psychische Belastungen bis hin zur Schulmüdigkeit sind die Folge”, berichtet Thomas Brück vom Psychologischen Dienst. Seine Kollegin Birgit Ogger ergänzt: „Uns war es wichtig, den Kindern der Stadt ein Angebot zu machen, mit dem sie einerseits ihre Lerndefizite aufholen können und andererseits den Spaß am Lernen zurückgewinnen und sich ernst genommen fühlen. Außerdem ist es uns ein Anliegen, die Schulen bei dieser großen Aufgabe konkret zu unterstützen. Die nun gewonnenen Spiele ergänzen daher das Konzept ganz wunderbar.”

Individuelle Förderung

Seit fast 20 Jahren erhalten Kinder mit Dyskalkulie und Lese-Rechtschreibschwäche über die Lernwerkstatt des Psychologischen Dienstes mit Unterstützung des Fördervereins der Lernwerkstatt ein spezielles Förder- und Therapieangebot im Nachmittagsbereich. Dies bedeutet für Familien jedoch auch, dass die Teilnahme an diesem Angebot extra organisiert werden muss. „Nicht alle Eltern können das leisten”, stellt Thomas Brück fest. Daher entstand die Idee, die zusätzliche Förderung direkt in den Schulen zu etablieren. In jeweils kleinen Gruppen mit bis zu vier Kindern können die Schüler parallel zum Unterricht mit einer Förderkraft individuell an ihren Aufgaben arbeiten und erhalten eine intensive Förderung. Dadurch entsteht rasch ein vertrautes Verhältnis.

Schulen ziehen positives Fazit

Die Jahnschule – eine der beteiligten Grundschulen – zieht jetzt ein Zwischenresümee: „Das Förderangebot ist bei den Kindern sehr gut angekommen. Sie genießen das Arbeiten in sehr kleinen Gruppen oder in Eins-zu-Eins-Betreuung. Die Kinder bekommen ein Gespür für ihre Fähigkeit, nehmen gerne Teil und denken auch schon meist selbst an die verabredeten Termine.” „Wir sind begeistert von dem zusätzlichen, niedrigschwelligen Angebot und freuen uns über die problemlose Kooperation mit dem Psychologischen Dienst der Stadt” ergänzt eine Kollegin der Buchenschule. Und in der Mariannenschule ist man sich einig: „Sowohl die Eltern als auch das Kollegium profitieren vom Einsatz und der Beratung durch die Lerntherapeutinnen”.

Mehr als 170 Stunden pro Woche zusätzlich für Kinder

Insgesamt 16 Förderkräfte fördern pro Woche circa 220 Kinder im Vormittags- und Nachmittagsbereich. Mehr als 170 Stunden kommen so pro Woche zusätzlich für die beteiligten Kinder zusammen. Für die Schulen und die Familien ist dieses Angebot kostenlos. „Durch die Mittel von ‚Aufholen und Ankommen nach Corona’ können wir in diesem Jahr auch unserer Angebote im Bereich der LRS- und Dyskalkulie Förderung für alle Familien kostenlos anbieten. Dies ist für die Familien eine schöne Entlastung”, freut sich Birgit Ogger. Im Hinblick auf die Zukunft sind sich die Fachkräfte einig, dass gerade die persönliche Betreuung der Kinder besonders effektiv ist und man sich deshalb sehr wünscht, diese Art der Förderung fortführen zu dürfen. Ob dies machbar ist, hängt auch davon ab, ob die Fördermittel von Bund und Land NRW über 2022 hinaus verlängert werden.

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